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Exklusiv: Mit Hello nach Senegal - SkyNews.ch

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Firma Flug Werk das Kürzel FW beibehalten<br />

werden.<br />

1997 präsentierte die junge Firma Querruder,<br />

Teile des Rumpfes und des Hecks, das<br />

Höhenruder sowie das Hauptfahrwerk, das<br />

voll funktionsfähig auf einer Testbank aufgebaut<br />

war. 1998 – immer no<strong>ch</strong> in den Gebäu-<br />

FW 190 D-9/N<br />

«Langnase» mit einem V12 Allison Motor<br />

Flug Werk arbeitet au<strong>ch</strong> intensiv an der S<strong>ch</strong>affung einer FW 190 D-9/N «Langnase».<br />

Im Gegensatz zur Version A-8 wurde die D-9 seinerzeit ni<strong>ch</strong>t mit einem BMW-<br />

Doppelsternmotor, sondern mit einem hängend montierten, flüssigkeitsgekühlten<br />

V 12-Zylinder-Jumo 213-Motor der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke, der eine<br />

Startleistung von 1750 PS abgab, bestückt. Die mit dem Jumo 213 A-1 ausgerüstete<br />

«Langnase» übertraf die Leistungen der A-Modelle und war nun oberhalb der<br />

Volldruckhöhe des BMW 801 Sternmotors – zwis<strong>ch</strong>en 5,5 und 6,8 Kilometern Höhe<br />

– den amerikanis<strong>ch</strong>en Jägern ni<strong>ch</strong>t mehr unterlegen. Gegen Ende des Krieges wurden<br />

die D-9 ni<strong>ch</strong>t nur mehr gegen Bomberverbände respektive deren Begleits<strong>ch</strong>utz<br />

eingesetzt, sondern mussten (als die besten verfügbaren Kolbenjäger) Jagds<strong>ch</strong>utz<br />

über den Flugplätzen der Me-262 fliegen, die in der Start- und Landephase besonders<br />

verwundbar waren.<br />

Einiges Kopfzerbre<strong>ch</strong>en bereitete Claus Colling die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass für die<br />

«Langnasen» auf dem Markt keine Originalmotoren mehr zu finden waren. Einen<br />

würdigen Ersatz aber fand er in dem in den USA entwickelten flüssigkeitsgekühlten<br />

V12-Zylinder Allison V-1710-Motor, der während des Zweiten Weltkriegs zum<br />

Einsatz kam. Ironis<strong>ch</strong>erweise war genau dieser Motor in der P-38 «Lightning» – dem<br />

grössten Gegner der Focke-Wulf – eingesetzt. Die kleineren Abmessungen des<br />

Motorblocks und ein um 500 Kilo geringeres Gewi<strong>ch</strong>t des Allison-Triebwerks zollten<br />

ihren Tribut. Die geeignete Lösung ersann Dipl. Ing. Frank Hohmann, leitender<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter der Firma Flug Werk, in dem er einen massiven Motorträger aus Chrom-<br />

Molybdän konstruierte und diesen aus s<strong>ch</strong>werpunkt- und s<strong>ch</strong>wingungste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />

Gründen so einsetzte, dass das fehlende Gewi<strong>ch</strong>t des s<strong>ch</strong>wereren Jumo-Motors<br />

damit ausgegli<strong>ch</strong>en werden konnte.<br />

Do<strong>ch</strong> das war ni<strong>ch</strong>t das einzige Problem: Dur<strong>ch</strong> den Einsatz des neuen Allison-<br />

Motors fehlte der Platz für die Flüssigkeits- und Ölkühler zwis<strong>ch</strong>en der Propellerebene<br />

und dem Motorblock. Dieser Platz musste dur<strong>ch</strong> eine um 300 Millimeter verlängerte,<br />

neue Propellerwelle und ein neu konstruiertes Gehäuse für die Propelleruntersetzung<br />

ges<strong>ch</strong>affen werden. <strong>Mit</strong>tlerweile wurde dieser Motor in den neu gefertigten<br />

«D-9»-Rumpf eingebaut. Do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> fehlte das berühmte «Tüpfel<strong>ch</strong>en auf dem i».<br />

Stilgere<strong>ch</strong>t wurden Abgasrohre gefertigt, deren S<strong>ch</strong>ubdüsen si<strong>ch</strong> an der glei<strong>ch</strong>en<br />

Stelle, wie beim ehemaligen Jumo-Originaltriebwerk, befinden. Diese bisher einzigartige<br />

Mas<strong>ch</strong>ine wurde als vormontierter Kit an einen amerikanis<strong>ch</strong>en Kunden<br />

ausgeliefert und steht nun in einer Sammlung in Kissimmee in Florida.<br />

34 März 2008<br />

den eines Bauernhofes – entstand der erste,<br />

komplette Rumpf als Prototyp. Ein Jahr später<br />

wurde dieser Prototyp vom Unternehmer<br />

Günther Leonhard käufli<strong>ch</strong> erworben und kann<br />

seitdem als erste, komplette Focke-Wulf Fw 90<br />

A-8 im Deuts<strong>ch</strong>en Luftfahrtmuseum in Hannover-Laatzen<br />

besi<strong>ch</strong>tigt werden.<br />

Die Fw 190 D-9 «Langnase» sollte dank einem Jumo 213 A-1 Motor den alliierten<br />

Jägern au<strong>ch</strong> in der Höhe Paroli bieten können. Der Na<strong>ch</strong>bau ist mit einem Allison<br />

V-1710 Motor ausgerüstet.<br />

Foto Flugwerk<br />

1999 stellte Flug Werk auf der Aero in Friedri<strong>ch</strong>shafen<br />

die erste, strukturell vollständige<br />

Rohzelle der FW 190 A-8/N vor (N steht für<br />

«Na<strong>ch</strong>bau»). Im Januar 2000 zog die Firma in<br />

den neu erstellten Hangar in der kleinen Gemeinde<br />

Gammelsdorf, 50 Kilometer nordöstli<strong>ch</strong><br />

von Mün<strong>ch</strong>en, um. Anlässli<strong>ch</strong> des dritten<br />

«Tages der offenen Tür» wurde die werkseigene,<br />

erste optis<strong>ch</strong> komplette FW 190 mit der<br />

Werknummer 990001 vorgestellt. Ausgerüstet<br />

war die erste neue Serienmas<strong>ch</strong>ine ni<strong>ch</strong>t<br />

mit dem originalen BMW-Motor, sondern mit<br />

einem fast identis<strong>ch</strong>en AS<strong>ch</strong> 82T-Aggregat<br />

russis<strong>ch</strong>er Konstruktion, das bis in die 1980er-<br />

Jahre in China gefertigt wurde und no<strong>ch</strong> in<br />

ausrei<strong>ch</strong>ender Stückzahl verfügbar ist.<br />

Erster Flug am Helikopter<br />

2002 wurde ein weiterer Bausatz verkauft und<br />

ein Vertrag mit der Deuts<strong>ch</strong>en Luftwaffe über<br />

die Fertigung eines kompletten Flügels einer<br />

Fw 190 D-9 «Langnase» unterzei<strong>ch</strong>net. Parallel<br />

dazu wurde die Produktion weiterer zwei Flugzeug-Bausätze<br />

aufgenommen. Im Gegensatz<br />

zu den vorhergehenden Kits wurden diese für<br />

den Einbau eines originalen, 12-Zylinder Jumo<br />

213-Triebwerks vorbereitet. In Mesa/Arizona<br />

war zeitglei<strong>ch</strong> ein Team der Firma «Goss Hawk»<br />

mit dem aufwendigen Wiederaufbau einer<br />

Fw 190 D-13 bes<strong>ch</strong>äftigt – wi<strong>ch</strong>tige Rumpfteile,<br />

das Seitenruder, ein Höhenleitwerk mit<br />

Höhenruder, metris<strong>ch</strong>e Nieten und die Kabinenhaube<br />

dafür stammen ebenfalls aus der<br />

Flug Werk-Produktion.<br />

Der absolute Höhepunkt aber fand am 28.<br />

September statt, <strong>na<strong>ch</strong></strong>dem die werkseigene<br />

Mas<strong>ch</strong>ine tags zuvor ihren ersten «unmotorisierten»<br />

Flug am Lasthaken eines Sikorsky<br />

CH-53-Helikopters der Heeresflieger von Gammelsdorf<br />

<strong>na<strong>ch</strong></strong> Man<strong>ch</strong>ing erlebt hatte. Über<br />

90’000 Zus<strong>ch</strong>auer waren Zeugen, als auf dem<br />

Fliegerhorst Man<strong>ch</strong>ing der erste Motortestlauf<br />

stattfand. S<strong>ch</strong>on beim ersten Startversu<strong>ch</strong> lief<br />

der fast 2000 PS starke 14-Zylinder As<strong>ch</strong>-Motor,<br />

bereits ausgerüstet mit dem in S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tholz<br />

gefertigten Mühlbauer-Propeller, problemlos an.<br />

8500 Arbeitsstunden<br />

Um das ständige Platzproblem umgehen zu<br />

können, mietete die Flug Werk GmbH einen<br />

grossen Hangar auf der Air Base Man<strong>ch</strong>ing.<br />

Einen Rücks<strong>ch</strong>lag erlitten Claus Colling und die<br />

se<strong>ch</strong>s <strong>Mit</strong>arbeitenden der Firma, als sie vom<br />

Ableben des <strong>Mit</strong>begründers Hans-Günther<br />

Wildmoser erfuhren. Na<strong>ch</strong> wie vor überzeugt<br />

vom Vorhaben, übernahm Claus Colling die<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführung.<br />

Im Oktober 2004 war erstmals eine lebende<br />

Legende in Form einer Focke-Wulf FW 190

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