todesanzeigen - Wengia Solodorensis
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Paul glur<br />
v/o Füli<br />
30.10.1917<br />
bis 2.12.2007<br />
Am 2. Dezember 2007 starb unser<br />
Couleurbruder Paul Glur v/o Füli in<br />
seinem Heim in Bern. In den beiden<br />
vergangenen Jahren verschlechterte<br />
sich sein Gesundheitszustand zusehends.<br />
Mehrere Aufenthalte im Spital<br />
wurden nötig, die letzten Wochen<br />
seines Lebens durfte er betreut von<br />
seiner Gattin zu Hause verbringen.<br />
Den 90. Geburtstag konnte er im<br />
Kreise seiner Familie begehen. Wenig<br />
später verschied er. Auf seinen<br />
Wunsch hin, wurde er im engsten<br />
Familienkreis auf dem Schosshaldenfriedhof<br />
beigesetzt.<br />
Geboren am 30. Oktober 1917 verbrachte<br />
Paul Glur sine Kindheit und<br />
Jugend zuerst in Bern und dann in<br />
Solothurn, wo er in die Kantonsschule<br />
eintrat und <strong>Wengia</strong>ner mit dem<br />
Cerevis Füli wurde. 1936 bestand er<br />
an der Oberrealschulabteilung die C-<br />
Matura.<br />
Anschliessend begann er an der Universität<br />
Bern Mathematik zu studieren,<br />
wo seine Begabung bald seinem<br />
Lehrer Professor Hadwiger auffiel. Er<br />
wurde zu seinem Assistenten und<br />
fand seiner umfassenden Kenntnisse<br />
wegen grosse Anerkennung bei den<br />
Studenten. Er half den Studenten<br />
und Doktoranden bei ihren Arbeiten,<br />
konnte aber auch sehr kritische Fragen<br />
stellen. Gemeinsam mit Professor<br />
Hadwiger und allein publizierte er<br />
mehrere wissenschaftliche Arbeiten.<br />
Der zweite Weltkrieg wurde aber bestimmend<br />
für seine Assistentenzeit<br />
und für seinen weiteren beruflichen<br />
Werdegang. Zwischen 1939 und<br />
1945 verbrachte Füli unzählige Tage<br />
im Militärdienst, wo er im Team von<br />
Professor Hugo Hadwiger und Arthur<br />
Alder die Kryptologie-Abteilung der<br />
Armee und das damalige Politische<br />
Departement (heute EDA) aufbaute.<br />
Die Kryptologie befasst sich mit der<br />
Verschlüsselung/Chiffrierung und<br />
Entschlüsselung/Dechiffrierung von<br />
Informationen. Die Mitarbeiter des<br />
neuen Dienstes waren zum grossen<br />
Teil Mathematiker, die sich als Offiziere,<br />
Unteroffiziere oder Soldaten<br />
auf einen Aufruf der Armee gemeldet<br />
hatten.<br />
Da das Chiffrierwesen zwischen den<br />
beiden Weltkriegen vernachlässigt<br />
worden war, hatte die Schweiz ab<br />
1938 mehrere «Enigma» Chiffriermaschinen<br />
aus Deutschland bezogen,<br />
bis 1941 etwa 240 Stück. Die Maschinen<br />
waren von hoher Qualität<br />
und galten als sehr sicher gegen so<br />
genannte Code-Brecher. Die Schweizer<br />
aber modifizierten die gelieferten<br />
Enigma vor dem Einsatz umgehend,<br />
da sie befürchteten, dass die Achsenmächte<br />
– insbesondere Deutschland<br />
– und die Alliierten im Stande<br />
sein könnten, ohne diese Modifikation<br />
die verschlüsselten Nachrichten<br />
zu knacken.<br />
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