Department 5 Geoengineering - GFZ - GeoForschungsZentrum ...
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Abb. 5.17: Verteilung von Salzstrukturen im Nordostdeutschen<br />
Becken (nach Lokhorst, 1998) und Bohrungen, von<br />
denen neue Werte des terrestrischen Wärmestrom vorliegen<br />
(aus Lotz, 2004). Die Lokation Ketzin ist der Standort für<br />
die CO 2-Speicherung im CO 2SINK-Projekt. Die Lokation<br />
Groß Schönebeck ist der Standort für die <strong>GFZ</strong>-Geothermiebohrung<br />
Gt GrSk 4/05, die 2006 zur Entwicklung eines<br />
„Enhanced Geothermal Systems“ abgeteuft wird.<br />
Size and distribution of salt structures in the area of the<br />
Northeast German Basin (after Lokhorst, 1998). Boreholes,<br />
in which heat-flow density was determined (Lotz,<br />
2004) are shown. The Ketzin site (storage site of<br />
CO 2SINK) and the Groß Schönebeck site (site of the geothermal<br />
borehole Gt GrSk 4/05 for developing an Enhanced<br />
Geothermal System) are also shown.<br />
von Gesteinen des Prä-Perm und des Perm (Rotliegend-<br />
Sedimente und Vulkanite), die durch Bohrungen aufgeschlossen<br />
sind, die Bestimmung der Gesteinsporosität<br />
sowie die Bestimmung der Gehalte an U, Th und K im Labor<br />
und durch Bohrlochmessungen der natürlichen Radioaktivität.<br />
Daraus wurde die radiogene Wärmeproduktion von<br />
Gesteinen des Devons bis Quartärs abgeleitet. Da in vielen<br />
Bohrungen die Messungen der natürlichen Radioaktivität<br />
in Gamma-Einheiten vorliegen, war es notwendig, eine<br />
empirische Beziehung zur Umrechnung dieser Einheiten in<br />
moderne API-Einheiten (Abb. 5.18) zu entwickeln.<br />
Mit Hilfe der empirischen Gleichung aus Abb. 5.18 können<br />
ältere, in der Erdöl-Erdgas-Exploration gemessene<br />
Logs in explorative Arbeiten quantitativ einbezogen werden.<br />
Für das Nordostdeutsche Becken wurde basierend auf<br />
Gamma-Logs eine Bilanzierung des Anteils der Wärmestromdichte<br />
in der sedimentären Beckenfüllung vorgenommen.<br />
Diese kann bis zu 7 mW/m 2 betragen.<br />
Werte der Wärmeleitfähigkeit von über 300 Proben liefern<br />
auf der Basis gut dokumentierter Messungen eine<br />
neue Datengrundlage für die Bestimmung der Wärmestromdichte,<br />
für thermische Beckenmodellierungen und<br />
für Modellierungen von regionalen Wärmetransportprozessen.<br />
Dabei zeigt sich vor allem für die intensiv beprobten<br />
Rotliegend-Sedimente ein enger Zusammenhang von<br />
Wärmeleitfähigkeit und Fazies bzw. Diagenese/Zementation<br />
der Gesteine. Die Wärmeleitfähigkeiten derselben<br />
stratigraphischen und lithologischen Einheit können dabei<br />
um mehr als 2 W/m/K variieren.<br />
Im Nordostdeutschen Becken sind die strukturgeologischen<br />
Verhältnisse durch Salzdome und Salzkissen modifiziert.<br />
Auf Grund von großen Kontrasten in der Wärmeleitfähigkeit<br />
zwischen Salz und Umgebungsgestein bilden<br />
diese Strukturen thermische Anomalien, die sich auch in<br />
der Höhe der Wärmestromdichte widerspiegeln. Die Reichweite<br />
dieser Störungen im thermischen Feld wurde erstmalig<br />
durch Modellrechnungen umfassend quantifiziert<br />
(Abb. 5.19). Auf der Basis dieser Modelle war eine Kor-<br />
Abb. 5.18: Beispiel für eine aus der Bohrlochmessung der<br />
natürlichen Radioaktivität (in Gamma-Einheiten, blaue<br />
Kurve) bestimmte Wärmeproduktion (rote Kurve). Die<br />
Berechnung erfolgte nach der empirischen Formel A<br />
[µW/m 3 ] = 0,0783 (GR[GEc]-5,66). Punkte zeigen Wärmeproduktionsraten<br />
aus Labormessungen (aus Norden &<br />
Förster, im Druck).<br />
Borehole example of radiogenic heat production (red<br />
curve) determined from a gamma-ray log (measured in<br />
gamma units, blue curve) using the empirical equation A<br />
[µW/m 3 ] = 0.0783 (GR[GEc]-5.66) (from Norden & Förster,<br />
in press).<br />
Zweijahresbericht 2004/2005 <strong>GeoForschungsZentrum</strong> Potsdam<br />
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