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Medizinhistorische Dissertation über Dr. med. Frederik Paulsen

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Es sollte eine Sonderregelung für Minderheiten in Europa gefunden werden. Es<br />

war abzusehen, dass den Friesen von politischer Seite keine besondere Hilfe<br />

zuteil werde. 99 Bei einem Treffen des „Colloquium Academicum Danicum“ Ende<br />

1944 wurde diskutiert, wie Deutschland nach dem Krieg, der voraussichtlich<br />

verloren gehen würde, seine Reparationen an Dänemark bezahlen könnte. Die<br />

Idee eines Beamten des Landwirtschaftsministeriums in Kopenhagen war, das<br />

Herzogtum Südschleswig Dänemark zuzuschlagen. Der Grundstückswert des<br />

Landes hätte in etwa den durch die Deutschen verursachten Schaden<br />

beglichen. Die dort lebende Bevölkerung sollte das Land verlassen und das<br />

Land dann von dänischen Bauern <strong>über</strong>nommen werden. Das<br />

Minderheitenproblem sollte behoben werden. „Die alliierten Siegermächte seien<br />

sich einig dar<strong>über</strong>, dass es im Nachkriegseuropa keine Minderheiten mehr<br />

geben würde. Es sollte verhindert werden, dass Minderheiten ein <strong>Dr</strong>ittes Mal<br />

Anlass zu einem Weltkrieg gaben.“ 100 Dieser Vorschlag wurde aber von dem<br />

Großteil der Teilnehmer vehement abgelehnt. Es soll sich später gezeigt haben,<br />

dass dieser Vorschlag von der tschechischen Regierung ausging, die zuvor die<br />

Vertreibung der Deutschen aus Böhmen und Mähren beschlossen hatte und<br />

nun versuchte, die westlichen Länder von ihrer Politik zu <strong>über</strong>zeugen. Die<br />

Allgemeinheit lehnte diesen Vorschlag ab. <strong>Paulsen</strong> sah hier aber ein<br />

grundsätzliches Problem und plädierte für einen europaweiten<br />

Zusammenschluss aller Minderheiten um die eigenen Rechte zu vertreten. 101<br />

Nach dem Krieg hatten sich die Nordfriesen deutlich von einander entfernt, die<br />

Diskrepanz zwischen Deutsch- oder Dänischorientierten hatte wieder<br />

zugenommen und ein beinahe unlösbares Problem zwischen den beiden<br />

Lagern verursacht. Da unter den Friesen keine Einheit bestand, war es wichtig,<br />

eine Organisation zu schaffen, welche die Meinung aller drei Friesenstämme<br />

zusammen nach außen hin vertreten konnte. Zu diesem Zweck wurde am 7.<br />

Oktober 1947 in Niebüll das Nordfriesische Institut als Dachorganisation aller<br />

Friesenvereine gegründet. 102 Die Satzung des Nordfriesischen Institutes wurde<br />

99<br />

F. <strong>Paulsen</strong> (1992), (FUEV), 25.<br />

100<br />

Ibid, 23.<br />

101<br />

Ibid.<br />

102<br />

J. Tholund: (1998), 11.<br />

48

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