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todesanzeigen - Wengia Solodorensis

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er Zeit im Rechtsdienst des eidgenössischen<br />

Kriegs-, Industrie- und<br />

Arbeits-Amtes wechselte Schnägg<br />

im Mai 1943 in die erstinstanzliche<br />

Steuerjustizbehörde, in die Rekurskommission<br />

des Kantons Bern, wo<br />

er am 1. Juni 1960 durch den Grossen<br />

Rat zum vollamtlichen Präsidenten<br />

der Steuer-Rekurskommission<br />

gewählt wurde. Schnägg erwies<br />

sich als ausgezeichneter Vermittler<br />

zwischen dem Fiskus und den Steuerpflichtigen.<br />

Sein ausgeprägter<br />

Sinn für Recht und Gerechtigkeit,<br />

sein Verständnis für Andere, seine<br />

Kenntnis von Land und Leuten findet<br />

man in den Begründungen der Entscheide<br />

der kantonalen Rekurskommission,<br />

aber auch in den fundierten<br />

Kenntnissen der Steuertheorie und<br />

der Steuerpraxis, die Schnägg in<br />

einem von ihm geschaffenen, viel<br />

konsultierten, in mehreren Auflagen<br />

erschienenen Handkommentar zum<br />

bernischen Gesetz über die Staats-<br />

und Gemeindesteuern der Öffentlichkeit<br />

zugänglich machte. – Wie der<br />

Direktor der eidgenössischen Steuerverwaltung<br />

beim altersbedingten<br />

Rücktritt von Schnägg in einer gehaltvollen<br />

Würdigung der Verdienste<br />

feststellte, hatte sich Schnägg um<br />

die Entwicklung des bernischen und<br />

des eidgenössischen Steuerrechts,<br />

aber gleichzeitig um das Verständnis<br />

des Bürgers für dieses wichtige Fiskalrecht,<br />

sehr verdient gemacht.<br />

Seit Schnägg ein Hörgerät tragen<br />

musste, fühlte er die entsprechenden<br />

Nachteile während einer Tischrunde<br />

mit Stimmengewirr. Er schränkte, –<br />

eigentlich gegen seinen Willen, – die<br />

Präsenzzeit am <strong>Wengia</strong>nerstamm<br />

jeweils auf maximal zwei Stunden<br />

ein. Als Schnägg aus gesundheitlichen<br />

Gründen nicht mehr an die<br />

Stammtischrunde kommen konnte,<br />

trafen ihn der Präsident des Berner-<br />

Stammes, und weitere eng verbundene<br />

Freunde, jeweils einzeln oder<br />

zu zweit, aber auch die <strong>Wengia</strong>ner-<br />

Wanderfreunde aus Solothurn, im<br />

Restaurant Egghölzli bei einem Mittagessen.<br />

Beim letzten Besuch von<br />

Lot war Schnägg schon dermassen<br />

geschwächt, dass ihn Lot in Begleitung<br />

von Schnäggs Tochter Stefanie,<br />

nur noch kurz treffen konnte.<br />

Plötzlich, am 5. Dezember 2007,<br />

verschlimmerte sich der Gesundheitszustand<br />

von Schnägg sehr. Am<br />

folgenden Tage, am Sanktniklaustag,<br />

konnte Schnägg das Ziel seiner<br />

Wanderung im Diesseits erreichen;<br />

er durfte in die Unendlichkeit hinüberschlummern.<br />

Der endgültige Abschied von Dir,<br />

lieber Schnägg, ist ausserordentlich<br />

schmerzlich. Der Bernerstamm wird<br />

Dich hauptsächlich vermissen. Aber<br />

Du wirst auch allen <strong>Wengia</strong>nern, die<br />

Dich in Deiner unverbrüchlichen,<br />

absoluten Treue kennen lernen und<br />

schätzen durften, sehr fehlen. Wir<br />

werden Dich nie vergessen.<br />

Otto Furrer v/o Mark<br />

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