todesanzeigen - Wengia Solodorensis
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geführten Ausstellungs- oder Museumsbesuchen,<br />
mit Ausflügen,<br />
jeweils verbunden mit einem fakultativen<br />
Nachtessen. Traditionelle Anlässe<br />
des Bernerstamms waren der<br />
«Samichlaus», der Auffahrtsbummel,<br />
zuweilen ein Spargelessen in Kerzers<br />
und an Samstagen fünf oder sechs<br />
Wanderungen pro Jahr, an welchen<br />
Schnägg auch häufig teilnahm. Die<br />
letzte von Schnägg geleitete Wanderung<br />
führte von Beatenberg nach<br />
Sigriswil.<br />
Die Studentenverbindung <strong>Wengia</strong><br />
hatte im Leben von Schnägg eine<br />
sehr grosse Bedeutung. Es war, wie<br />
er oft selbst feststellte, seine zweite<br />
Familie. Er fühlte sich für verschiedene<br />
noch etwas zu wenig gefestigte<br />
<strong>Wengia</strong>ner im weitgehend ungebundenen<br />
Hochschulstudium moralisch<br />
mitverantwortlich. Jüngeren <strong>Wengia</strong>nerstudenten,<br />
aber auch älteren<br />
<strong>Wengia</strong>nern, stand er gerne mit seiner<br />
Erfahrung, mit guten Ratschlägen<br />
und Hinweisen zur Verfügung, wenn<br />
sie ihn darum baten; oder er nannte<br />
ihnen Personen, an die sie sich mit<br />
ihren Problemen wenden konnten. In<br />
seiner zurückhaltenden Art drängte<br />
Schnägg aber nie ungefragt seinen<br />
Rat auf. Es war weitgehend auch<br />
den unablässigen Bemühungen von<br />
Schnägg zu verdanken, dass der<br />
Bernerstamm eine dauerhafte Institution<br />
während Jahrzehnten blieb.<br />
Schnägg wurde so zum Stammvater,<br />
zur eigentlichen Seele des Bernerstammes.<br />
Einen sehr wichtigen und glücklichen<br />
Entscheid traf Schnägg, als er<br />
sich 1942 mit Annemarie Brugger<br />
aus Solothurn, der Schwester des<br />
50<br />
leider schon verstorbenen <strong>Wengia</strong>ners<br />
Hans Brugger v/o Duck, verheiratete.<br />
Dieser glücklichen Ehe entsprossen<br />
die drei tüchtigen Töchter<br />
Ursula, Christine, Stefanie und der<br />
ebenfalls gefreute Sohn Christoph.<br />
Annemarie und Schnägg führten ein<br />
harmonisches schönes Familienleben<br />
in einem stets offenen Haus.<br />
Anno 1972 kaufte Schnägg für sich<br />
und seine Familie eine komfortable<br />
Ferienwohnung an der Lenk, die<br />
ihm nach seiner Pensionierung zum<br />
zweiten Wohnsitz wurde, und wo<br />
er sich auch mit seinen <strong>Wengia</strong>nerfreunden<br />
traf. Von den vier Solothurner-<strong>Wengia</strong>ner-Wanderfreunden,<br />
die<br />
konsequent jeden Donnerstag losmarschierten,<br />
sind leider drei bereits<br />
gestorben.<br />
Unternehmungsfreudig nahmen Annemarie<br />
und Schnägg an organisierten<br />
Reisen nach Nord- und Südamerika,<br />
sowie nach Russland teil.<br />
Da sich aber im Frühling 1993 der<br />
Gesundheitszustand von Annemarie<br />
verschlimmerte, bezogen sie eine<br />
Senioren-Wohnung im Altersheim<br />
«Egghölzli» in Bern, wo Schnägg<br />
gemeinsam mit seinen Kindern vorbildlich<br />
seine Ehefrau betreute. Ihr<br />
Tod im November 1993 traf Schnägg<br />
sehr hart. Trotz unermesslicher Trauer<br />
meisterte Schnägg sein weiteres<br />
Leben gut; er zeigte grosses Interesse<br />
für die Kochkunst. Pasteten und<br />
Knöpfli «lagen» ihm besonders.<br />
Schnägg widmete sich nach der Matura<br />
an den Universitäten Lausanne<br />
und Bern dem Studium der<br />
Rechtswissenschaft. Mit gutem Erfolg<br />
bestand er 1939 das bernische<br />
Fürsprecherexamen. Nach kürze-