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REvIEWS - Webseite von Thomas Neumann

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DOIN’ JUST FINE<br />

5 Lovesick Punk Rock Songs<br />

MCD | Feeling Fine Music | doinjustfine.com | 15:56<br />

|| Die fünf liebeskranken Punkrock-Songs auf der selbstproduzierten<br />

Debüt-EP des französischen Trios können<br />

sich hören lassen. Ob sich die Band damit zur „saddest<br />

band in the world“ qualifiziert, wie sie selbst behauptet,<br />

wage ich nicht zu beurteilen, aber in der melodischen<br />

Punk-mit-Country-Einflüssen-Liga spielen sie auf Anhieb<br />

weit oben mit. Bei wem jetzt die SOCIAL-DISTORTION-<br />

Lampe leuchtet, der liegt goldrichtig, DJF führen Mike Ness<br />

& Kollegen ganz oben auf der Liste der musikalischen Einflüsse.<br />

Anders als bei vielen anderen SD-Klonen wirken<br />

DOIN’ JUST FINE aber sehr authentisch. Das liegt vermutlich<br />

ganz einfach daran, dass dieser Release fünf gute, tadellos<br />

produzierte Songs beinhaltet. (8) Simon Dillo<br />

DEADLINE<br />

Bring the house down<br />

LP/CD | People Like You | peoplelikeyou.de | 36:21<br />

|| Hier ist sie also, die neue DEADLINE. Ich schätze mal,<br />

das viele Jungs und Mädels darauf gewartet haben. Ich<br />

nicht,wenn ich ehrlich<br />

bin. Nicht weil ich die<br />

Band nicht mag, aber auf<br />

Platte haben sie in meinen<br />

Augen beziehungsweise<br />

Ohren nie das<br />

Potenzial ausgeschöpft,<br />

das die Briten zu so<br />

einer genialen Live Band<br />

macht. Dementsprechend<br />

entspannt ging ich<br />

an diese Scheibe ran. Das<br />

Songwriting ist komplett<br />

auf Liz’ Stimme zugeschnitten<br />

und dadurch bleiben alle anderen Instrumente<br />

nahezu gleich laut im Hintergrund. Eine solide Produktion<br />

und sehr klar. Die Songs bleiben sofort hängen und schon<br />

beim zweiten Hören erwische ich mich beim Mitsummen<br />

und lauter stellen. Okay, definitiv etwas, was ich nicht<br />

erwartete, aber der Oberhit schlechthin ist „Two head“!<br />

Eine 2Tone-Nummer, die mich sprachlos macht. Das sollten<br />

die Briten öfters machen. Auch eine Coverversion <strong>von</strong><br />

„These boots are made for walking“ ist mit an Bord und<br />

damit werden Liz und ihre Jungs auch jedes Publikum zum<br />

Feiern bringen. So wie es aussieht, haben es DEADLINE<br />

geschafft mich zu überzeugen. (8) Sebastian Walkenhorst<br />

DEADBEAT HERO<br />

Help!!!<br />

CD | myspace.com/deadbeathero1| 25:46 || Die<br />

für mich ansprechendste Eigenproduktion dieser Ausgabe<br />

legen DEADBEAT HERO vor. Ihnen gelingt das Kunststück,<br />

recht experimentierfreudigen Hardcore mit Metalund<br />

Post-Rock-Anleihen zu verknüpfen, dabei aber weder<br />

nach 08/15-Metalcore noch allzu verkopft zu klingen.<br />

Vielmehr sind sie schon auf ihrer Debüt-EP ziemlich<br />

eigenständig; eine Referenz, die voll ins Schwarze trifft,<br />

wüsste ich jetzt jedenfalls nicht. Des massiven Riffings<br />

wegen werfe ich mal den Namen COALESCE in den Raum,<br />

aber das ist ein sehr grober Anhaltspunkt. Sollte man selbst<br />

gehört haben und wäre bestimmt eh schon in aller Munde,<br />

wenn die Band nicht gerade aus der bayerischen Provinz,<br />

sondern aus den USA kommen würde. Noch kein hundertprozenziger<br />

Volltreffer, aber eine starke Visitenkarte ist<br />

„Help!!!“ allemal. (7) Andreas Kuhlmann<br />

DOLLFACE<br />

Silent Rebellion<br />

CD | 65Productions/Cargo | 65productions.se |<br />

35:42 || In seiner Heimat Schweden durfte der Fünfer<br />

schon ein paar Achtungserfolge feiern und nun soll auch<br />

der Rest der Welt, oder zumindest Europe Mainland, ihrem<br />

zweiten Album zujubeln. Die Zutaten Indie-Rock, New<br />

Wave und Pop mögen nicht neu sein, aber die Zusammenstellung<br />

lässt sich tatsächlich gut hören. Produziert wurden<br />

die 14 Tracks übrigens <strong>von</strong> Henryk Lipp (THE SOUND-<br />

TRACK OF OUR LIVES, MILLENCOLLIN) und Michael<br />

Nilsson (C AARMÉ, THE FUME). Als Referenz werden im<br />

Waschzettel unter anderem MANDO DIAO genannt, das ist<br />

mir doch ein wenig zu hoch gegriffen. Zwar sind die Songs<br />

eingängig, tanzbar und Titel wie „Me and the bomb“ bergen<br />

Hitqualitäten, aber im Pool der vielenn vielen Indie-<br />

Bands aus Skandinavien (und deren meist englische Vorbilder)<br />

werden es die Südschweden schwer haben, sich ihren<br />

Platz zu erspielen. Zu wenig Eigenes, zu viel schon Gehörtes.<br />

(5) Jürgen Schattner<br />

DIRTBOMBS<br />

Race To The Bottom<br />

12“ | Cass | cassrecords.com || Ein lustiger Bursche,<br />

dieser Mick Collins. Schätzungsweise steckt er hinter dieser<br />

Ankündigung der aktuellen, auf 500 Stück limitierten<br />

33rpm-12“, die das Label wiefolgt weitergibt: „The record<br />

no one wants to hear! We took a poll of the Dirtbombs fan<br />

base on their likes and dislikes and cooked up the exact<br />

opposite of what they’re looking for. Enjoy 23 excruciating<br />

minutes of aimless, meandering synthesizer noodling.<br />

You thought the six minutes of this song on We Have<br />

You Surrounded was painful? This 12-inch makes earbleeding<br />

seem like a blessing in comparison.“ So klingt es<br />

dann auch. Scherz oder volle Absicht? Man weiß es nicht ...<br />

Genies, Scharlatane oder Wahnsinnige? Auch darüber kann<br />

man streiten. Ab in den Schrank damit. Joachim Hiller<br />

DIE MOLOTOV COCKTAILS<br />

Demenzcafé<br />

CD | Wie-Waldi-Tonträger | punk-booking.de |<br />

26:36 || Die MOLOTOV COCKTAILS aus Recklinghausen<br />

sind ein wahrer Explosivkörper. Zwar nicht vom<br />

Sound her, aber <strong>von</strong> den Inhalten ihrer Texte. Sie legen<br />

gezielt Brände, um auf das aufmerksam zu machen, was um<br />

uns herum alles schiefläuft. So geht es unter anderem um<br />

Amokläufer, Kinderschänder und die Fehler der Gesellschaft<br />

an sich. Der ruppige Sound lässt dabei auch den<br />

Letzten wach werden. Die Titel haben einen relativ einfachen<br />

Aufbau und stellen dadurch die Message klar in den<br />

Vordergrund. Musikalisch fehlt es an Feuer, so dass sich die<br />

MOLOTOV COCKTAILS nicht auf Dauer in mein Gehirn<br />

brennen werden. (6) Sven Grumbach<br />

DRAMAMINE<br />

s/t<br />

LP | Sabotage/X-Mist | sabotagerecords.net | 30:24<br />

|| Ein Hoch auf die Wortspiele: Den Bandnamen könnte<br />

man einerseits „drama mine“ lesen, also „mein Drama“,<br />

andererseits als das Medikament verstehen, das ursprünglich<br />

gegen Reisekrankheit helfen sollte, angeblich aber<br />

auch für schöne Trips sorgen kann. Wie auch immer, beides<br />

passt irgendwie zu dieser Band, auch wenn DRAMAMINE<br />

alles andere als müde macht. Viel zu lärmig, viel zu dramatisch<br />

ist die Musik, als dass man dazu wegdösen möchte. In<br />

guten Momenten sind Ähnlichkeiten zu Dischord-Größen<br />

wie RITES OF SPRING oder NATION OF ULYSSES nicht<br />

zu leugnen, in weniger guten Momenten fällt einem doch<br />

auf, dass der Gesang auf Dauer ziemlich monoton ist. Insgesamt<br />

gar nicht schlecht gemacht, wenngleich die SUB-<br />

ROSA FALCON ASSOCIATION das besser kann. (6)<br />

Christian Meiners<br />

DARKTHRONE<br />

Circle The Wagons<br />

CD | Peaceville | peaceville.com | 40:44 || Ausverkauf!<br />

Verrat! Dreckige Punks! Seit einigen Jahren ereifern<br />

sich Teile der Black-Metal-Welt über den musikalischen<br />

Weg, den ihre einstigen Heroen eingeschlagen haben<br />

und für den das Duo selbst 2007 mit dem EP-Titel „New<br />

Wave Of Black Heavy Metal“ einen passenden Begriff fand.<br />

„Circle The Wagons“ dürfte somit ein weiteres Hassobjekt<br />

derer sein, die <strong>von</strong> DARKTHRONE immer noch ein zweites<br />

„Transilvanian Hunger“ erwarten, verzichten die Norweger<br />

auf ihrem 15. Album doch abermals auf (fast) alle<br />

Trademarks des Black Metals, die sie einst (mit-)erfanden<br />

und bedienen sich weiterhin lieber am Früh-Metal, an<br />

all den großartigen, oftmals schon fast vergessenen Bands,<br />

deren Platten in ihrer Sammlung stehen (und nicht zuletzt<br />

an der Band, die ihr zweites Album „Black Metal“ nannte,<br />

liebe Über-Trueness-Verfechter). Und das in einer liebenswerten<br />

Primitivität, mit augenzwinkernder Zitatfreudigkeit<br />

und einer Unbekümmertheit, die in der Tat schon<br />

beinahe Punkrock ist. Insofern werden Nocturno Culto<br />

und Fenriz sicher kein Problem damit haben, als Punks<br />

„beschimpft“ zu werden. (9) André Bohnensack<br />

DEAD SUBVERTS<br />

Taking Civil Liberties<br />

MCD | Antikörper Export | antikoerper-export.<br />

de | 14:37 || Schon auf dem Ende 2009 erschienenen<br />

Bremer D.I.Y.-Sampler „Break Out #3“ sind sie mir positiv<br />

aufgefallen, den Namen habe ich mir gemerkt: DEAD<br />

SUBVERTS. Das erinnert nicht <strong>von</strong> ungefähr an „Subvert<br />

city“ <strong>von</strong> den unvergleichlichen SUBHUMANS,<br />

denn die dreiköpfige Band aus Manchester und Swindon<br />

– bestehend aus Leuten <strong>von</strong> 2 SICK MONKEYS und ex-<br />

THE SOMETHING SOMETHINGS – steht für den typischen<br />

UK-Anarchopunk aus der HC-Fraktion: politisch,<br />

energiegeladen, aggressiv. Unter den sieben Songs ist mit<br />

„Nothing but a nightmare“ auch ein Cover der legendären<br />

RUDIMENTARY PENI. „Taking Civil Liberties“ ist in England<br />

bei dem Labelkollektiv Pumpkin Records erschienen,<br />

in Deutschland gibt es die CD-R als Release <strong>von</strong> Antikörper<br />

Export. Ute Borchardt<br />

DIRTMUSIC<br />

BKO<br />

CD | Glitterhouse | glitterhouse.com | 49:33 || Im<br />

Zusammenhang mit Bands wie DIRTMUSIC spricht man<br />

ja gerne <strong>von</strong> „Supergroup“, und so bündeln sich hier die<br />

Talente <strong>von</strong> Chris Eckman (THE WALKABOUTS), Hugo<br />

Race und Chris Brokaw (COME, CODEINE) bereits zum<br />

zweiten Mal für ein komplettes Album. Und das Ergebnis<br />

klingt, wie man sich das eben vorstellen würde, und eben<br />

auch wieder nicht. Race und Eckman hört man als Sänger<br />

natürlich sofort raus, ansonsten durchzieht die zehn Stücke<br />

eine sehr entspannte Stimmung, so eine Art Ambient-<br />

Desert-Rock. Aufgenommen wurde die Platte in Mali, was<br />

sicherlich die dezenten Einsprengsel <strong>von</strong> Ethno-Sounds<br />

erklärt, genau so besitzt „BKO“ aber auch ein gewisses australisches<br />

Flair. Jedenfalls hat man beim Hören ständig staubige,<br />

heiße Wüstenlandschaften vor dem geistigen Auge, in<br />

denen sich alles etwas langsamer vorwärts bewegt. Wenn<br />

man so lange wie die hier Beteiligten Musik macht, muss<br />

man sich ja mal was Neues einfallen lassen, wobei „BKO“<br />

puristischere Singer/Songwriter-Fans auch nicht unbedingt<br />

verstören wird. Aber DIRTMUSIC fügen durchaus<br />

vertrauten Elementen aus Blues und Country auf jeden<br />

Fall immer wieder kleinere innovative wie überraschende<br />

Sounds hinzu, die selten wie echte Fremdkörper wirken.<br />

Selbst die subtil groovende Coverversion <strong>von</strong> VELVET<br />

UNDERGROUNDs überstrapaziertem „All tomorrow’s<br />

Artwork by Florian Metzner<br />

(myspace.com/mickymurdoc)<br />

Dein Artwork oder Foto auf dem Cover der Ox-CD? Einfach<br />

als PDF oder JPG an mail@ox-fanzine.de schicken<br />

und dann sehen wir weiter!<br />

01 LEATHERFACE (Sunderland, Great Britain)<br />

Das erste LEATHERFACE-Album seit 2004 ist der typische<br />

Fall einer Platte, deren zwölf Songs man über einen<br />

längeren Zeitraum auf sich wirken lassen muss. Irgendwann<br />

„klickt“ „The Stormy Petrel“ aber, und nicht nur<br />

der Opener „God is dead“, sondern auch „Broken“<br />

oder „Monkfish“ erweisen sich als Hits.<br />

02 BEDLAM KNIVES (Los Angeles, CA, USA)<br />

Doug Dagger ist ein Genie: SCHLEPROCK waren grandios,<br />

die GENERATORS sind es bis heute, und nebenher<br />

gründet er mit BEDLAM KNIVES mal einfach eine weitere<br />

Band, die 99 Prozent aller Bands, die sich an klassischem<br />

kalifornischen Punkrock versuchen, mal eben<br />

in die Tasche steckt.<br />

03 GIMP FIST (Darlington, Great Britain)<br />

Bei GIMP FIST spielen Ex-Mitglieder <strong>von</strong> MAJOR ACCI-<br />

DENT und RED ALERT. Und in diese Richtung geht<br />

auch die musikalische Reise: Klassischer 82er Oi! im<br />

Stil <strong>von</strong> englischen Bands wie BLITZ oder den COCK-<br />

NEY REJECTS – oder eben der beiden Vorgängerbands.<br />

04 GUNS ON THE RUN (Philadelphia, PA, USA)<br />

Die Band aus Philadelphia, PA bezieht sich in ihren Einflüssen<br />

sowohl auf frühen US-Hardcore wie auf englischen<br />

Oi! und Aussie-Rock, ist in der Ausführung dann<br />

aber doch recht simpel: melodiöser und hymnischer<br />

Streetpunk für Fans <strong>von</strong> GENERATORS, SOCIAL DIS-<br />

TORTION und COCK SPARRER.<br />

05 COBRA (Osaka, Japan)<br />

Bei „Hello! This Is Cobra“ handelt es sich um das aktuelle<br />

Album <strong>von</strong> COBRA, das bereits im April 2009 in<br />

Japan erschien. Die elf Songs knüpfen da an, wo die<br />

letzte Platte aufgehört hat. Stampfender, absolut bodenständiger<br />

Streetpunk mit einer ganz eigenen Note.<br />

06 HEARTBREAK STEREO<br />

(Turku/Helsinki, Finland)<br />

HEARTBREAK STEREO liefern mit „Carried Through<br />

This Waltz“ ihr zweites Album ab. Schneller, melodischer<br />

und stark hymnischer Punkrock, der in der Tradition<br />

<strong>von</strong> Bands wie THE BRIGGS, RANCID oder<br />

BOMBSHELL ROCKS steht.<br />

07 ESKORBUTO (Santurtzi, Spain)<br />

ESKORBUTO aus Santurtzi gründeten sich 1980 und<br />

wurden mit den Jahren zu einer der beliebtesten Punkbands<br />

Spaniens, die heute in der gesamten spanischsprachigen<br />

Punkwelt als eine der einflussreichsten gilt.<br />

Der Klassiker „Maldito pais“, hier auf der Ox-CD zu<br />

hören, ist ein absoluter Hit.<br />

08 ACCELERATORS (Rotterdam, Netherlands)<br />

Obwohl die ACCELERATORS blutjung sind, können sie<br />

auf eine mehrjährige Erfahrung zurückblicken. Im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Pop-Punk-Bands betonen sie<br />

Geschwindigkeit und kreischende Soli und arbeiten so<br />

eine Nähe zum Hardcore heraus, setzen sich aber trotzdem<br />

in den Gehörgängen fest.<br />

09 MCRACKINS (Vancouver, BC, Canada)<br />

Zwei Jahre sind seit ihrer „Abschiedstournee“ vergangen<br />

und die MCRACKINS schenkten der Welt seitdem<br />

zwei weitere Studioalben und eine Live-Platte.<br />

Das brandneue Studioalbum der Kanadier bietet vierzehn<br />

Mal erstklassigen Bubblegum-Pop-Punk, wie ihn<br />

nur Bastarde <strong>von</strong> RAMONES und KISS spielen können.<br />

10 PINTANDWEFALL (Helsinki, Finland)<br />

Wie eigentlich alle All-Girl-Bands sind PINTANDWE-<br />

FALL <strong>von</strong> den SPICE GIRLS und ihren Müttern beeinflusst<br />

– das wird zumindest auf der MySpace-Seite der<br />

Finninnen behauptet. Die Wahrheit ist aber um einiges<br />

aufregender und trägt keinen Kajal, sondern mit Vorliebe<br />

Masken.<br />

11 GOOD WEATHER GIRL (London, Great Britain)<br />

Mag alle Welt abraven auf irgendwelche neuen Antifolk-<br />

Helden, so ist es diese minimalistische, lakonische, simple<br />

Platte mit dem nur wenige Tonlagen erkundenden<br />

Gesang, die mit jedem weiteren Hören mehr fasziniert.<br />

Ein spannendes, irgendwie anrührendes Werk.<br />

rEvIEws<br />

/DIE BANDS DER ox-cD<br />

12 GRINGO STAR (Atlanta, GA, USA)<br />

Laut eigenen Angaben spielen GRINGO STAR „Southern<br />

Beat Psychedelia Rock“. Laut Aussage einiger amerikanischer<br />

Journalisten sind sie eine der am härtesten arbeitenden<br />

Bands aus Atlanta, Georgia. Und jetzt haben sie<br />

einen Song auf der Ox-CD. Es kann also nichts mehr<br />

schiefgehen.<br />

13 THE DOITS (Stockholm, Sweden)<br />

„Northern Accents“ ist ein perfektes Gitarrenrockmeets-Powerpop-Album<br />

geworden. So wie HÜSKER<br />

DÜ einst eine Schwäche für die BYRDS an den Tag legten,<br />

so haben sich die DOITS auch eine solche Infektion<br />

zugezogen und im gleichen Zuge alles abgelegt,<br />

was noch an die frühe HELLACOPTERS-Connection<br />

erinnern könnte.<br />

14 FITZCARRALDO (Aschaffenburg, Germany)<br />

Im Vergleich zum Debüt steht weniger der sprunghafte<br />

Wechsel der Emotionen, sondern die Intensität der<br />

Empfindungen im Vordergrund. Elektronische Beats,<br />

Sprachsamples, Feedback-Gewitter, Dampfwalzen-Riffs,<br />

cleanes Gitarrengezupfe und der fast vollständige Verzicht<br />

auf Vocals verbinden sich zu einer Wall of Sound.<br />

15 THE HIRSCH EFFEKT (Hannover, Germany)<br />

Das Debüt <strong>von</strong> THE HIRSCH EFFEKT ist Musik wie eine<br />

bunte Tüte vom Kiosk: düster wie Lakritze, fluffig wie<br />

weiße Mäuse, schön wie die Hände der dicken Frau,<br />

die sie zusammenstellt und wütend wie die Leute hinter<br />

einem in der Schlange, die eigentlich nur schnell<br />

ihre Schachtel Kippen kaufen wollten.<br />

16 DEAD UNITED (Würzburg, Germany)<br />

„The Chainsaw Chronicles“, das neue Album der Band<br />

aus Würzburg, ist wie Zähneputzen mit Maden, wie<br />

sich mit einer Kettensäge am Rücken zu kratzen, wie<br />

einen Pullover aus Stacheldraht zu tragen. Also Horrorpunk,<br />

der einem die Haare zu Berge stehen lässt.<br />

17 BANANE METALIK (Rennes, France)<br />

Die französischen Psycho-Gore’n’Roller BANANE<br />

METALIK gab es schon einmal <strong>von</strong> 1992 bis 1995. Dann<br />

waren sie zehn Jahre <strong>von</strong> der Bildfläche verschwunden,<br />

um ab 2005 die Bühnen der Welt wieder mit ihrem<br />

Mix aus Horror, Theater, Punk und Psycho unsicher zu<br />

machen und nun ein weiteres Album vorzulegen.<br />

18 RAFIKI (Mellrichstadt, Germany)<br />

Ska-Punk, rhythmische Off-Beat-Passagen mit eingängigen<br />

Bläserthemen ergänzen sich perfekt mit melodischen<br />

Punksequenzen. Inhaltlich wird der Bogen <strong>von</strong><br />

sozialen Problemen über das Thema Liebe bis hin zum<br />

unbeschwerten Partyleben geschlagen. RAFIKI liefern<br />

ein gelungenes Album ab, das nach vorne geht.<br />

19 KARATE DISCO (Neuwied, Germany)<br />

Das zweite Album der Neuwieder Band um die charismatische<br />

Frontfrau Ricarda. Dreizehn moderne,<br />

deutschsprachige Punk-Hits, inklusive Herz, Hirn,<br />

Härte, viel Melodie und einer gehörigen Prise Rotz.<br />

Die fantastische Produktion und das stilsichere Artwork<br />

runden den „Discostress“ ab.<br />

20 AFFENMESSERKAMPF (Kiel, Germany)<br />

AFFENMESSERKAMPF lassen an Deutlichkeit nichts zu<br />

wünschen übrig – man wünscht sich viel mehr Bands<br />

mit solch klaren, nicht verkopften und dennoch nicht<br />

stumpfen Texten. Musikalisch erinnert der überdrehte<br />

Gesang an NOVOTNY TV, aber auch frühe MUFF POT-<br />

TER sowie die Rachut-Bands lassen grüßen.<br />

21 STATE Spießbürger (Ann Arbor, MI, USA)<br />

STATE aus Ann Arbor/Detroit gibt es schon seit ein<br />

einer halben Ewigkeit, doch ihr hektischer Hardcore-<br />

Punk, der an frühe CIRCLE JERKS, ADOLESCENTS und<br />

BLACK FLAG erinnert, gefällt nach wie vor ausgesprochen<br />

gut. Lärmig, rücksichtslos, auf die Fresse – so muss<br />

Punkrock sein!<br />

22 PÖBEL & GESOCKS (Dinslaken, Germany)<br />

1979 als BECK’S PISTOLS gegründet, ziehen PÖBEL &<br />

GESOCKS bis heute singend, trinkend, lachend, tanzend<br />

und prollend durch deutsche Lande. Über Sunny<br />

Bastards / Crazy United Records wird nun eine CD/LP<br />

namens „Becks Pistols“ veröffentlicht – falls eine Brauerei<br />

aus Bremen nichts dagegen hat.<br />

23 OXXON (Stuttgart, Germany)<br />

OXXON prügeln ihre Instrumente jetzt schon seit 1995<br />

durch die Punkszene. „Radio Zero“ ist ein Album aus<br />

einem Guss, das eingängige Melodien und richtig<br />

gut kickenden Punkrock perfekt kombiniert. Wer eine<br />

Schwäche für SOCIAL DISTORTION, US BOMBS oder<br />

GENERATORS hat, der ist mit OXXON gut beraten.<br />

24 MONKEY SUITE (Frankfurt/Main, Germany)<br />

Die Punk’n’Roll-Band MONKEY SUITE aus Frankfurt<br />

am Main veröffentlichte im November 2009 mit dem<br />

Minialbum „Pay To Play ...“ einen Auszug aus ihrem fast<br />

ausnahmslos eigenen Programm. Vergleiche mit frühen<br />

SIOUXSIE AND THE BANSHEES oder X-RAY SPEX drängen<br />

sich auf.<br />

25 CHASING FOR GLORY (Straubing, Germany)<br />

CHASING FOR GLORY spielen auf ihrem neuen Album<br />

„Rookie“ schnelle, melodische Polit-Punkrock-Songs<br />

über soziale Missstände. Ob korrupte Konzerne, nationalistische<br />

Vereinigungen oder der bequeme Mann <strong>von</strong><br />

nebenan – jeder bekommt hier sein Fett weg.<br />

Du machst ein Label, du spielst in einer Band, und willst wissen, wie du auf einen Schlag eine<br />

ganze Menge Leute im In- und Ausland auf deine Musik aufmerksam machst? Ganz einfach -<br />

mit der Ox-Compilation!<br />

Das kostet zwar was, aber wenn ihr interessiert seid und denkt, ihr könntet stilistisch auf eine<br />

Ox-CD passen sowie über gute Studioaufnahmen verfügt, dann schickt uns eine eMail an<br />

mail@ox-fanzine.de - im Gegenzug gibt´s Details, wie das funktioniert und was das kostet.<br />

OX-FANZINE 91

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