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R U - beim Bistum Mainz

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RELIGIONSUNTERRICHTheute 03-04/2005<br />

Studientag<br />

„40 Jahre Gravissimum educationis“<br />

Bernhard Marohn<br />

Am 8. September fand im Bischöflichen Willigis-Gymnasium<br />

von <strong>Mainz</strong> ein Studientag der katholischen Schulen im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Mainz</strong> statt. Unter dem Motto „Den Menschen stärken“ wurde<br />

das Doppeljubiläum 40 Jahre Konzilsbeschluss „Gravissimum<br />

educationis“ und 30 Jahre Synodenbeschluss „Schwerpunkte<br />

kirchlicher Verantwortung im Bildungsbereich“ gewürdigt.<br />

Rund zweihundert Teilnehmer vergewisserten sich anhand der<br />

Texte, ihrer Genese und ihrer Wirkungsgeschichte über die<br />

Grundlagen ihres Einsatzes an katholischen Schulen. Schulleitungsmitglieder,<br />

Lehrkräfte, Schulelternbeiräte, Schulsprecherinnen<br />

und Schulsprecher, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

der Schulpastoral und im schulpsychologischen Dienst suchten<br />

gemeinsam nach Impulsen für ihre weitere Arbeit.<br />

Der Studientag markierte zugleich den Abschluss mehrerer Projekte<br />

zum Profil katholischer Schulen im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong>. Schuldezernentin<br />

Dr. Gertrud Pollak ordnete in ihrer Begrüßung die<br />

Erarbeitung der MAINZER 8, das neue Leitbild der Grundund<br />

Hauptschulen und den Abschluss des begleiteten Qualitätsentwicklungsprozesses<br />

an der Elisabeth-von-Thüringen-<br />

Schule in einen gemeinsamen Rahmen ein. Alle diese Projekte<br />

drückten das Bestreben aus, Kinder und Jugendliche in ihrer<br />

Persönlichkeitsentwicklung zu stützen. „Den Menschen stärken“<br />

werde deshalb nicht ein einmaliges Motto eines Studientags bleiben,<br />

sondern benenne auf Dauer das Thema schulischer Entwicklungsarbeit.<br />

In seinem ausführlichen Vortrag über „Gravissimum educationis“<br />

und den Synodenbeschluss hob Karl Kardinal Lehmann<br />

hervor, dass in beiden Dokumenten ein dialogischer Erziehungsbegriff<br />

grundgelegt sei, der aus Lehrern und Lernenden eine<br />

Gemeinschaft werden lasse. Damit sei die Kirche dem gesellschaftlichen<br />

Umfeld der sechziger Jahre durchaus voraus gewesen.<br />

Dieser dialogische Erziehungsbegriff stelle einen Mittelweg<br />

zwischen einer autoritären und einer liberalistischen Erziehung<br />

dar; er verkörpere das christliche Menschenbild eines freien und<br />

36<br />

mündigen Geschöpfs, das seine Verantwortung<br />

vor Gott und den Menschen wahrnehme.<br />

Katholi<br />

im<br />

Lehmann machte auch auf die an prominenter Stelle verankerte<br />

Pflicht der Eltern zur Erziehung ihrer Kinder aufmerksam. Schulische<br />

Aktivitäten – gleich ob an staatlichen oder kirchlichen<br />

Einrichtungen – seien auf die Unterstützung im Elternhaus angewiesen.<br />

Sowohl Eltern als auch Lehrer sollten „Mut zur Wissensvermittlung“<br />

beweisen. Auch hier ließ sich das Motto „Den<br />

Menschen stärken“ als roter Faden des gesamten Tages erkennen.<br />

Am Nachmittag befassten sich die Tagungsteilnehmer unter fachkundiger<br />

Anleitung bewährter Referenten und Moderatoren in<br />

neun Arbeitskreisen mit folgenden Themen:<br />

• Der Bildungsbegriff in den vatikanischen Dokumenten<br />

(Referent: Dr. Rafael Frick, Freiburg)<br />

• Das „projet éducatif“ als eine pädagogische Antwort auf<br />

„Gravissimum educationis“ (Prof. Dr. Wilhelm Wittenbruch,<br />

Münster)<br />

• Das Lehrerbild in den vatikanischen Dokumenten<br />

(Prof. Dr. Werner Tzscheetzsch, Freiburg)

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