12.07.2015 Aufrufe

Kontakt 2003 - Stutz AG

Kontakt 2003 - Stutz AG

Kontakt 2003 - Stutz AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Paul A. Müller zum AbschiedAm 16. Februar <strong>2003</strong>, nur ein halbes Jahrnach dem denkwürdigen Jubiläumsfestim Zelt des Zirkus Stey, mussten wir leidervom Tod unseres hochgeachtetenehemaligen Chefs und VerwaltungsratspräsidentenPaul A. Müller vernehmen.Seit seinem Eintritt in die Firma <strong>Stutz</strong> imJahre 1944 hat er seine ganze Schaffenskraftin den Dienst der Firma und derÖffentlichkeit gestellt. Sein Wirken bleibtunvergessen. Unvergessen bleibt auchdas eindrückliche Abschiednehmen inder bis auf den allerletzten Platz gefülltenreformierten Kirche Amriswil. EugenFahrni, Amriswil, ein langjähriger Freundder Familie Müller und der Firma <strong>Stutz</strong>,verfasste für die Tageszeitungen derRegion einen Nachruf, den wir an dieserStelle nochmals abdrucken.Wie ein Lauffeuer verbreitete sich am Montag,17. Februar <strong>2003</strong> die Nachricht vom TodePaul A. Müllers, des langjährigen Inhabersund Geschäftsführers der Bauunternehmung<strong>Stutz</strong> <strong>AG</strong> Hatswil und der Tochterunternehmen<strong>Stutz</strong> + Rudorf <strong>AG</strong> St. Gallen und Christen+ <strong>Stutz</strong> <strong>AG</strong> Frauenfeld. Mit der Nachrichtvermischte sich Trauer und Bestürzung. Dasehrliche Mitgefühl unzähliger ehemaliger undderzeit etwa 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternund der Thurgauer Bevölkerung richtetsich an die Gattin des Verstorbenen, an seineKinder, an die Schwiegertöchter und -söhne,die Enkel und an weitere Familienmitglieder.Erst noch begegnete man der stattlichenErscheinung und schon hiess es am Freitag,21. Februar <strong>2003</strong> Abschied nehmen. Abschiednehmen von einer markanten Unternehmer-Persönlichkeit, die beispielhaft in der RegionOstschweiz gewirkt hatte.2Paul A. Müller war sozusagen ein Ur-Amriswiler.Er wurde am 14. November 1919 inAmriswil als Sohn von Geometer Paul Müllergeboren. Nach der Schule und der Maturaschloss er als diplomierter Bauingenieur ander ETH Zürich ab. Noch während der entbehrungsreichenZeit des Zweiten Weltkrieges,1944, erhielt er eine Chance bei seinem Onkelund Bauunternehmer Hermann <strong>Stutz</strong> undstieg in die Baubranche ein. Zielgerichtetarbeitete er zusammen mit dem damaligenKader am Aus- und Aufbau der Hermann <strong>Stutz</strong><strong>AG</strong>. 1971 übernahm er nach dem Tode vonHermann <strong>Stutz</strong> die gesamte Verantwortungüber die Firmengruppe.In seine Zeit fielen umwälzende Veränderungenin der Baubranche. Das Bauen entwickeltesich von der Handarbeit zur Arbeit mit zahlreichenMaschinen, von der Einzelanfertigungaller Bauteile bis zu den industrialisiertenBaumethoden. Mit sehr viel Fingerspitzengefühlführte er sein Kader und seine Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter an die neuen Bautechnikenheran und ermöglichte ihnen diedamit verbundene Aus- und Weiterbildung.Umsichtig abwägend und zielorientiert führteer die grosse Bauunternehmung in dieZukunft. Er baute buchstäblich am richtigenFundament. Viele grosse und kleine Bautenwurden in seiner Zeit realisiert und prägendas Gesicht der Dörfer und Städte in den KantonenThurgau, St. Gallen und Schaffhausen:Spitäler, Schulhäuser, Fabrikbauten, Brücken,Kläranlagen, Wohnhäuser, Verwaltungsgebäude.Er lebte für seine Firma und die Mitarbeiter. Erhatte ein sicheres Gespür für gute und zuverlässigeMitarbeiterinnen und Mitarbeiter, diesich mit der Firma und ihren Zielen identifizierten.Von ihm erhielten sie nicht nur Aufgabenzugeteilt, sondern auch Vertrauen undKompetenzen. Er konnte im Kreise seinesKaders genau und geduldig zuhören, prüfenund abwägen und schliesslich einen klaren,für alle verständlichen Entscheid treffen.Der persönliche <strong>Kontakt</strong> zu „seinen Leuten“war ihm besonders wichtig. Sie wussten,auch mit persönlichen Problemen konnten siezu ihm kommen und er half, wo er konnte. Erwurde geschätzt als sozialer Arbeitgeber.Anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums der <strong>Stutz</strong><strong>AG</strong> im vergangenen Jahr spürte man, dassPaul A. Müller sowohl von den vielen pensioniertenals auch aktiven Mitarbeitern verehrtwurde. Bis vor kurzem nahm er regen Anteilan der Entwicklung der Firma und stand ihrmit Rat und Tat, wenn nötig, zur Seite.Er war ein eindrückliches Beispiel eines gradlinigen,korrekten Unternehmers, der dasgemeinsam Erarbeitete fair verteilte und zurWeiterentwicklung der Firma einsetzte.Gegenüber seinen Kunden und den Lieferantenwar er ein verlässlicher Partner.Neben seiner erfolgreichen unternehmerischenTätigkeit stellte er seine Führungsqualitäten,sein Wissen und seine grossen Erfahrungender Allgemeinheit zur Verfügung. AlsSekundarschulpräsident in Amriswil während15 Jahren, als Mitglied der Aufsichtskommissionder Kantonsschulen am See, als Vorstandsmitgliedvon Berufsverbänden und denFührungsgremien der Thurgauischen Industrie-und Handelskammer.Auch der schweizerische Bundesrat wurdeauf den Oberthurgauer Bauunternehmer aufmerksam.Er beförderte den Artilleristen PaulA. Müller zum Kommandanten der Grenzbrigade7, in den höchsten Rang, den ein Milizoffizierder Schweizer Armee erreichen kann.Er galt als Offizier, der auch schwierige Situationensicher einschätzen konnte und klareBefehle zu deren Bewältigung ausgab.An der Erfolgsgeschichte der PersönlichkeitPaul A. Müller hat seine Familie grossenAnteil, insbesondere seine Frau Esther. 53Jahre lang durften sie ihr Leben gemeinsamgestalten und meistern. Seine Gattin war ihmStütze und Beraterin. Paul A. Müllers Stolzwaren ihre vier Kinder. Ganz besonders freuteer sich, als sein Sohn Alfred die Geschickeder heute rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterzählenden Unternehmensgruppeübernahm und das Firmenschiff durch diestürmischen wirtschaftlichen Zeiten der letztenJahre steuerte.Bis zu seinem Tod wurde Paul A. Müller währendder kurzen Zeit seiner Krankheit durchseine Gattin begleitet und aufopferndgepflegt. Mit der Familie trauern auch vieleFreunde und Bekannte.Wir werden Paul A. Müller vermissen.Eugen Fahrni, Amriswil

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!