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Lebenshilfe für Senioren - Bensheim

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Folgen sind Gangunsicherheit mit Sturzneigung,<br />

Leistungsminderung von Herz und Lunge, sowie<br />

eine deutlich verlängerte Phase zur Überwindung<br />

akuter Krankheiten.<br />

Ein häufiger Grund da<strong>für</strong>, dass ältere Menschen<br />

abmagern: Das Essen macht einfach nicht mehr<br />

so viel Freude. Mit dem Alter werden viele Sinne<br />

schwächer, darunter leider auch der Geschmacksund<br />

Geruchssinn. Gewürze und Aromen werden<br />

weniger gut wahrgenommen als in jüngeren Jahren.<br />

Fade Speisen und vermindertes Schmeckvermögen<br />

- kein Wunder, wenn so manchem die Lust<br />

am Essen vergeht. Fürs Würzen gilt jedenfalls das<br />

Gleiche wie <strong>für</strong> die Speisen selbst: je abwechslungsreicher,<br />

desto besser.<br />

Für kränkliche ältere Menschen kann das Essen auch<br />

zu einer technischen Herausforderung werden.<br />

Schmerzen, Gelenkdeformitäten oder Lähmungen<br />

können dazu führen, dass Sie kaum Messer und Gabel,<br />

geschweige denn einen Kochtopf halten können.<br />

Auch eine schlecht sitzende Prothese oder ein<br />

lückenhaftes Gebiss können das Essen erschweren.<br />

In solchen Fällen hilft nur die Versorgung mit entsprechenden<br />

Hilfsmitteln, die zum Teil auch zu Lasten<br />

der Krankenkasse rezeptiert werden können.<br />

Nicht zu vergessen ist auch die soziale Komponente<br />

des Essens. Früher wurde eine Familie bekocht,<br />

dann nur noch der Lebenspartner, und „zum<br />

Schluss“ steht man alleine in der Küche und fragt<br />

sich, ob sich das Kochen <strong>für</strong> eine Person denn heute<br />

lohne. Wenn Sie diese Frage verneinen und sich<br />

lieber ein Brot schmieren oder vielleicht ganz aufs<br />

Essen verzichten, gehören Sie bereits zum Risikokreis<br />

der Mangelernährten.<br />

Sind die Portionen von heute vergleichbar mit denen,<br />

die Sie vor 10 oder 20 Jahren verspeist haben?<br />

Ihr Körper braucht in der Tat heute nicht mehr so<br />

viele Kalorien, wie vor 20 Jahren. Aber er braucht<br />

zur Gesunderhaltung mindestens genauso viele<br />

essentielle Nährstoffe, wie vor 20 Jahren. Das bedeutet,<br />

Ihre Mahlzeit heute kann weniger Kalorien,<br />

aber die gleiche Menge an Vitaminen und Spurenelementen,<br />

an Fett und Eiweiß erhalten. Dies stellt<br />

eine Herausforderung dar, denn Kalorien und Nährstoffe<br />

sind in den Lebensmitteln gleichermaßen<br />

enthalten.<br />

Die zentrale Frage ist also: Wie kann ich das wenige<br />

Essen, auf das ich Appetit habe, so zusammenstellen,<br />

dass mein Körper dabei alle wichtigen Nährstoffe<br />

erhält?<br />

Leider ist dieses Problem auch bei Anbietern von<br />

Essen-auf-Rädern sowie in Krankenhaus- und Pflegeheimküchen<br />

noch nicht zufrieden stellend gelöst.<br />

Es gibt keine spezielle <strong>Senioren</strong>nahrung, wir<br />

können und müssen uns an den ganz normalen Lebensmitteln<br />

bedienen. Die Frage, ob wir spezielle<br />

<strong>Senioren</strong>-Nahrungsmittel benötigen, müssen wir<br />

wohl verneinen, denn keiner will im Alter auf die<br />

über Jahrzehnte liebgewonnenen Lebensmittel verzichten.<br />

Aber eine kritische Analyse der Nahrungszusammensetzung<br />

sowie eine sich daraus ergebende<br />

Nahrungsergänzung sind nötig und sinnvoll.<br />

Eine Analyse der Ernährungsgewohnheiten, eine<br />

Messung wichtiger biologischer Parameter sowie<br />

eine auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmte<br />

Ernährungsberatung können Ihnen hier helfen. Und<br />

um Defizite auszugleichen, ist es oftmals auch sinnvoll,<br />

eine entsprechende Nahrungsergänzung vorzunehmen.<br />

Diese sollten Sie jedoch mit Ihrem Hausarzt<br />

oder einem Ernährungsmediziner besprechen.<br />

Hartmut Wetzel – Internist und<br />

Ernährungsmediziner/DGEM – <strong>Bensheim</strong> 2009

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