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Medizinhistorische Dissertation über Dr. med. Frederik Paulsen

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Strafe in das Strafregister eingetragen, so dass dies kein Hindernis für seine<br />

Flucht aus Deutschland darstellte. 76<br />

In Basel konnte <strong>Paulsen</strong> sein Studium beenden. Hier erhielt er auch 1935 die<br />

Urkunde <strong>über</strong> seine Promotion in Kiel. 77 Da er in der Schweiz als Ausländer<br />

nicht arbeiten durfte und nach Deutschland nicht zurückehren konnte, musste<br />

er sich außerhalb Deutschlands eine Arbeit suchen.<br />

<strong>Paulsen</strong> sah sich selber nicht als einen typischen Widerstandkämpfer gegen<br />

den Nationalsozialismus. Vielmehr begründet er sein Handeln damit, dass er<br />

eine unabhängige Meinung behalten wollte. Sein Ziel sei gewesen, dass allen<br />

Gerechtigkeit zuteil werde.<br />

Als Widerstand gegen den Nationalsozialismus kann man im weitesten Sinne<br />

„Einstellungen, Haltungen und Handlungen (zusammenfassen), die gegen den<br />

Nationalsozialismus als Ideologie und praktizierende Herrschaft gerichtet<br />

waren.“ 78 Um den Begriff Widerstand weiter einzugrenzen, „ist Widerstand im<br />

eigentlichen Sinn nicht nur als Haltung zu definieren, sondern als Handeln, das<br />

auf grundsätzlicher Ablehnung des Nationalsozialismus beruhte, das [...] darauf<br />

abzielte, zum Ende des Regimes beizutragen. Widerstand im eigentlichen<br />

Sinne war dann jeder „bewusste Versuch, dem NS- Regime entgegenzutreten“<br />

[...] „ und die damit verbundenen Gefahren auf sich zu nehmen.“ 79 Unter diesen<br />

Aspekten kann man <strong>Paulsen</strong> definitionsgemäß zu den Widerstandskämpfern<br />

gegen den Nationalsozialismus zählen.<br />

Die Aktivität gegen die Nazis scheint für ihn eine Bürgerpflicht als Deutscher<br />

gewesen zu sein. Mit seinen geringen Möglichkeiten versuchte er, gegen das<br />

Willkürregime zu protestieren.<br />

Vergleicht man nun sein Handeln mit dem anderer Menschen im Kampf gegen<br />

das Naziregime, sieht man, dass das Handeln bei ihm stark emotional geprägt<br />

war. Seinen Freunden und ihm, wie auch vergleichbaren losen Gruppierungen,<br />

fehlte die Organisation, um gegen einen so starken Gegner erfolgreich zu<br />

76<br />

F. <strong>Paulsen</strong> (1992), Basel, 1.<br />

77<br />

Ibid: 4.<br />

78<br />

W. Benz (o. J.) 8.<br />

79 Ibid.<br />

40

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