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2 Potenziale an organischen Abfällen - Stadtwerke Neumünster

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Ermittlung des Potenzials org<strong>an</strong>ischer Abfälle in der Stadt <strong>Neumünster</strong><br />

Anlage 9: Erläuterungen und Berechnungen zu Schienenbegleitgrün<br />

In der Stadt <strong>Neumünster</strong> liegt ein Bahnstreckennetz von etwa 27,4 km Länge. Die Stadt verfügt<br />

über vier Bahnhöfe bzw. Haltepunkte (Hauptbahnhof, Einfeld, <strong>Neumünster</strong>-Stadtwald und Neu-<br />

münster-Süd), zudem gibt es noch ca. 1,1 km Zulieferstrecke im Gewerbegebiet <strong>Neumünster</strong> Süd.<br />

Derzeit sind drei Bahngesellschaften in <strong>Neumünster</strong> tätig: die Deutsche Bahn, die AKN und die<br />

NBE. Netzbetreiber ist größtenteils die DB Netz AG, die Strecken der AKN stehen in ihrem Besitz<br />

bzw. sind von der DB Netz AG gepachtet.<br />

Bis Ende des Jahres 2011 führte die Deutsche Bahn ein intensives Pflegeprogamm fast aller Stre-<br />

ckenabschnitte in Deutschl<strong>an</strong>d durch, bei dem die Begleitgehölze stark zurückgedrängt wurden,<br />

sodass derzeit nur noch sehr wenig Pflegematerial <strong>an</strong>fällt. Die <strong>an</strong>fallenden Mengen schw<strong>an</strong>ken<br />

zudem noch in einem hohen Maße von 170 bis 850 m³/km Häckselgut, 40 WAGNER et al. schlagen<br />

zudem vor, einen streckenspezifischen Wert für Gehölz im Pflegebereich der Autobahnmeisterei-<br />

en von 3,5 Mg/(km*a) 41 zur überschlägigen Potenzialabschätzung her<strong>an</strong>zuziehen. Da selbst der<br />

niedrigste Wert von 170 m³/km nach den Pflegemaßnahmen der Deutschen Bahn noch zu hoch<br />

gegriffen ist, schätzen wir das Potenzial mit 3,5 Mg/(km*a) ab. Von der Gesamtstreckenlänge<br />

werden 3,5 km abgezogen (Bahnhöfe und ein Gleisgebiet um den Hauptbahnhof), die verbleiben-<br />

den 23,9 km weisen d<strong>an</strong>n ein Potenzial von knapp 84 Mg <strong>an</strong> Begleitgehölzen pro Jahr auf.<br />

Anlage 10: Erläuterungen und Berechnungen zu Knicks<br />

Knicks sind Wallhecken, welche einen dreistöckigen Aufbau zeigen: hohe Überhälter, Buschwerk<br />

sowie Kräuter- und Staudenbewuchs des Walls. 42 Typische Gehölzpfl<strong>an</strong>zen sind z.B. Vogelbeere,<br />

Haselnuss, Holunder, Schlehe und Weißdorn. 43 Gemäß § 21 Abs. 1 Nr. 4 LNatSchG sind Knicks<br />

gesetzlich geschützte Biotope im Sinne des § 30 Abs. 2 Satz 2 BNatSchG. Sie dienten historisch und<br />

auch heute noch dem Erosionsschutz von Ackerflächen und bieten einen vielseitigen Lebensraum<br />

für Tiere und Pfl<strong>an</strong>zen. Ein Knick darf alle 10 bis 15 Jahre bewirtschaftet werden (niemals in kürze-<br />

rem Abst<strong>an</strong>d als 10 Jahre), dabei werden die Hecken geschnitten („auf den Stock gesetzt“ auch<br />

„knicken“ gen<strong>an</strong>nt) und größere Bäume (Überhälter) stehen gelassen. Diese Maßnahmen sind<br />

gemäß § 1 Nr. 10 Biotopverordnung nur vom 01. Oktober bis zum 14. März zulässig.<br />

Auf dem Territorium der Stadt <strong>Neumünster</strong> stehen nach Angaben des Grünflächenamtes<br />

41.132 laufende Meter Knick. In der Literatur schw<strong>an</strong>ken die Ertragswerte für Knicks von 20 m³ bis<br />

50 m³ pro 100 lfdm. Dabei spielt auch der Beerntungszeitraum eine große Rolle; SCHÜTT rechnet<br />

mit einem Erntezyklus von 12 Jahren und einem Wert von 15 m³/(100 lfdm*a). 44<br />

40<br />

KERN et al.: (08/2010) Aufw<strong>an</strong>d und Nutzen einer optimierten Bioabfallverwertung hinsichtlich Energieeffizienz, Klima- und Ressourcenschutz.<br />

41<br />

WAGNER et al.: (2012) Potenzialstudie über Aufkommen und Beh<strong>an</strong>dlung biogener Abfälle im Freistaat Sachsen.<br />

42<br />

http://www.neumuenster.de/cms/index.php?article_id=1739<br />

43<br />

HAPLA, F.: (2003) Knick. Seite 696 in Holz-Lexikon, B<strong>an</strong>d 1 A-K, 4. Auflage.<br />

44<br />

SCHÜTT, B.: (03/2011) Grünabfall- und Schnittholzverwertung in Schleswig-Holstein unter Klimaschutzaspekten.<br />

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