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Diagnostik des variablen Immundefektsyndroms (CVID) - Karger

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Differentialdiagnose<strong>CVID</strong><br />

Indikationen<br />

AusschlussmonoklonalerB-Zell-Populationen<br />

Die Fä rbung B3 erlaubt Hinweise auf monoklonale B-Zell-Populationen<br />

(Abb.4). Dazu wird nach Selektion von Lymphozyten und B-Zellen die Kappagegen<br />

dieLambda-Leichtkettenexpression dargestellt. DiesesVerhä ltnissolltezirka50:50betragen.<br />

DeutlicheAbweichungenundein nachweisbarerAnteil Leichtketten-negativer<br />

B-Zellen sind nach Ausschluss von Plasmablasten (Färbung B2,<br />

R5)verdächtige Hinweisefü ratypischeB-Zell-Populationen. AbnormePopulationentretenbei<strong>CVID</strong>-PatientengelegentlichaufundsollteninZusammenarbeit<br />

mit<br />

denHämatologengenauerabgeklä rt werden.<br />

AusschlusseinesHyper-IgM-Syndroms beiCD40-Defekt<br />

HierzuwirddieExpressionvon CD40nach«Gating»aufB-Zellenuntersucht,<br />

vondenennahezu 100% positivsein sollten. DieseUntersuchungerlaubt,wiebereits<br />

erwä hnt, lediglich schwere strukturelle Defekte dieses Moleküls nachzuweisen.<br />

DasHyper-IgM-SyndromaufgrundeinesDefekts<strong>des</strong>CD40-Rezeptorsist extrem<br />

selten (< 1% der Patienten mit Hyper-IgM-Syndrom) und wurde bisher nur<br />

beiManifestation im frühenKin<strong>des</strong>alterbeschrieben. DieUntersuchungisteinfach<br />

und ohne großen Aufwand durchzufü hren. Bei keinem der von uns untersuchten<br />

<strong>CVID</strong>-Patientenkonntenwir mitHilfe dieserUntersuchungbishereineAbnormalitä<br />

tnachweisen. BeipositivemErgebnissindweiterfü hrende genetischeundfunktionelleUntersuchungenzur<br />

Diagnosesicherungnotwendig.<br />

AusschlusseinesHyper-IgM-Syndroms beiCD40L-Defekt<br />

Der Ausschluss von CD40L-Defekten ist aufwendig. Deshalb sollte dieses<br />

Verfahrennur beibegründetemVerdacht angewendetwerden,d.h.beimä nnlichen<br />

Patienten mit möglichst positiver Familienanamnese, bei denen der Serum-IgM-<br />

Wert im oberenNormbereichliegtodererhö ht ist.<br />

Dazu werden die aktivierten CD4 þ TZellen und nicht aktivierten Kontrollzellen<br />

entsprechend Abbildung 5ausgewertet. Die aktivierten Zellen exprimieren<br />

zunä chst hö here Mengen an CD69, bevor sie CD40L hochregulieren. Nicht aktivierte<br />

T-Zellen sollten CD40L – sein. Als Kontrolle müssen parallel Zellen einer<br />

gesundenKontrollestimuliert werden.<br />

AusschlusseinesICOS-Defekts<br />

Bei <strong>CVID</strong>-Patienten mit Hinweis auf eine autosomale Vererbung der Krankheit<br />

sollte ein Defekt der ICOS-Expression untersucht werden. Auch diese Untersuchung<br />

ist fü rdie Routine zu aufwendig. ICOS wird innerhalb weniger Stunden<br />

aufaktiviertenT-Zellenexprimiert undistnach16him Gegensatz zu unstimulierten<br />

Zellen gut nachzuweisen (Abb.5). Aufgrund der T-Zell-spezifischen Expres-<br />

736 Warnatz/Schlesier

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