2 x 50 Jahre Ford: Goldene Firmenjubiläen
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einzigen Kollegen, den ich noch kannte.“<br />
Im November 2009 ging er dann in die „Ruhephase“<br />
der Altersteilzeit, und in diesem<br />
Jahr wird Dieter Glöckner dann „richtiger“<br />
Pensionär.<br />
Zuvor jedoch geht es noch einmal auf<br />
eine Tour der Nostalgie, mit einem P 4 von<br />
Mülheim, wo er heute noch wohnt, nach<br />
Niehl. Es ist erstaunlich, wie schnell sich<br />
der 64-Jährige wieder mit dem historischen<br />
Vehikel zurecht fi ndet. „Ich könnte<br />
mir vorstellen, so ein Auto heute wieder<br />
zu haben, der läuft ja richtig fl ott. Ich bin<br />
am genießen“, schwärmt Glöckner, als er<br />
per Lenkradschaltung vom dritten in den<br />
vierten Gang wechselt. Das Auto seines<br />
Vaters, das hatte noch Lüftungsklappen<br />
im Fußraum, die musste man bei Regen<br />
schließen, um keine nassen Füße zu<br />
bekommen. Beim roten P4 Coupe aus<br />
der Abteilung Classic Cars fehlen diese<br />
Klappen. Bei der Fahrt durch Mühlheim<br />
werden Erinnerungen an die vergangenen<br />
<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> wach. „Was hier alles an Industrie<br />
verschwunden ist – Klöckner Humboldt<br />
Deutz, das Böcking Walzwerg, Felten &<br />
Guilleaume“, räsoniert Dieter Glöckner.<br />
Die <strong>Ford</strong>-Werke gegenüber am anderen<br />
Rheinufer, sie haben den Strukturwandel<br />
bestens gemeistert.<br />
fordreport Titel<br />
Ein Heiratsantrag im <strong>Ford</strong><br />
Capri – an der roten Ampel<br />
Auch der zweite Fünfziger-Jubilar im Frühjahr<br />
2011 drehte noch einmal eine Runde<br />
in einem Auto, das er früher gefahren hat<br />
– zumindest so etwas ähnliches. Wilfried<br />
Kölzer fuhr in den 70er <strong>Jahre</strong>n einen<br />
grünen <strong>Ford</strong> Consul Turnier. „Der hatte<br />
dann irgendwann eine rote Heckklappe,<br />
weil ich das Auto nach Auffahrunfall und<br />
wirtschaftlichem Totalschaden noch einmal<br />
provisorisch repariert habe“, erinnert sich<br />
der <strong>Ford</strong>-Mitarbeiter.<br />
Seine Jugend verbrachte der heute 64-Jährige<br />
im Kölner Norden, im <strong>Ford</strong> Granada<br />
von den Classic Cars geht es erst nach<br />
Merkenich,, wo er als Kind wohnte und die<br />
Grundschule besuchte. „Damals wurden<br />
wir Schüler noch geschlagen“, erinnert<br />
sich der gebürtige Kölner. Die Stöcke dafür<br />
mussten sich die Pennäler selber im Schulgärtchen<br />
holen. So konnten sie weiches<br />
Holz aussuchen und sich außerdem noch<br />
ein Heft als Polster in den Hosenboden<br />
stecken ... Schwimmen lernte Kölzer in<br />
Rheinkassel – im Rhein. Alles eine Frage<br />
der Abhärtung? Wilfried Kölzer arbeitet bis<br />
heute, und das ausgesprochen gerne.<br />
„Ich hätte natürlich schon in den Ruhestand<br />
gehen können, aber ich wollte<br />
nicht. Der Kopf muss mitspielen“, meint<br />
Kölzer. Am 1. April – und das ist kein<br />
Aprilsscherz – hat er <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> lang bei <strong>Ford</strong><br />
gearbeitet. Und zwar immer in Halle R, im<br />
Geradeaus in den wohlverdienten<br />
Ruhestand nach<br />
einer langen Strecke von <strong>50</strong><br />
<strong>Jahre</strong>n <strong>Ford</strong>. Dieter Glöckner,<br />
der sich in Altersteilzeit<br />
befi ndet, fährt noch einmal<br />
im P4 von Mülheim nach<br />
Niehl.<br />
Schmiede- und Druckgusswerk, wo rot<br />
glühendes Eisen in Form gebracht wird.<br />
Bemerkenswerter Zusammenhang: Auch<br />
das Schmiede-und Druckgusswerk wurde<br />
am 1. April 1961 eröffnet.<br />
Dank geschickter Geschäftsstrategie sieht<br />
die Zukunft im Werk sehr vielversprechend<br />
aus. Für Wilfried Kölzer wird am 1. Oktober<br />
dieses <strong>Jahre</strong> endgültig Schluss sein, dann<br />
muss die „mentale Vorbereitung“ der<br />
Pensionierung abgeschlossen sein. Der<br />
Abschied von <strong>Ford</strong> fällt ihm zwar „innerlich<br />
schwer“, doch der Kölner hat vorgesorgt<br />
und wird sich dann in seiner Pfarrei ehrenamtlich<br />
betätigen. Dort rechnet man fest<br />
mit ihm. „Als ich einmal einen Tag frei hatte,<br />
wurde ich morgens im Ort gesehen, und<br />
dann haben die Leute von der Gemeinde<br />
meine Frau gefragt, ob ich schon in Rente<br />
bin und Aufgaben übernehmen möchte“,<br />
erzählt Kölzer.<br />
Aber was bleibt dann, von einem halben<br />
Jahrhundert <strong>Ford</strong>-Geschichte? Mit 14<br />
begann der Junge seine Lehre bei <strong>Ford</strong><br />
und war ziemlich froh, die Schule nach der<br />
8. Klasse verlassen zu können. Eigentlich<br />
wollte er Feinmechaniker werden, doch<br />
diese Ausbildung bot <strong>Ford</strong> nicht an, und so<br />
wurde er Elektriker. „Ich war damals noch<br />
im Wachstum und musste mich auf eine<br />
Palette stellen, um an den Schraubstock<br />
heran zu kommen.“ Auch wenn er zu den<br />
kleineren Lehrlingen zählte – Wilfried wusste<br />
sich durchzusetzen, das hat ihm sein