MarketCap Report 2012 - Vontobel Holding AG

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

30 Vontobel MarketCap Report 2012 3.4.2 Umfeld Aufgrund der durchschnittlich sehr soliden Finanzierung der kotierten Schweizer Unternehmen und der in den meisten Fällen raschen operativen Erholung nach der Krise 2008/09, blieb das Potenzial für substanzielle Ausschüttungen gewahrt. Dies führte zu einer Ausschüttungsrendite für den V-Cap Market von 2.9% im Jahr 2010 bzw. 3.0% im Jahr 2011 (2.9% bzw. 3.1% bei den V-Cap Large Unternehmen und 3.0% bzw. 2.5% bei den V-Cap Mid & Small Unternehmen). In den vergangenen Jahren haben sich die steuerlichen Auflagen bezüglich der Ausschüttungen in der Schweiz wegweisend verändert. Mit der Einführung der Unternehmenssteuerreform II (USTR II), die unter anderem eine Milderung der wirtschaftlichen Doppelbelastung zum Ziel hatte, wurden im Zusammenhang mit Ausschüttungen von Kapital an die Aktionäre neue attraktive Handlungsspielräume für kotierte Schweizer Unternehmen geschaffen. Zum einen bedeutet dies, dass Dividendenzahlungen für Aktionäre mit einem Anteil von mehr als 10% am Grund- oder Stammkapital tiefer besteuert werden. 12 Zum andern wurde mit der Einführung des Kapital- einlageprinzips (KEP) per 1. Januar 2011 die Möglichkeit einer einkommens- und verrechnungssteuerbefreiten Rückführung von Einlagen in die Reserven wie z.B. Agio geschaffen. 3.4.3 Ausblick Die V-Cap Large Unternehmen weisen ausschüttbare Agio-Reserven von insgesamt über CHF 100 Mrd. aus. Dadurch besteht auch für die kommenden Jahre grosses Potenzial für steuerlich attraktive Ausschüttungen an die Aktionäre. Am Trend der vergangenen Jahre, in denen das Total der Kapitalrückführung an die Aktionäre die Kapitalaufnahme jeweils um ein Vielfaches überstieg, dürfte sich auch zukünftig nichts ändern. «Angesichts der starken Bilanzen der Schweizer Unternehmen – exkl. Finanzwerte – erwarten wir weiterhin eine im historischen Vergleich überdurchschnittliche Dividendenrendite. Für die Jahre 2012 und 2013 erwartet Vontobel Equity Research, dass die operativen Free Cash Flows um 12% bzw. 14% auf insgesamt CHF 59 Mrd. ansteigen. Im gleichen Zeitraum dürfte sich die Nettoverschuldung der kotierten Schweizer Unternehmen ohne die Finanzwerte von CHF 65 Mrd. auf CHF 18 Mrd. reduzieren. Dies würde aktuell nur 2% der aktuellen Schweizer Marktkapitalisierung gemessen am SPI entsprechen und eine hervorragende Ausgangslage für weitere üppige Dividenden bilden. Während das Schweizer Universum unserer Aktienanalyse auf aggregierter Basis bewertungsmässig nur über ein Kurspotenzial von 8–10% zum fairen Wert verfügt, liegt die prognostizierte Dividendenrendite für unser Universum von aktuell 3.6% mehr als 30% über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre. Das erste Quartal 2012 brachte eine solide Anzahl von positiven Dividendenüberraschungen – ein Trend, der aufgrund der steuerbegünstigten Ausschüttung über Agio-Reserven weiter anhalten dürfte.» Panagiotis Spiliopoulos, Leiter Research, Vontobel Investment Banking 12 Wenn eine natürliche Person mit mindestens 10% am Grund- oder Stammkapital einer Kapitalgesellschaft oder Genossenschaft beteiligt ist, werden bei der direkten Bundessteuer auf Beteiligungen im Geschäftsvermögen nur noch 50% der Dividenden besteuert. Sind die Beteiligungen Bestand des Privatvermögens, werden die Dividenden zu 60% besteuert.
3.5 Rückkäufe 2. Handelslinie 3.5.1 Transaktionen Im vorliegenden Report wurden einzig Rückkäufe zwecks Kapitalherabsetzung berücksichtigt, die aus steuerlichen Gründen über eine 2. Handelslinie an der Börse abgewickelt werden. Bei Aktienrückkäufen über die konventionelle Handelslinie für den Eigen- bestand (Treasury Shares) werden die zurückgekauften Aktien zu einem späteren Zeitpunkt, jedoch bis spätestens sechs Jahre nach dem Erwerb, aus steuerlichen Gründen wieder platziert. Sie werden oft zur Alimentierung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen, im Rahmen von Akquisitionen oder zur Sicherstellung von Wandel- oder Optionsrechten verwendet. Auf der normalen Handelslinie zurückgekaufte Aktien beeinflussen somit die Kapitalisierung des Unternehmens im Zeitverlauf nicht. Tabelle 7: Übersicht Rückkäufe 2. Handelslinie 2010/11 Gesellschaft 2010 (in CHF Mio.) 2011 (in CHF Mio.) Actelion Ltd 10.0 109.3 Advanced Digital Broadcast Holdings SA 8.7 – Bucher Industries AG – 46.2 Edipresse SA 0.8 – GAM Holding AG – 120.6 Geberit AG – 192.5 Julius Bär Gruppe AG – 253.6 LEM Holding SA 4.0 – Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG – 222.5 Nestlé AG 5’200.0 4’800.0 Novartis AG – 2’082.2 Schindler Holding AG – 181.8 Swiss Re AG – 80.0 Syngenta AG – 168.7 Transocean Ltd 257.0 – Valiant Holding AG 77.1 – Vetropack Holding AG 8.3 8.5 Walter Meier AG 10.3 2.0 Total Rückkäufe 2. Handelslinie 5’576.1 8’268.0 Abbildung 9: Rückkäufe 2. Handelslinie nach Industrien 2010/11 Rückkäufe 2. Handelslinie in CHF Mio. 0 1’000 2’000 3’000 4’000 5’000 6’000 Grundstoffe 2010 2011 Industrieunternehmen 2010 2011 Verbrauchsgüter 2010 2011 Gesundheitswesen 2010 2011 Verbraucherservice 2010 2011 Telekommunikation 2010 2011 Versorger 2010 2011 Finanzdienstleistungen 2010 2011 Technologie 2010 2011 Erdöl und Erdgas 2010 2011 Im Jahr 2010 führten neun SPI-Unternehmen einen Aktienrückkauf über eine 2. Handelslinie durch, im 2011 waren es deren 13 (vgl. Tabelle 7). Gleichzeitig stieg das gesamte Rückkaufvolumen deutlich an (CHF 2.7 Mrd. bzw. 48.3%). Prozentual machten die Aktienrückkäufe der «Börsenschwergewichte» den überwiegenden Anteil aus. Im Jahr 2010 lag der Anteil der Large Cap Unternehmen bei 93.4% (CHF 5.2 Mrd.) und im Jahr 2011 bei 93.8% (CHF 7.8 Mrd.). Der Anteil von Nestlé AG alleine machte im 2010 93.3% und im 2011 58.1% des Gesamtvolumens aus. Die Novartis AG setzte im 2010 aufgrund der Fusion mit der Alcon Inc. temporär mit Rückkäufen aus, legte aber 2011 wieder ein neues Programm auf, mit dem Ziel, den Verwässerungseffekt der Alcon-Transaktion für die Novartis-Aktionäre zu minimieren. Novartis hatte bereits an einer Investorenkonferenz im Jahr 2007 angekündigt, dass der freie Cash Flow nach Dividendenzahlungen und Akquisitionskosten bis zu 100% für Aktienrückkäufe verwendet werden soll. Im Jahr 2011 betrug der Anteil von Novartis am Gesamtvolumen 25.2%, was CHF 2.1 Mrd. entsprach (vgl. Tabelle 7 und Abbildung 9). Vontobel MarketCap Report 2012 31
Seite 1: Vontobel Investment Banking MarketC
Seite 4 und 5: 4 Vontobel MarketCap Report 2012
Seite 6 und 7: 6 Vontobel MarketCap Report 2012 Ex
Seite 8 und 9: 8 Vontobel MarketCap Report 2012
Seite 11 und 12: 1. Einleitung 1.1 Umfeld und Ausgan
Seite 13 und 14: zahlungen, Ausschüttungen aus Agio
Seite 15 und 16: 2. Analyse und Resultate Das folgen
Seite 17 und 18: 2.2 Analyse des V-Cap Market Bei Be
Seite 19 und 20: 2.4 Analyse des V-Cap Mid & Small D
Seite 21 und 22: 3. Diskussion der Ereignisse und Be
Seite 23 und 24: Neben der Volatilität als Mass fü
Seite 25: gategroup Holding AG, Clariant AG,
Seite 28 und 29: 28 Vontobel MarketCap Report 2012 3
Seite 33 und 34: Der Ölbohrkonzern Transocean Ltd (
Seite 35: 3.7 Performance Die Gesamtperforman
Seite 38 und 39: 38 Vontobel MarketCap Report 2012 D
Seite 40 und 41: 40 Vontobel MarketCap Report 2012 R
Seite 42 und 43: 42 Vontobel MarketCap Report 2012 S
Seite 44 und 45: 44 Vontobel MarketCap Report 2012 O
Seite 46: 46 Vontobel MarketCap Report 2012 U

MarketCap Report 2012 - Vontobel Holding AG

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?