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Kulturbericht 2009 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...

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Zentrale Abteilungen<br />

Ausfuhrabteilung<br />

Die Abteilung hat im Berichtjahr 1.084 Ansuchen bearbeitet. Von den formularmäßig erledigten<br />

Ansuchen wurden 433 befristete / 196 endgültige Ausfuhren innerhalb <strong>und</strong> 129<br />

befristete / 283 endgültige außerhalb der EU sowie 43 Ansuchen um Wiederausfuhr behandelt.<br />

Mit Bescheiden der Rechtsabteilung wurden 25 befristete / zwei endgültige Ausfuhransuchen<br />

sowie drei Ansuchen um Wiederausfuhr erledigt. In Kärnten gab es sieben<br />

Ausfuhransuchen (davon vier befristete), in Oberösterreich 14 (4), in Salzburg 24 (23), in<br />

der Steiermark zwölf (sechs), in Tirol 15 (12) <strong>und</strong> in Vorarlberg 6 (5). B<strong>und</strong>esweit wurden<br />

somit 1.162 Ausfuhransuchen gestellt <strong>und</strong> bearbeitet. Davon waren 616 befristete Ausfuhransuchen,<br />

vor allem von öffentlichen <strong>und</strong> kirchlichen Sammlungen zu Ausstellungen<br />

im Ausland, eine Entwicklung, die insgesamt eine immer größere Herausforderung <strong>für</strong> den<br />

Umgang mit konservatorisch heiklen <strong>und</strong> unersetzbaren <strong>Kunst</strong>werken bedeutet.<br />

Zahlreiche Katalogauktionen in Wien <strong>und</strong> den B<strong>und</strong>esländern (darunter 93 Auktionen<br />

im Dorotheum) wurden hinsichtlich eines möglichen Denkmalschutzes <strong>und</strong> einer damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Ausfuhrsperre bearbeitet. Ebenso wurden die angebotenen<br />

<strong>Kunst</strong>gegenstände auf zahlreichen Antiquitätenmessen <strong>und</strong> Verkaufsausstellungen<br />

begutachtet. Bei 22 Objekten / Konvoluten wurde auf den bereits<br />

bestehenden Denkmalschutz <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Ausfuhrsperre hingewiesen.<br />

Insgesamt wurden 28 Unterschutzstellungsverfahren eingeleitet<br />

bzw. durchgeführt, ein Verfahren wurde eingestellt. Acht Objekte / Konvolute<br />

wurden von öffentlichen Institutionen erworben. Einige Verfahren sind<br />

noch nicht abgeschlossen. Unter Denkmalschutz gestellt wurden <strong>2009</strong> auch<br />

verschiedene Objekte, vom Autograph bis zur Wohnungseinrichtung, vom<br />

Mittelalter bis zur Zwischenkriegszeit. Die Abteilung ist mit einer stetig<br />

steigenden Anzahl von Rückbringungsverfahren gemäß der Richtlinie 93/7/<br />

EWG konfrontiert. <strong>2009</strong> gelang die Rückführung von drei Objekten nach<br />

Tschechien auf der Basis der EU-Richtlinie.<br />

Bodendenkmale<br />

Archäologischer Denkmalschutz ist stets eine Herausforderung an die Gesellschaft <strong>und</strong> an<br />

die damit betrauten Einrichtungen. Das archäologische Erbe bewahrt einerseits die frühesten<br />

Quellen der regionalen <strong>und</strong> gesamtösterreichischen Geschichte <strong>und</strong> ihrer Einbindung in<br />

die vielfältigen Kulturen Europas. Andererseits steht es oft in Konflikt mit modernen Nutzungsnotwendigkeiten.<br />

In diesem Spannungsfeld ein ausgleichendes Management anzubieten,<br />

ist die Hauptaufgabe der Abteilung <strong>für</strong> Bodendenkmale. Auf Gr<strong>und</strong>lage einer soliden<br />

Denkmalforschung sichert das BDA durch Unterschutzstellungen, in Raumordnungs- <strong>und</strong><br />

Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren die archäologischen Denkmale <strong>und</strong> organisiert<br />

<strong>und</strong> kontrolliert Ersatzmaßnahmen, wenn Veränderungen im Interesse der gesellschaftlichen<br />

Anforderungen notwendig werden. Im Berichtsjahr wurden über 1300 Gutachten<br />

erstellt <strong>und</strong> mehr als 300 Denkmalschutzgrabungen durchgeführt, die es ermöglichten,<br />

Bauprojekte mit Rücksicht auf den Schutz des kulturellen Erbes umzusetzen.<br />

Für eine Verankerung des archäologischen Denkmalschutzes in der Gesellschaft <strong>und</strong> in<br />

den Regionen Europas ist die Schaffung dauerhafter Erinnerungsmale von größter Bedeutung;<br />

wenn dies mit zeitgemäßer Baukultur einhergeht, wird die Integration von bewahrenswertem<br />

Altem in eine zu gestaltende Zukunft als Ziel des Denkmalschutzes <strong>für</strong> die<br />

Allgemeinheit erlebbar.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> die archäologische Denkmalpflege stellt das steirische Lebing (Gemeinde<br />

Eichberg) dar, wo nach dem Zufallsf<strong>und</strong> eines Römersteins <strong>und</strong> einer anschließenden<br />

Ausgrabung die ursprüngliche Situation wiederhergestellt <strong>und</strong> der eindrucksvolle Grabstein<br />

neben einem großen römerzeitlichen Grabhügel an seinem authentischen Platz wieder aufgerichtet<br />

wurde. Die Gestaltung des Schutzbaus in zeichenhafter Formensprache <strong>und</strong> eines<br />

Rudolf Wacker, Bregenzer<br />

Achbrücke, 1926,<br />

© Galerie Hassfurther<br />

<strong>Kulturbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

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