Aus den Ortsverbänden KREISTEIL - CDU Kreisverband Ravensburg
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<strong>Aus</strong> <strong>den</strong> Ortsverbän<strong>den</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />
„Es geht um eine vernünftige Balance“<br />
Stammtisch der Tettnanger <strong>CDU</strong> beschäftigt sich<br />
mit dem Thema Stadtentwicklung und Schul<strong>den</strong>abbau<br />
Von Alexander Mayer<br />
Tettnang - Sylvia Zwisler, Tettnangs <strong>CDU</strong>-<br />
Frontfrau, zeigt sich angesichts der 60<br />
Stammtischler im „Bären“ angenehm<br />
überrascht. Das Thema hatte zweifellos<br />
BM Bruno Walter moderiert.<br />
aber auch eine gewisse Brisanz. Bei der<br />
Veranstaltung am Dienstagabend ging es<br />
um Stadt- und Schul<strong>den</strong>entwicklung. Prominentester<br />
Redner beziehungsweise Referent<br />
in der <strong>CDU</strong>-Runde war Bürgermeister<br />
Bruno Walter. Grundtenor bürgermeisterlicher<br />
<strong>Aus</strong>sagen: „Es geht um eine vernünftige<br />
Balance zwischen Zukunftsentwicklung<br />
und Verschuldung.“ Eine Reduzierung<br />
des 19-Millionen-Schul<strong>den</strong>bergs in<br />
Tettnang sieht das Stadtoberhaupt dann<br />
gekommen, „wenn die Zukunft unterwegs<br />
ist“.<br />
Konkret - und auf bohrendes Nachfragen<br />
in der von Klaus Nuber moderierten Diskussionsrunde:<br />
Bruno Walter sieht <strong>den</strong><br />
Zeitpunkt zum Schul<strong>den</strong>abbau gegen 2015<br />
gekommen. Für <strong>CDU</strong>-Vorsitzende Sylvia<br />
Zwisler griff diese <strong>Aus</strong>sage zu kurz. Sie<br />
brachte im Epilog des Abends einen Finanzierungsplan<br />
ins Spiel. Der solle sofort<br />
greifen, jährlich einen Schul<strong>den</strong>abbau von<br />
einer Million Euro fixieren. Und das am besten<br />
verbindlich.<br />
Staaten gehen pleite<br />
Stellvertretender <strong>CDU</strong>-<br />
Ortsvorsitzender Nuber<br />
hatte vorher das Szenarium<br />
pleitegehender EU-<br />
Staaten in <strong>den</strong> Raum gestellt.<br />
„Ganze Länder fallen<br />
inzwischen um.“ Und<br />
wie sieht’s in Tettnang<br />
aus? Nun, für <strong>den</strong> Bürgermeister<br />
liegt der derzeitige<br />
Schul<strong>den</strong>stand noch im<br />
grünen Bereich. Sicher, eine per Power-<br />
Point an die Wand geworfene Präsentation<br />
von Sylvia Zwisler zeigte eindrücklich, dass<br />
der montfortsche Schul<strong>den</strong>stand seit Jahren<br />
ansteigt. Die von <strong>den</strong> Tettnanger<br />
Christdemokraten im Jahr 2007 in die<br />
Kommunalpolitik getragene Vision, <strong>den</strong><br />
Schul<strong>den</strong>berg wieder auf zehn Millionen<br />
Euro zu drücken, scheint weiter weg <strong>den</strong>n<br />
je.<br />
Das Stadtoberhaupt („Ich komme aus einer<br />
Arbeiterfamilie, die immer sparen<br />
musste und weiß, wie man mit Geld umgeht“)<br />
indes stellte <strong>den</strong> Spagat zwischen<br />
Stadtentwicklung und Schul<strong>den</strong>entwicklung<br />
in einen größeren Rahmen. In <strong>den</strong> Zusammenhang<br />
der Zukunft des Landes wie<br />
auch der Stadt. „Alle Investitionen, die wir<br />
derzeit tätigen, sind ein aktiver Beitrag zur<br />
Gestaltung unserer Zukunft.“ Walter<br />
nannte die Bildung (Stichwort Kitas und<br />
Entwicklung Schulzentrum Manzenberg<br />
mit Mensa), da war aber auch von „Forschung<br />
und Innovation“ die Rede. Forschung<br />
und Innovation, diese wür<strong>den</strong> Tettnangs<br />
Globalplayer reflektieren. (Gewerbesteuer<br />
zahlende) Unternehmen, für welche<br />
die Stadt die entsprechen<strong>den</strong> Rahmenbedingungen<br />
liefern müsse. Der Bürgermeister<br />
kündigte an, dass es mit <strong>den</strong><br />
Herausforderungen aber noch lange nicht<br />
getan sei. „Auch Verkehr und Straßen in<br />
der Stadt sind Themen, die uns noch massiv<br />
fordern wer<strong>den</strong>.“<br />
Auf Redebeiträge in der Diskussionsrunde,<br />
die nach Grün<strong>den</strong> für die zunehmende<br />
Staatsverschuldung fragten, antwortete<br />
der Bürgermeister aber auch klar, dass es<br />
mit bisheriger Politik auf Bundes-, Landes-<br />
, aber auch Kommunalebene sowie bisher<br />
nicht weitergehen könne. Um<strong>den</strong>ken der<br />
politisch Handeln<strong>den</strong> sei gefragt: „Demokratische<br />
Regierungen wollen ihren Wählern<br />
attraktive Pakete bieten, das erhöht<br />
ihre <strong>Aus</strong>sichten gewählt zu wer<strong>den</strong>“ hatte<br />
die <strong>CDU</strong>-Präsentation für alle unüberseh-<br />
Intensive Diskussion bei der<br />
„Stadtentwicklung“.<br />
bar an die Wand geworfen. Walter hatte an<br />
dieser <strong>Aus</strong>sage gar nicht viel auszusetzen.<br />
Im Gegenteil: „Der Wähler will doch angelogen<br />
wer<strong>den</strong> - sonst gewinnt man keine<br />
Wahl“. Hinter dieser <strong>Aus</strong>sage versteckt<br />
sich seine Kritik, dass der Bürger in einer<br />
saturierten Gesellschaft zu sehr einfordere,<br />
die öffentliche Hand mit ihren vielen<br />
Aufgaben längst an <strong>den</strong> Grenzen ihrer Leistungsfähigkeitangekommen<br />
ist. Schließlich,<br />
subsummierend nach<br />
einer zweieinhalbstündigen<br />
Veranstaltung<br />
und mit Blick auf die<br />
Verschuldung von Bund,<br />
Land und Kommune: „Es<br />
wird alles auf eine gna<strong>den</strong>lose<br />
Sparpolitik hinauslaufen.“<br />
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