Jahresbericht 2009-Japanologie - Japanologie - Goethe-Universität
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EXKURSION UND TEILNAHME<br />
AM 14. DEUTSCHSPRACHIGEN JAPANOLOGENTAG, HALLE / SAALE<br />
Bericht zur Sektion Literatur<br />
29. Oktober - 2. November <strong>2009</strong><br />
Die Sektion Literatur des 14. Japanologentags hatte sich die vielfältigen Verflechtungen von<br />
„Literatur und Medialität“ zum Schwerpunkt gesetzt. Ausgangspunkt für dieses Thema waren<br />
einerseits neue mediale Entwicklungen, durch die immer häufiger neue Textformen entstehen,<br />
die das Bild der zeitgenössischen japanischen Literatur verändern, so zum Bespiel: Werke<br />
basierend auf Internetforen (Densha otoko), Internet-Blogs (Kawakami Miekos Akutagawa-<br />
Preiswerk Chichi to ran) oder gar dem Handy (Handyromane wie „Deep Love“, Koizora oder<br />
Akai ito). Andererseits waren der zunehmende Einfluss der europäischen Mittelalterforschung<br />
und deren Übertragung auf Phänomene der japanischen Literaturgeschichte ein wichtiger<br />
Aspekt. Hierbei geht es vorrangig um mediale Fragestellungen der Mediävistik wie Studien<br />
zum Verhältnis von Text und Schriftlichkeit oder Buchdruck vs. Manuskript. Das Interesse<br />
seitens der Teilnehmer war so rege, dass die ursprünglich auf einen Tag angesetzte Sektion auf<br />
zwei Tage ausgeweitet wurde. So fanden die Vorträge am 29. und 30. September unter<br />
Moderation des Hamburger Japanologen Prof. Dr. Jörg Quenzer statt. Auf ausgewogene Weise<br />
betrachteten die Vorträge Themen aus den beiden angesprochenen Feldern und entführten die<br />
Zuhörer auf eine literaturwissenschaftliche Reise vom vormodernen Man‘yôshû bis zum<br />
modernen Handyroman (keitai shôsetsu). An die Vorträge schlossen sich spannende<br />
Diskussionen an, die Gelegenheit zum Austausch über die verschiedenen Herangehensweisen<br />
und Aspekte von „Literatur und Medialität“ gaben. Der Fokus des ersten Tages lag auf der<br />
Anwendung der europäischen Mediävistik auf japanische Literaturphänomene, der des zweiten<br />
ausschließlich auf der Beobachtung neuer medialer Entwicklungen, die Japan den Ruf als<br />
Vorreiter in den Bereichen „E-Literatur“ oder „Blogging“ einbringen. Die <strong>Japanologie</strong><br />
Frankfurt, vertreten durch Johanna Mauermann, M.A., konnte dem explizit ausgeschriebenen<br />
Thema „Handyroman“ nachkommen und dem interessierten Publikum am Beispiel dieses<br />
aktuellen Booms in Japan Wechselwirkungen von Literatur und Medialität vorstellen: „Lesen<br />
‚reloaded‘ für J-Girls? Das Format Handyroman in der zeitgenössischen japanischen<br />
Medienkultur“. Eine Veröffentlichung der Beiträge ist unter Leitung von Prof. Dr. Quenzer in<br />
Arbeit und für 2010 geplant.<br />
J. Mauermann, M.A.<br />
Bericht zum Panel „‘Mädchen im Moratorium‘ – Emo-Formate und Makro-Lifestyledesign<br />
in der zeitgenössischen japanischen Literatur“<br />
Unter dem Schlagwort „Mädchen im Moratorium“ setzten sich am 30. September <strong>2009</strong> die<br />
Teilnehmer des literaturwissenschaftlichen Panels mit Emo-Formaten und Makro-<br />
Lifestyledesign als Motive in der zeitgenössischen japanischen Literatur auseinander. Im<br />
Rahmen des 14. Deutschsprachigen Japanologentags in Halle an der Saale stellten Prof. Dr.<br />
Lisette Gebhardt (<strong>Universität</strong> Frankfurt), Dr. des. Daniela Tan (<strong>Universität</strong> Zürich), Tanja<br />
Christmann, M.A. (<strong>Universität</strong> Frankfurt) und Nadine Scherer (<strong>Universität</strong> Frankfurt) neue<br />
Forschungsergebnisse zu jungen populären Autorinnen vor, die mit ihren Texten aktuelle<br />
Befindlichkeiten der japanischen Mediengesellschaft illustrieren. Zuerst gab Nadine Scherer<br />
eine Einführung in das neo-masochistisch geprägte Psychoprofil der Protagonistinnen bei<br />
Kanehara Hitomi (*1983), die 2003 als eine der bis dahin jüngsten Schriftstellerinnen den<br />
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