Schauen Sie vorbei - Mediaradius
Schauen Sie vorbei - Mediaradius
Schauen Sie vorbei - Mediaradius
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Goswin von 1350–1390 aufbewahrt<br />
sowie das älteste handgestickte Mess-<br />
kleid der Welt (1170). Raum 4 führt<br />
durch die Jahrhunderte von 1096<br />
bis heute. Im Raum 5 schließlich begegnet<br />
der Besucher 24 Engeln. Die<br />
Krypta aus dem 12. Jahrhundert mit<br />
ihren wertvollen Engel-Fresken ist<br />
mittlerweile für die Besucher gesperrt.<br />
A k t u e l l<br />
Zu besichtigen ist sie virtual über<br />
Film und Fotos.<br />
keine vermischung von alt und neu<br />
Der Umbau des Wirtschaftsgebäudes in<br />
Museum und Begegnungsstätte wurde<br />
Architekt Werner Tscholl anvertraut.<br />
Dieser hat auch in Marienberg ein<br />
ebenso einfaches wie minimalistisches<br />
Konzept verfolgt. Altes und Neues soll<br />
als solches erkenntlich bleiben. Auf die<br />
alten Steingemäuer sind Betonmauern<br />
gesetzt worden, dies gibt Klarheit, was<br />
ist alt, was neu.<br />
Mauern - Sprache und kontrast<br />
Schwarz – Weiß, Altes bleibt alt und<br />
Neues wird neu. So beschreibt Architekt<br />
Werner Tscholl das von ihm ent-<br />
wickelte Konzept für den Umbau der<br />
Wirtschaftsgebäude des Stifts Marienberg.<br />
2000 m³ Grund wurden an der<br />
Rückseite ausgehoben. Drei Jahre nahmen<br />
die Arbeiten in Anspruch.<br />
Architekt Werner Tscholl ist Südtirols<br />
Spezialist für Restaurierungen historischer<br />
Gemäuer. „Die alten Mauern<br />
müssen in Kontrast gesetzt werden zu<br />
unserer neuen architektonischen Sprache,<br />
wenn wir sie nicht verfälschen wollen.“<br />
In Marienberg entschied sich der<br />
Architekt, der das von Leo Andergassen<br />
entwickelte Museumskonzept architektonisch<br />
umsetzte, für groben Beton<br />
und schwarzen Stahl. Tscholl: „Wenn<br />
Beton nicht glatt ist, bekommt er eine<br />
Ausführung der<br />
gesamten Bauarbeiten<br />
Glurnserstr. 40 - 39020 Schluderns<br />
Tel. 0473 615 088 - Mobil 348 30 15 400<br />
Fax 0473 614 375<br />
awww.tischlerei-telser.com<br />
Lieferung und Montage der<br />
Fenster und Innentüren<br />
besondere Ausstrahlung, die derjenigen<br />
der alten, groben Steinmauern in<br />
nichts nachsteht.“ Die Treppen in dem<br />
mehrstöckigen Gebäude wurden aus<br />
schwarzem, poliertem Stahl gefertigt.<br />
Schwarze Farbe bringt Andacht<br />
und ruhe<br />
„Die Farbe schwarz bringt Ruhe und<br />
Andacht in das Gebäude, ohne des-<br />
halb düster zu wirken.“ „Außerdem“,<br />
A k t u e l l<br />
so der Architekt, der an der Bergseite<br />
die alten Gemäuer unterlegen und zwei<br />
Stockwerke ausheben musste, um eine<br />
Ebene mit der bestehenden Struktur zu<br />
schaffen, „wollte ich auch, dass das Unterirdische<br />
zum Ausdruck kommt.“<br />
Auch in den Ausstellungsräumen ist die<br />
Farbwahl schwarz – weiß durchgehalten.<br />
„Ich habe Räume geschaffen, die sich<br />
zurücknehmen, damit die Ausstellungsstücke<br />
so würdig wie möglich präsentiert<br />
werden können,“ erklärt der Architekt.<br />
Bewusst war auch die Entscheidung,<br />
weitgehend auf Text zu verzichten. „Der<br />
Besucher soll die Exponate erleben.“<br />
Die Räumlichkeiten sind untereinander<br />
durch Glastüren verbunden, so dass der<br />
Übergang fließend ist. Damit niemand<br />
aus Versehen gegen eine geschlossene<br />
Glastür läuft, trägt jede Tür den Namen<br />
eine der drei göttlichen, bzw. der vier<br />
Kardinalstugenden: Fides, Spes, Caritas,<br />
Temperantia, Prudentia usw.<br />
türen mit Sichtbezug<br />
Vom Museum gelangt man in die oberen<br />
Räumlichkeiten, die den Gästen des<br />
Klosters vorbehalten sind. Auch hier<br />
herrscht schwarz – weiß. „Alte Mauern<br />
sind schräg, wir haben das bei den Türstürzen<br />
berücksichtigt und sie beim Übergang<br />
zur Mauer mit Glas ergänzt,“ führt<br />
Tscholl aus. Der ungewöhnliche Glaseinsatz<br />
am seitlichen und oberen Rand der<br />
Tür lässt zudem Licht in den Gang dringen<br />
und stellt einen Sichtbezug dar.<br />
Die Bauzeit betrug drei Jahre. Bis auf<br />
die Stahlarbeiten, die die Firma „Metall<br />
Ritten“ vornahm, bediente sich Tscholl<br />
lokaler Handwerksunternehmen.<br />
Objekt:<br />
Benediktinerabtei Marienberg<br />
Klosterladen und Museum<br />
Einrichtung mit Sonderanfertigungen<br />
in Glas und gewachstem Stahl<br />
Projekt:<br />
Architekt Werner Tscholl<br />
A. Nobel Str. 22, I-39055 Leifers (BZ), Tel. 0471 592 666, Fax 0471 592 667, info@hoeller.com, www.hoeller.com