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Medizinhistorische Dissertation über Dr. med. Frederik Paulsen

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Organon unabhängig und gründete 1950 eine eigene Firma „Nordiska<br />

Hormonlaboratoriet“ in Malmö. Später änderte er den Namen in „Ferring<br />

Pharmaceuticals“ um. Die Firma wuchs Jahr für Jahr. Heute ist sie ein<br />

international anerkanntes Pharmaunternehmen. Bis 1970 war <strong>Paulsen</strong> aktiv an<br />

der Firma beteiligt. Er verabschiedete sich dann allmählich, stand aber der<br />

Firma als Vorsitzender im Aufsichtsrat und als Berater bzw. Ideengeber<br />

weiterhin zur Verfügung. 95<br />

Es war für ihn selbstverständlich, er sich aus der Leitung seiner Firma<br />

zurückzog und die Verantwortung an seinen Sohn <strong>Frederik</strong> weitergab. Er hatte<br />

sich selbst seine Grenzen gesetzt, die für sein Leben eine entscheidende Zäsur<br />

bedeutete, die sich aber anderseits aus seinem Lebensalter und der Situation<br />

einer anhaltenden Ausdehnung der Firma auf die Welt ergab. Zwar hatte er in<br />

seinem persönlichen Büro in Alkersum die Möglichkeit, weiterhin internationale<br />

Verbindungen zu unterhalten, aber er war nun nicht mehr unmittelbar mit der<br />

Verantwortung für die Firma belastet.<br />

Man geht wohl nicht fehl in der Annahme dass der Rückzug aus der Firma für<br />

ihn ein sehr entscheidendes Ereignis in seinem Leben gewesen ist. Anderseits<br />

konnte er sich nun auf andere ihm wichtige Dinge konzentrieren, die bisher<br />

quasi an zweiter Stelle gestanden hatten. Gemeint ist die Hinwendung zur<br />

Heimatverbundenheit, die er jetzt sehr viel intensiver als vorher anging.<br />

1961 konnte er das Geburtshaus seiner Mutter in Alkersum auf Föhr kaufen.<br />

Hierhin zog er sich nach seinem Abschied aus der Firma mehr und mehr<br />

zurück, um hier neue sowie alte Ideen zu verwirklichen. 1958 hatte er, nach der<br />

Trennung von seiner ersten Frau, seine zweite Frau E. Frandsen geheiratet, mit<br />

der er seinen Ruhestand in Alkersum verbrachte. Jetzt erst konnte er nach<br />

vielen Jahren im Ausland in seiner wahren Heimat leben. Obwohl er zuvor nie<br />

auf Föhr gelebt hatte, bedeutete sie ihm viel. Er machte es wie viele Föhringer<br />

Generationen zuvor. Sie hatten wie er die Insel in ihrer Jugend verlassen, um in<br />

aller Welt zu arbeiten und kehrten dann im Alter wieder zu ihren Wurzeln auf<br />

Föhr zurück. 96 Er konnte sich nun mit Themen beschäftigen, die ihn schon seit<br />

95 F. <strong>Paulsen</strong> (1992), Interview.<br />

96 Ibid.<br />

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