Jahresbericht 2009-Japanologie - Japanologie - Goethe-Universität
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KALLIGRAPHIE-DARBIETUNG AUF DEM CAMPUS BOCKENHEIM<br />
14. Oktober <strong>2009</strong><br />
Am 14. Oktober <strong>2009</strong> war die im Rahmen der Buchmesse in Frankfurt anwesende japanische<br />
Kalligraphin Kinoshita Mariko zu Gast bei der <strong>Japanologie</strong> der <strong>Goethe</strong>-<strong>Universität</strong> und gab auf<br />
dem Campus Bockenheim eine Freiluftdarbietung ihres Schaffens. Mit einem großen Pinsel<br />
schrieb sie nicht – wie man es vielleicht hätte erwarten können – mit Tusche auf eine Leinwand,<br />
sondern mit Wasser auf den Boden. Gegenstand der Outdoor-Performance waren in das<br />
Japanische übertragene Schubertlieder (u.a. „Heideröslein“), deren Texte die Künstlerin in<br />
japanischen Schriftzeichen rasch und im Wortsinn flüssig auf den Boden auftrug. Während<br />
Kinoshita agierte, erklangen die Lieder von einem Band, und die Anwesenden hatten die<br />
Möglichkeit, die japanischen Texte mitzusingen und so ihre japanologischen wie<br />
musikalischen Fähigkeiten gleichermaßen einzubringen. Trotz der recht kühlen Temperaturen<br />
fanden sich viele interessierte Studierende ein, um der Aufführung beizuwohnen. Für eine<br />
theoretische Fundierung der Darbietung sorgten die einleitenden Erklärungen der Künstlerin,<br />
die von M. Michael Kinski (Kultur- und Ideengeschichte Japans) übersetzt und kommentiert<br />
wurden. Eindrücklich waren jedenfalls die temporären Gebilde auf dem Boden, eine ganz<br />
eigene Form von Kunst, deren Besonderheit gerade in der Flüchtigkeit des Geschaffenen liegt.<br />
Die Shodô-Performance wird den Beteiligten wohl noch lange in Erinnerung bleiben, der leicht<br />
scheue Chorgesang verbunden mit den eleganten und sicheren Bewegungen der Künstlerin<br />
schufen auf dem Bockenheimer Campus eine ganz eigene Atmosphäre. Viele der Teilnehmer<br />
schossen noch Erinnerungsfotos, bevor sich die Kunst verflüchtigen konnte.<br />
K. Jäger<br />
Die Künstlerin in Aktion<br />
Bild: Uni-Pressefotograf J. Lecher<br />
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