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Schwieriger Kurs - Continental ReifenMagazin

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EU-Kommissar Mario Monti<br />

hat sich durchgesetzt: Der<br />

Autohandel wird grundlegend<br />

reformiert. Die Privilegien<br />

der Industrie sind ersatzlos<br />

gestrichen. Für den Reifen-<br />

Fachhandel ist das Risiko<br />

und Chance zugleich.<br />

Götterdämmerung für die Automobilindustrie.EU-Wettbewerbskommissar<br />

Mario Monti hat allen<br />

Widerständen getrotzt und in der Kommission<br />

seinen Entwurf zur Reform der<br />

Gruppenfreistellungs-Verordnung (GVO)<br />

durchgesetzt. Ab dem 1. Oktober müssen<br />

Autohändler erstmals wieder im freien<br />

Wettbewerb gegeneinander antreten und<br />

um Marktanteile ringen.<br />

Die Reaktionen von Seiten der Automobilindustrie<br />

und ihrer Verbände sind<br />

erwartungsgemäß heftig und ähneln dem<br />

Appell des Präsidenten des Verbandes<br />

des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes,<br />

Rolf Leuchtenberger, an die Kommission,<br />

eine Entscheidung zu verhindern,<br />

„durch die zehntausende von kleinen und<br />

mittleren Unternehmen aus dem Markt gedrängt<br />

werden und hunderttausende von<br />

Beschäftigten ihren Arbeitsplatz verlieren.“<br />

Der Autohandel wird liberalisiert<br />

16<br />

H I N T E R G R U N D<br />

Chancen auf den 2. Blick<br />

Eine Spaltung des Kfz-Gewerbes befürchtet<br />

Jürgen Creutzig, Präsident des<br />

europäischen Branchenverbandes Cecra:<br />

„Die starken Unternehmen, welche die anstehende<br />

Konsolidierung überleben, erhalten<br />

mehr Unabhängigkeit gegenüber<br />

den Auto-Herstellern und könnten mit<br />

europaweit agierenden Reparatur-Ketten<br />

kooperieren. Der Mittelstand aber wird aus<br />

dem Markt gedrängt.“<br />

Diese politisch motivierte Aussage ist<br />

zu pauschal, um die Realität abzubilden.<br />

Tatsächlich scheidet nicht der Mittelstand<br />

aus, sondern die Vielzahl der Autohändler,<br />

die seit 1985 nur am Tropf der GVO<br />

überleben konnten. Nur noch jeder zweite<br />

» «<br />

der 45.800 deutschen Kfz-Betriebe verdiente<br />

im Geschäftsjahr 2001 Geld mit<br />

dem Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen.<br />

Der Rest lebt von den Einnahmen<br />

aus Wartung und Service sowie dem Zusatzgeschäft<br />

Reifen. Für sie kommt die<br />

Absicht der Brüsseler Kommission, den<br />

Konkurrenzkampf zwischen Autohäusern<br />

zu forcieren, tatsächlich einem Todesurteil<br />

gleich, denn einem freien Wettbewerb<br />

können sie nur wenige Monate<br />

standhalten. Auch für viele<br />

Durch die Entscheidung werden<br />

hunderttausende von Beschäftigten<br />

ihren Arbeitsplatz verlieren<br />

Rolf Leuchtenberger,<br />

Präsident Verband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe

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