01.12.2012 Aufrufe

Schwieriger Kurs - Continental ReifenMagazin

Schwieriger Kurs - Continental ReifenMagazin

Schwieriger Kurs - Continental ReifenMagazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Umrüstphasen kaum Arbeit hat und seinen<br />

Lohn nicht erwirtschaftet.“ Zahlreiche Unternehmer<br />

fordern deshalb, den Kündigungsschutz<br />

wieder abzuschwächen und das<br />

Recht für Unternehmer, Löhne und Beschäftigung<br />

an die jeweilige Geschäftslage<br />

anpassen zu können. „Der vermeintlich<br />

Schwächere hat in Deutschland momentan<br />

oft die besseren Karten“, urteilt<br />

Peter Seher. „Wie es ein Kollege von mir<br />

formuliert: Der Polizist hat weniger Rechte<br />

als der Kriminelle, der Vermieter weniger<br />

als der Mieter und der Arbeitgeber weniger<br />

als der Arbeitnehmer.“<br />

Als weitere Schikanen für den Mittelstand<br />

nennen Händler die unaufhörlich<br />

steigenden Lohnnebenkosten und die<br />

kostenaufwändige Reform der Betriebsverfassung.<br />

Doch besonders hart wird<br />

den Mittelständlern in den kommenden<br />

Jahren ihre dünne Eigenkapitaldecke zu<br />

schaffen machen. Die liegt in den meisten<br />

Unternehmen bei mageren sieben Prozent.<br />

Den restlichen Finanzbedarf müssen Firmenchefs<br />

über Kredite abdecken. Das<br />

aber wird in naher Zukunft überaus teuer.<br />

Denn dann tritt Basel II in Kraft.<br />

Collin Scholz<br />

22<br />

BASEL II<br />

Kostenfalle Kredit<br />

Ab 2006 richten sich die Kosten für<br />

einen Kredit nach der Bonität des<br />

Unternehmens. Dann gilt: Finanzstarke<br />

Unternehmen bekommen<br />

Geld zu besseren Konditionen als<br />

heute. Finanzschwache Unternehmen<br />

mit geringer Eigenkapitalquote<br />

hingegen müssen für einen Kredit<br />

Mehrkosten von durchschnittlich<br />

20 Prozent einplanen. Der<br />

Grund: Derzeit müssen Banken für<br />

jeden Kredit Eigenkapital in Höhe<br />

von acht Prozent der Kreditsumme<br />

als Ausfallsicherheit zurücklegen.<br />

Nach den neuen Richtlinien (Basel<br />

II) werden es bei kapitalschwachen<br />

Firmen zwischen 30 und 50 Prozent<br />

sein. Für eine Million Euro wird<br />

der Zinssatz von 6,49 Prozent auf<br />

14,99 Prozent hochschnellen. Statt<br />

65.000 Euro sind dann fast 150.000<br />

Euro Zinskosten zu zahlen.<br />

T I T E L S T O R Y<br />

• Reifen Schwarz, seit 1926 •<br />

Erfolg in dritter Generation<br />

Familienbande<br />

Sie sind die Felsen in der tosenden Brandung Reifenhandel.<br />

Seit über sieben Jahrzehnten trotzen vor allem<br />

Familienunternehmen allen Krisen.<br />

Man schreibt das Jahr 1924. In Moskau<br />

stirbt der Revolutionsführer<br />

Lenin. Der Deutsche Hugo Eckener steuert<br />

den Zeppelin LZ 126 vom Bodensee<br />

bis nach New York und in Passau<br />

gründet der Vulkaniseurmeister Hans<br />

Schwarz die Vulkanisieranstalt Schwarz<br />

& Söhne. Offiziell beginnt die Erfolgsgeschichte<br />

der Firma Reifen Schwarz<br />

1926 mit dem Eintrag in die Handwerksrolle.<br />

1936 übernimmt sein Sohn<br />

Gotthard das Ruder und hält den Erfolgskurs,<br />

bis 1945 das Betriebsgebäude<br />

zerbombt wird. Einige wenige<br />

Maschinen werden nach Fürstenzell gerettet,<br />

wo Gotthard 1946 das Unternehmen<br />

wieder aufbaut. 1950 kehrt die<br />

Familie nach Passau zurück und eröffnet<br />

die Reifen Schwarz-Zentrale. Seit<br />

1963 führt Gotthard Schwarz Junior<br />

Theres und Gotthard<br />

Schwarz Jr. (Mitte),<br />

Claudia, Thomas und<br />

Michael Schwarz (v.l.)<br />

das Unternehmen. Unter seiner Regie<br />

entstehen 44 Niederlassungen in Deutschland,<br />

sechs in Österreich sowie eine in<br />

Tschechien. Worauf gründet der Erfolg<br />

des Unternehmens?<br />

„Sicher auf der konstant hohen Qualität<br />

der Service-Leistungen, der Produktvielfalt<br />

auf sämtlichen Preisebenen und<br />

der guten Lieferfähigkeit“, erklärt Thomas<br />

Schwarz, der Urenkel des Firmengründers.<br />

„Aber ganz wichtig ist: Ehrlichkeit<br />

gegenüber dem Kunden. Der hat das<br />

Recht auf eine Fachberatung, bei dem<br />

seine Interessen im Mittelpunkt stehen<br />

und nicht der Verkaufserfolg. Die Kunden<br />

schätzen dieses Verhalten ungemein.“<br />

Im Markt verfolgt die Firma das Prinzip<br />

der strukturierten Expansion: „Wer um jeden<br />

Preis wächst und dabei nur auf die<br />

Umsätze achtet, statt auf das Betriebs-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!