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Biologische Vielfalt - NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V.

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e Flächenerwerb für den Naturschutz<br />

findet fast gar nicht mehr statt, das<br />

diesen organisierende Amt für Agrarordnung<br />

und das für das Emsauenschutzprojekt<br />

zuständige Staatliche<br />

Umweltamt wurden zerschlagen. Der<br />

<strong>NABU</strong> fordert daher vorrangig eine intelligente<br />

Flächenerwerbspolitik in der<br />

Emsaue auf dem Niveau der 1990er<br />

Jahre, wo alleine 1,5 Millionen EUR<br />

pro Jahr für den Flächenerwerb an<br />

der Ems eingesetzt werden konnten.<br />

Nur so lassen sich die Grundlagen für<br />

eine Redynamisierung der Aue, der<br />

Wiederherstellung eines natürlicheren<br />

Wasserhaushalts und Auenreliefs, der<br />

Begründung neuer Auwälder und in<br />

Verbindung mit Vertragsnaturschutz für<br />

dauerhaft extensive Nutzungsformen<br />

schaffen. £<br />

Michael Steven<br />

Beide Lebensräume sind als FFH-<br />

Lebensraumtypen unter besonderen<br />

Schutz gestellt und das Land hat eine<br />

hohe Verpflichtung, diese zu bewahren.<br />

Auch landschaftlich sind sie aufgrund<br />

ihrer Blütenpracht sehr reizvoll<br />

und beherbergen Schätze, die Naturfreunden<br />

das Herz höher schlagen lassen.<br />

Insbesondere die Vielzahl der Orchideen<br />

ist bemerkenswert.<br />

Nach der Aufgabe der traditionellen<br />

Beweidung mit Schafen oder Rindern<br />

wurden viele der Flächen mit diesen<br />

Lebensräumen von Wald überwachsen,<br />

abgegraben oder in intensiv ge-<br />

Auch Wanzen kommen in<br />

großer <strong>Vielfalt</strong> an der Ems<br />

vor.<br />

Foto: M. Steven<br />

nutzte landwirtschaftliche Nutzflächen<br />

überführt. Die spärlichen Reste dieser<br />

äußerst blumenbunten Lebensräume<br />

im <strong>Münsterland</strong> sind zudem häufig<br />

brach gefallen und verbuschen zusehends.<br />

Die große Artenvielfalt droht für<br />

das <strong>Münsterland</strong> zu großen Teilen verloren<br />

zu gehen.<br />

Daher besteht großer Handlungsbedarf<br />

für die Optimierung und Vergrößerung<br />

dieser kalkgebundenen Lebensraumtypen,<br />

sollen diese nicht endgültig<br />

aus dem <strong>Münsterland</strong> verschwinden.<br />

Dringend bedarf es der Entwicklung<br />

und Umsetzung von Optimierungspla-<br />

Solitäre Faltenwespen (Eumeninae)<br />

jagen Raupen auch<br />

von Schadinsekten.<br />

Foto: M. Steven<br />

Blumenreiche Seltenheiten<br />

Kalkmagerrasen und Kalksümpfe gehören zu den Lebensraumtypen, die in Nordrhein-Westfalen in einem schlechten<br />

Erhaltungszustand sind. Ganz besonders gilt dies für die Naturräume des <strong>Münsterland</strong>es. Ehemals weit verbreitet<br />

auf den kalkreichen Höhenzügen der Beckumer Berge, des Teutoburger Waldes, des Altenberger Höhenrückens<br />

und der Baumberge, gibt es heute nennenswerte Vorkommen lediglich noch in den beiden erstgenannten Gebieten.<br />

nungen für alle verbliebenen Standorte<br />

mit Resten von Kalkmagerasen. In einer<br />

besonderen Verantwortung stehen<br />

dabei auch die Betreiber der Kalksteinbrüche.<br />

Oftmals haben sich vor allem<br />

in den nicht mehr aktiv für den Kalkabbau<br />

genutzten Steinbrüchen Ersatzstandorte<br />

für die beiden Lebensraumtypen<br />

entwickelt. Sie sind aufgerufen,<br />

mit dem Naturschutz zu kooperieren<br />

und nach kreativen Lösungen zu suchen,<br />

wie diese Naturschätze für das<br />

<strong>Münsterland</strong> dauerhaft bewahrt werden<br />

können. £<br />

Michael Steven<br />

Wollgras ist typisch für<br />

Kalksümpfe.<br />

Foto: M. Steven<br />

NATURZEIT.org

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