todesanzeigen - Wengia Solodorensis
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Dank für die Verleihung des<br />
100-Semesterbandes<br />
anlässlich der gV der Alt-<strong>Wengia</strong> vom 17.11.2007<br />
Liebe <strong>Wengia</strong>ner<br />
«Gut gelaunt» ist der heutige Name<br />
unseres Verbindungshauses am Friedhofplatz.<br />
Seit 1942 ist es für die <strong>Wengia</strong>ner<br />
ganz einfach das «Misteli».<br />
Aus einem ganz bestimmten Grunde<br />
möchte ich daran erinnern, dass<br />
es früher einmal «Café Schöpfer»<br />
geheissen hat, noch früher «Café<br />
Bargetzi-Schmid» und dazwischen<br />
auch – mehr scherzhaft zwar – «Café<br />
Waterloo».<br />
Der bestimmte Grund, weshalb ich<br />
Euch solch «altes Zeug» zumute,<br />
liegt darin, dass ich es nicht lassen<br />
kann, darauf aufmerksam zu machen,<br />
dass sich genau heute vor 142<br />
Jahren die «schröckliche Moritat» ereignet<br />
hat, welche dem nachmaligen<br />
«Misteli» den Namen, «Café Waterloo»<br />
eingetragen hat. Es war am 17.<br />
November 1865, an einem Donnerstagabend,<br />
des Nachts um halbzehn,<br />
als der Feldbrunner Maler Frank<br />
Buchser dem Regierungsrat Josef<br />
Ackermann ein Glas an den Kopf<br />
geschmissen und diesen erheblich<br />
verletzt hat. Vor Gericht ging man in<br />
der Folge davon aus, dass das Glas<br />
leer gewesen sei. Man konnte dem<br />
37-jährigen Missetäter nicht abnehmen,<br />
dass ausgerechnet er vor allem<br />
nur den Inhalt des Glases an den<br />
Mann hatte bringen wollen.<br />
Politische Hintergründe zu dieser<br />
Gewaltszene hat unser Altherr Kurt<br />
Stampfli v/o Protz in einem lesenswerten<br />
Artikel in einem «<strong>Wengia</strong>ner»<br />
aus dem Jahre 1990 publiziert.<br />
Das zu anno dazumal!<br />
Insofern kann ich aber beim «Misteli»<br />
bleiben: es gehört nämlich auch zur<br />
Geschichte dieses Hauses, dass der<br />
Aktivitas 1957/58 zwanzig <strong>Wengia</strong>ner<br />
angehört haben, von denen die<br />
meisten bereits an der «Samichlausenkneipe»<br />
1955 ihren Einstieg ins<br />
Studentenleben gewagt hatten.<br />
Ich persönlich werde nie vergessen,<br />
wie der damalige FM, Hans-Urs Vögeli<br />
v/o Pieps, aus uns Schwänzen<br />
Füxe zu machen versuchte, indem<br />
er unablässig «Nase auf den Tisch»<br />
kommandiert und uns mit seiner<br />
Peitsche traktiert hat.<br />
Aus diesen Füxen sind Burschen<br />
geworden, wie gesagt zwanzig. Nun<br />
stehen wir zu zehnt vor Euch. Aus<br />
folgenden Gründen fehlt heute die<br />
Hälfte unserer Couleurbrüder:<br />
− zwei sind ausgetreten, schon vor<br />
über einem Vierteljahrhundert<br />
− einer wünscht erst nächstes Jahr<br />
anzutreten: er fühlt sich der Aktivitas<br />
1958/59 mehr verbunden als<br />
der unsrigen<br />
− zwei haben sich kurzfristig entschuldigen<br />
lassen müssen<br />
−<br />
und fünf sind leider verstorben.<br />
Ich benütze die Gelegenheit, diese<br />
5 verstorbenen Couleurbrüder der<br />
Aktivitas 57/58 hier namentlich zu<br />
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