architecture - Alsecco

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

ARCHITECTURE »WIR GEHEN DAVON AUS, DASS SICH DER ENERGIEBEDARF DER WOHNUNGEN HALBIEREN WIRD.« 01 02
DIE GESOBAU IST EINES DER WICHTIGSTEN WOHNUNGSUNTERNEHMEN IN BERLIN. DEN GRÖSSTEN ZUSAMMENHÄNGENDEN BESTAND DES UNTERNEHMENS BILDET DAS „MÄRKISCHE VIERTEL“ IM NORDEN DER STADT MIT RUND 15.000 WOHNUNGEN. SEIT 2008 WIRD DIE GROSSSIEDLUNG AUS DEN 1960ER UND 1970ER JAHREN KOMPLETT MODERNISIERT. GEORG UNGER, TECHNIKLEITER DER GESOBAU, BETRACHTET DAS PROJEKT ALS WICHTIGE INVESTITION, UM DIE ATTRAKTIVITÄT DER WOHNUNGEN LANGFRISTIG ZU SICHERN. text Robert Uhde foto Hanno Keppel WOHNEN MIT WEITBLICK AFACE: Die im Jahr 1900 gegründete GESOBAU ist eines der führenden Wohnungsunternehmen in Berlin. Wie viele Wohnungen haben Sie aktuell in Ihrem Bestand? GEORG UNGER: Gegenwärtig verwalten wir etwa 37.000 eigene Wohnungen. Dazu zählen Gründerzeithäuser in Pankow, Plattenbauten in Weißensee sowie Altbauten und Wohnanlagen in Wedding und Wilmersdorf. Unser größter zusammenhängender Bestand ist die Großsiedlung „Märkisches Viertel“ in Reinickendorf mit rund 15.000 Wohnungen und etwa 35.000 Bewohnern. AFACE: Eine regelrechte Stadt in der Stadt... GEORG UNGER: Ja, das Märkische Viertel ist in der Tat eine kleine Stadt für sich. Die Siedlung wurde zwischen 1963 und 1974 als Modellvorhaben errichtet, um der damaligen Wohnungsnot in Berlin zu begegnen. Neben einer zeitgemäßen Architektur mit differenzierten Baukörpern und rund 1.000 unterschiedlichen Wohnungsgrundrissen wurde dabei auch eine hohe städtebauliche Qualität mit vielen Grünflächen und einer kompletten Infrastruktur umgesetzt. Neben einem kleinen Einkaufszentrum gibt es zum Beispiel 13 verschiedene Schulen, die auch von Schülern anderer Stadtteile besucht werden. Darüber hinaus besteht eine optimale Anbindung über öffentliche Verkehrsmittel an die Innenstadt und ins Umland. Diese hohe Wohnqualität vor Ort sorgt dafür, dass die Fluktuation sehr gering ist und der Leerstand der Wohnungen lediglich bei fünf Prozent liegt – und damit deutlich unter der Quote anderer Großsiedlungen. AFACE: Dennoch haben Sie vor zwei Jahren damit begonnen, das Märkische Viertel grundlegend zu modernisieren... GEORG UNGER: Ja, nach 40 Jahren ist das jetzt nötig, um die Attraktivität der Wohnungen langfristig zu sichern und so die bestehenden Bewohner zu halten bzw. neue Mieter zu gewinnen. Das gesamte Projekt soll 2015 fertiggestellt sein, das Investitionsvolumen liegt bei 440 Millionen Euro. Die Maßnahme gilt damit als derzeit größtes Modernisierungsvohaben im deutschen Wohnungsbestand und gleichzeitig als Modell für den nachhaltigen Umbau von Großsiedlungen. AFACE: Welche Maßnahmen sind vor Ort geplant? GEORG UNGER: Ein ganz wichtiger Baustein ist die Steigerung der Energieeffizienz, um so die Nebenkosten der Wohnungen dauerhaft zu senken, die sich ja mehr und mehr zu einer „zweiten Miete“ entwickeln. Im Zuge der Maßnahme werden zum Beispiel die vorhandenen Einrohrheizungen durch moderne Zweirohrsysteme ersetzt. Gleichzeitig wird ein effektives Wärmedämmverbundsystem auf die Fassaden aufgebracht, um die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle zu reduzieren. Darüber hinaus werden die Dächer sowie die Kellerdecken wärmegedämmt und die Fenster ausgetauscht. AFACE: Mit welchen Energieeinsparungen rechnen Sie nach Abschluss sämtlicher Maßnahmen? GEORG UNGER: Wir gehen davon aus, dass sich der Endenergiebedarf der Wohnungen halbieren wird. Das wird auch durch Messungen bei den bereits modernisierten Gebäuden am Eichhorster Weg bestätigt. Mit einem jährlichen Verbrauch von etwa 60 bis 80 Kilowattstunden je Quadratmeter werden die Wohnungen dann dem Standard ARCHITECTURE 03 01 Die umfangreiche Modernisierung schafft für Georg Unger eine neue Perspektive für das Märkische Viertel. 02 Die zentrale Infobox informiert über sämtliche Modernisierungsmaßnahmen 03 Verwandelt: Am Eichhorster Weg wurden bereits die ersten Wohnungen fertiggestellt. alsecco aface 31
Seite 1: aface Magazin alsecco aface alsecco
Seite 4 und 5: INTRO JA, ICH WILL! YOU NEVER KNOW
Seite 6 und 7: SHORT CUT Internet Paris 26 Gigapix
Seite 8 und 9: ARCHITECTURE 01 MUT ZUR LÜCKE EINF
Seite 10 und 11: ARCHITECTURE 03 10 alsecco aface
Seite 12 und 13: INSIDE 01 KEINE FRAGE DER GRÖSSE K
Seite 14 und 15: INSIDE »WIR WOLLTEN DEM GEBÄUDE E
Seite 16 und 17: ARCHITECTURE UNTER DEN AUGEN DER WE
Seite 18 und 19: ARCHITECTURE 02 Blick auf die spekt
Seite 20 und 21: ONE HOUR MIT DER KRAFT DER SONNE OB
Seite 22 und 23: ONE HOUR 22 alsecco aface verkrafte
Seite 24 und 25: SPORTS »ES IST WICHTIG, SICH ZIELE
Seite 26 und 27: SPORTS »FRÜHER WAR DA FÜR MICH I
Seite 28 und 29: DELIGHT Raimund Ostendorp weiß, wa
Seite 32 und 33: ARCHITECTURE Die neuen Hauseingäng
Seite 34 und 35: RESEARCH LEICHT WIE STEIN DAS OKERH
Seite 36 und 37: DIARY OKTOBER 01 NOVEMBER 02 ALSECC
Seite 38: NEXT CHARAKTER DIE NÄCHSTE AUSGABE

architecture - Alsecco

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?