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StuDent Speichel & Mundgesundheit

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<strong>Speichel</strong> & <strong>Mundgesundheit</strong> 2. Anatomie, Histologie und Physiologie der <strong>Speichel</strong>drüsen<br />

Auch ohne äußere Einflüsse besteht eine ständige Ruhesekretion, die wahrscheinlich<br />

auf eine permanente Aktivität der <strong>Speichel</strong>kerne im Hirnstamm zurückzuführen ist. Über<br />

diesen Grundbedarf hinaus kann durch bestimmte Reize der <strong>Speichel</strong>fluss stimuliert<br />

werden. Stimuliert wird der <strong>Speichel</strong>fluss vorrangig durch Geschmacks- und Geruchsempfindungen<br />

sowie durch mechanische Reize der Zunge oder anderer Bereiche der<br />

Mundhöhle. Zu den mechanischen Reizen zählt in erster Linie die Kautätigkeit. Daneben<br />

kann der <strong>Speichel</strong>fluss aber auch durch Impulse angeregt oder inhibiert werden, die den<br />

Nucleus salivatorius von höheren Zentren des Zentralnervensystems aus erreichen.<br />

Auch Reflexe, die im Magen oder im oberen Intestinum ausgelöst werden, können den<br />

<strong>Speichel</strong>fluss stimulieren. Hierzu zählt, wenn man sich verschluckt oder sich übergeben<br />

muss. Schließlich kann der <strong>Speichel</strong>fluss indirekt auch durch Hormone wie Androgene,<br />

Östrogene oder Glukokortikoide beeinflusst werden. Ein Beispiel hierfür ist der stark<br />

verminderte <strong>Speichel</strong>fluss und der daraus resultierende trockene Mund in Stresssituationen<br />

infolge einer erhöhten Aktivität des Sympathikus.<br />

2.3 <strong>Speichel</strong>fließrate<br />

Ruhespeichel Stimulierter <strong>Speichel</strong><br />

Sekretionsrate ml/min<br />

normal 0,3 – 0,4 1 – 3<br />

sehr niedrig < 0,1 < 0,7<br />

pH<br />

normal 5,7 – 7,1 7,0 – 7,8<br />

sehr niedrig < 6,3 < 6,8<br />

Pufferkapazität*<br />

normaler End-pH 4,25 – 4,75 5,75 – 6,5<br />

*Test nach Ericsson 1959<br />

Tab. 1: Sekretionsrate, pH-Wert und Pufferkapazität von <strong>Speichel</strong> verschiedener Personen im Alter zwischen<br />

15 und 55 Jahren. Normale und sehr niedrige Werte.<br />

– unstimulierter <strong>Speichel</strong>fluss (Ruhespeichel)<br />

Unter unstimuliertem <strong>Speichel</strong> versteht man die Gesamtmenge des ohne äußere Stimulation<br />

von den drei großen <strong>Speichel</strong>drüsen gemeinsam mit den kleinen <strong>Speichel</strong>drüsen<br />

sezernierten <strong>Speichel</strong>s. Das reine Drüsensekret mischt sich in der Mundhöhle mit<br />

Sulkusflüssigkeit, abgeschilferten Epithelzellen, Speiseresten, Blutbestandteilen, Bakterien<br />

und Viren. Zur Abgrenzung zum reinen Drüsensekret wird dieser Gesamtspeichel<br />

auch als „Mundflüssigkeit“ bezeichnet.<br />

Der unstimulierte <strong>Speichel</strong>fluss unterliegt im Tagesablauf einem zirkadianen Rhythmus,<br />

hat seinen Höhepunkt am Nachmittag und kommt während der Nachtruhe nahezu völlig<br />

zum Erliegen.<br />

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