FBL - Tagesaktuell
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Ein besonderer Auftrag wurde der Spedition Kübler<br />
aus Michelfeld-Erlin vom Technik-Museum Speyer<br />
erteilt. Der Seenotrettungskreuzer John T. Essberger<br />
sollte von der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger<br />
(DGzRS) außer Dienst gestellt werden und wurde<br />
dem Technik-Museum angeboten. Die Überführung<br />
des ca. 200 t schweren Kreuzers schien einfach, weil er auf<br />
dem Rhein schwimmen konnte. Nur die Höhe von etwa<br />
17 m schien problematisch. Die Masthöhe sollte daher<br />
so weit wie möglich reduziert werden, sodass die Essberger<br />
unter den Brücken hindurch schwimmen konnte.<br />
Plan erfährt Änderung<br />
Der Mai mit Schneeschmelze schien den Spezialisten von<br />
Kübler der ideale Transporttermin für den Kreuzer von<br />
Bremerhaven bis Speyer. Durch die lang anhaltende Trockenheit<br />
war der Pegel am Rhein aber so weit gesunken,<br />
dass ein Schwimmen auf eigenem Kiel mit einem Tiefgang<br />
von ungefähr 2,80 m in den nächsten Monaten auf dem<br />
Rhein bei Kaub unwahrscheinlich war. Deshalb machte<br />
Kübler dem Museum den Vorschlag, die Essberger an dem<br />
Heavylift Terminal Duisburg auf ein Schwerlastponton<br />
mit einem Tiefgang von nur 1 m zu verladen. Das Schubschiff<br />
des Pontons hatte einen Tiefgang von 1,80 m, was<br />
aber bei weiter fallendem Pegel in Kaub auch schon kritisch<br />
zu werden schien. Das Heavylift Terminal Duisburg<br />
wurde von Kübler gemeinsam mit dem Duisburger Hafen<br />
entwickelt und gebaut. Mit dem wasserüberragenden<br />
Hallenkran, der eine Tragfähigkeit von 250 t besitzt, wurde<br />
die Essberger hochgehoben und ein Schwerlastponton<br />
einer holländischen Reederei darunter positioniert.<br />
Umladen auf Intercombi<br />
In Speyer wurde die Essberger im Berghäuser Altrhein dann<br />
mit Trafohebern auf dem Ponton um 1,30 m hydraulisch<br />
angehoben, um den Tieflader darunter zu positionieren<br />
und die Last hydraulisch aufzunehmen. Anschließend folgt<br />
der Roll-off bei einem schwierigen Rangiermanöver mit<br />
dem selbstfahrenden, 26-achsigen Intercombi-Fahrwerk<br />
samt Powerbooster. Mit einem Gesamtgewicht von etwa<br />
350 t und einer Höhe von 12,30 m erfolgt nun ein aufwändiger<br />
Transport ins Technik-Museum Speyer.<br />
Um ein Kippen des Tiefladers bei der extremen Höhe von<br />
12,30 m zu verhindern, wurde während des Transports<br />
ständig die Querneigung des Tiefladers kontrolliert. Nach<br />
dem Erreichen seiner endgültigen Liegeposition wird der<br />
kurzzeitige Straßenkreuzer Essberger nun von den Technikern<br />
des Museums begehbar gemacht und soll ab September<br />
schließlich durch die Besucher auch von innen<br />
besichtigt werden können.<br />
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