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Medizinhistorische Dissertation über Dr. med. Frederik Paulsen

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1. Einleitung<br />

„Am Morgen des 31. Juli 1935, an meinem 26. Geburtstag verließ ich<br />

Kopenhagen und fuhr mit dem Schiff [...] nach Schweden, [...] Malmö. [...] ich<br />

war vollständig glücklich. Ich war sicher, dass ich in dem neuen Land mit<br />

meinem Leben zurechtkommen würde.“ 1<br />

Nach Kindheit, Jugend und Gefängnisstrafe durch die Nazis verließ Friedrich<br />

<strong>Paulsen</strong> seine Heimat Deutschland, um später in Schweden die bis dahin von<br />

der allgemeinen Wissenschaft vernachlässigten Hypophysenhormone zu<br />

erforschen und zu produzieren. Das Augenmerk der Hormonforschung war<br />

bislang mehr auf die Erforschung der Nebennieren- und Sexualhormone<br />

gerichtet. Das Gebiet, auf dem <strong>Paulsen</strong> arbeitete, wurde um die Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts erstmals in seinen Konturen entdeckt.<br />

Um 1840 wurde die Endokrinologie durch den Physiologen und Pathologen<br />

Brown- Séquard (1817- 1894), der die Funktion der Nebenniere beschrieb,<br />

begründet. Der Grundstock der Lehre der „Inneren Sekretion“ wurde 1855 von<br />

C. Bernard gelegt.<br />

Die Funktion und Bedeutung der Hypophyse blieb lange Zeit unbeachtet, bis<br />

1914 Morris Simmonds einen Fall von Hypophsennekrose nach<br />

Puerperalsepsis oder nach Thrombembolie, die anschließend zum Tode der<br />

Patientin führte, beschrieb und diese Erkrankung als hypophysäre Kachexie<br />

bezeichnete. 2 1926 erwähnte Reye als Therapie dieser tödlichen Erkrankung<br />

die Substitution mit Hypophysenvorderlappensubstanz. In Schweden galt der<br />

Arzt Eskil Kylin (1889- 1975) als Spezialist auf dem Gebiet der Behandlung der<br />

hypophysären Kachexie beziehungsweise der spätpubertären Schwindsucht,<br />

wie diese Krankheit auch genannt wurde. Er therapierte seine Patientinnen<br />

durch die Injektion von passierten Kalbshypophysen oder mit der<br />

Transplantation von Hypophysenstücken ins Gekröse. 3<br />

1 <strong>Paulsen</strong> (1992): Kopenhagen, 12.<br />

2 G. Bettendorf (1996): 34.<br />

3 E. Kylin ( 1937) 259-0.<br />

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