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Schwieriger Kurs - Continental ReifenMagazin

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ergebnis, läuft Gefahr, nach wenigen Jahren<br />

vor dem Ende zu stehen.“ Solides<br />

Wachstum basiere auf sorgfältigen Standortanalysen<br />

und der behutsamen Integration<br />

des Neuen in das Bestehende.<br />

Thomas Schwarz ist überzeugt: „Reifen<br />

Schwarz wird sich auch in der vierten<br />

Generation erfolgreich im Wettbewerb behaupten.“<br />

In einem Jahr voller wirtschaftlicher Depressionen<br />

glaubt Theodor Emigholz an<br />

die Zukunft und gründet 1929 in Bremen<br />

eine Dampf-Vulkanisier-Anstalt. Das Können<br />

des jungen Mannes passt zum Beginn<br />

der Motorisierungswelle. Schnell entwickelt<br />

sich die Runderneuerung zu einem<br />

wesentlichen Bestandteil bei Emigholz.<br />

1939 steht das Unternehmen an der<br />

Spitze der Bremer Händler. Ein Bombenangriff<br />

im Oktober 1944 zerstört das Unternehmensgebäude.<br />

Die vorsorglich ausgelagerten<br />

Maschinen für die Runderneuerung<br />

ermöglichen den Neubeginn<br />

in Sottrum, Kreis Rotenburg/Hannover.<br />

Dem Sohn Hans Emigholz gelingt es<br />

1949, das Unternehmen an die Weser<br />

zurückzuführen. Noch zu Lebzeiten seines<br />

Vaters beginnt Hans mit dem Aufbau<br />

eines Filialnetzes, das heute 14 Standorte<br />

in „Bremen und umzu“ umfasst.<br />

Tatkräftig unterstützt wird er dabei von<br />

seinen Söhnen Harald und Jens. 1996<br />

übernimmt Harald das Unternehmen.<br />

„Was uns seit je auszeichnet, ist der<br />

Wahlspruch meines Großvaters: Bring die<br />

Leistung zu den Kunden“, versucht Harald<br />

Emigholz dem Grund des Erfolgs<br />

nachzuspüren. „Damals kamen die Luftreifen<br />

auf, die repariert werden mussten.<br />

Da seine Kunden hauptsächlich aus dem<br />

T I T E L S T O R Y<br />

Walter John, Peter<br />

John, Walter John<br />

Jr., Hans John (v.l.)<br />

Nfz-Bereich kamen, legte mein Großvater<br />

großen Wert auf Dienstleistungen für<br />

Großreifen.“ Allerdings habe der Erfolg des<br />

Unternehmens noch ein zweites Standbein:<br />

„Ohne eine positive Unternehmenskultur<br />

agiert kein Betrieb über 70 Jahre<br />

erfolgreich im Markt.“ Die aktuelle Entwicklung<br />

im Reifenhandel bereitet Emigholz<br />

wenig Freude. „Ich bin seit 1980 dabei<br />

und kann sagen: Die vergangenen<br />

fünf Jahre waren grauenhaft.“ Der Markt<br />

sei überbesetzt, die Erträge in allen Segmenten<br />

rückläufig. Um die Zukunft des Unternehmens<br />

macht sich Harald Emigholz<br />

dennoch keine Sorgen. Die Firma ist im<br />

Nfz-Bereich fest etabliert und die Kunden<br />

wissen, was sie von Emigholz erwarten<br />

dürfen.<br />

1926 heben die Deutschen ab: Die<br />

Lufthansa wird gegründet. Und die ältesten<br />

Kraftwagenwerke der Welt fusionieren<br />

zur Daimler-Benz AG. Autos sind auch<br />

die Welt von Albin John, der in Tetschen-<br />

Bodenbach/Sudetenland eine Firma für<br />

den Handel und die Reparatur von Auto-<br />

Bereifungen führt. 1935 kommt die Produktion<br />

von runderneuerten Reifen hin-<br />

• Emigholz Dampf- und Vulkanisieranstalt, seit 1929 •<br />

Harald Emigholz<br />

• Reifen John, seit 1926 •<br />

zu. Nach dem Krieg verlässt Familie John<br />

ihre Heimat und siedelt sich in Freilassing<br />

an. Dort wird 1948 das Unternehmen<br />

Reifen John gegründet. 1949 tritt Sohn<br />

Hans in das Unternehmen ein, bald danach<br />

sein Bruder Walter. „Weil nach dem<br />

Krieg niemand wissen konnte, wie sich die<br />

wirtschaftlichen Strukturen entwickeln,<br />

wollten wir ein zweites Eisen im Feuer haben<br />

und begannen 1954 mit der Produktion<br />

von Spiel- und Sportartikeln“, erzählt<br />

Walter John. 1965 wurde in Österreich<br />

die Reifen John Vertriebs-GesmbH gegründet.<br />

1972 übernehmen Walter und Hans<br />

die Geschäftsleitung und zeichnen verantwortlich<br />

für 27 Filialbetriebe in Deutschland<br />

und Österreich. „Wir haben stets mit<br />

hohem Engagement den Markt analysiert,<br />

um Trends frühzeitig aufzuspüren<br />

und entsprechend darauf zu reagieren“,<br />

nennt Walter John ein wesentliches Kriterium<br />

für den Erfolg. Und: Service sei das<br />

Wort, das jeder Reifenhändler nur in Großbuchstaben<br />

schreiben sollte. Dabei komme<br />

es entscheidend auf die Qualität der Mitarbeiter<br />

an. „Sie müssen auf den Kunden<br />

zugehen können, seine Sprache sprechen<br />

und schnell erkennen, was ihn interessiert<br />

und was nicht,“ fordert Walter<br />

John, der etliche Generationen von Kunden<br />

betreut hat. „Früher war es einfacher,<br />

Kunden zufrieden zu stellen. Sie kamen<br />

ins Geschäft und wollten irgendeinen Reifen.<br />

Heute sind Kunden wesentlich aufgeklärter.<br />

Die Medien haben viele Informationen<br />

vermittelt, so dass Kunden sehr gezielt<br />

bestimmte Leistungen und Eigenschaften<br />

der Reifen abfragen.“ Daher ist<br />

Familie John, in der mit Peter und Walter<br />

John Junior die dritte Generation im<br />

Unternehmen tätig ist, besonders stolz,<br />

diesen Anforderungen glänzend gerecht<br />

zu werden.<br />

Collin Scholz<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 23

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