Department 5 Geoengineering - GFZ - GeoForschungsZentrum ...
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Abb. 5.4: Anregung seismischer Impulse durch Fallgewicht<br />
(Foto: S. Lüth, <strong>GFZ</strong> ).<br />
Excitation of seismic pulses by weight-drop.<br />
Verbundprojekt CO 2SINK-CORTIS im BMWi-Programm<br />
COORETEC<br />
CO 2SINK ist der Kern eines umfassenden Forschungsprogramms<br />
zur Untersuchung der vollständigen Verfahrenskette<br />
von der Quelle bis zur Senke des CO 2. Für eine<br />
realitätsnahe Untersuchung der CO 2-Speicherung werden<br />
ca. 60.000 Tonnen CO 2 für zunächst zwei Jahre benötigt.<br />
Diese soll das vom <strong>GFZ</strong> Potsdam koordinierte Teilprojekt<br />
CO 2SINK-CORTIS (CO 2 Recovery, Transportation, and<br />
Intermediate Storage) im BMWi-Programm COORETEC<br />
(http://www.cooretec.de) sicherstellen. Es wird vom<br />
BMWi und der Industrie gefördert, startete am 01. 12. 2005<br />
und hat eine Laufzeit von drei Jahren.<br />
CO 2SINK-CORTIS soll sich auf die übertägigen Aspekte<br />
der CO 2-Injektion und auf die Bereitstellung von<br />
60.000 Tonnen CO 2 für 24 Monate ab Ende 2006 konzentrieren.<br />
Hierzu gehören Abtrennung und Transport des<br />
Gases zum Injektionsort, Ermittlung des optimalen Injektionszustands<br />
(Druck, Temperatur, Gasqualität), Auswahl,<br />
Planung und Beschaffung der Anlagenkomponenten sowie<br />
Vorbereitung und Durchführung des Injektionsbetriebs.<br />
Abb. 5.5: Teilnehmer am „1st International Workshop on CSLF Pilot Projects“,<br />
<strong>GFZ</strong> Potsdam, Sept. 29, 2005 (Foto: E. Gantz, <strong>GFZ</strong>).<br />
Participants of the „1st International Workshop on CSLF Pilot Projects“,<br />
<strong>GFZ</strong> Potsdam, Sept. 29, 2005.<br />
Zahlreiche Optionen zur CO 2-Bereitstellung wurden untersucht<br />
und hinsichtlich des technischen und finanziellen<br />
Aufwands sowie einer termingerechten Realisierbarkeit<br />
bewertet. Weitere Vorarbeiten wurden zur Klärung des<br />
Injektionsregimes durchgeführt, speziell zur Frage, mit<br />
welchem Druck und welcher Temperatur das CO 2 in den<br />
Speicher einzubringen ist. Das CO 2 soll in Ketzin gasförmig<br />
mit einem Druck von 66 bis 74 bar und einer Temperatur<br />
von 29 bis 45 °C injiziert werden. Da es als Flüssigkeit<br />
(bei 12 bar, –35 °C) angeliefert wird, müssen Druck<br />
und Temperatur für die Injektion unter technischen und<br />
wirtschaftlichen Gesichtspunkten optimiert werden.<br />
Verbundprojekt COSMOS im BMBF/DFG-Programm<br />
GEOTECHNOLOGIEN<br />
Unter Koordination des <strong>GFZ</strong> Potsdam wurde ein Antrag<br />
an das BMBF im Sonderprogramm „GEOTECHNOLO-<br />
GIEN“ (http://www.geotechnologien.de/forschung/<br />
untergrund.pdf) entwickelt, mit dem das Projekt „COS-<br />
MOS – CO 2 Speicherung, Monitoring und Sicherheitstechnologie“<br />
eingeworben werden konnte. Hieran sind<br />
neben dem <strong>GFZ</strong> die Universitäten Karlsruhe und Freiberg<br />
sowie zwei Energiekonzerne beteiligt. Das Projekt startete<br />
am 01. 04. 2005 und hat eine Laufzeit von drei Jahren.<br />
Ein wesentliches Ziel ist die Entwicklung von CO 2 -Injektionsbohrungskomponenten<br />
und CO 2-resistenten Zementen<br />
sowie Untersuchungen zur Integrität der abdichtenden<br />
Schichten bei Einwirkung von CO 2. Außerdem sollen In-<br />
Situ-Bohrlochmessungen durchgeführt werden, um technische<br />
Standards für eine optimale Injektion sowie zur<br />
Diagnose und Lösung der dabei anfallenden Probleme zu<br />
entwickeln, Speicherstrategien zu verbessern und Simulationsmodelle<br />
zu verifizieren. Hierbei wird ein neues<br />
Konzept für eine sogenannte intelligente Bohrung (smart<br />
casing) realisiert, bei dem permanente elektrische Sensoren<br />
– Elektroden und Sonden – hinter der Verrohrung in<br />
die Zementierung der Injektions- und Beobachtungsbohrungen<br />
eingebracht werden (Abb. 5.6).<br />
Diese Sensoren dienen sowohl der Überwachung<br />
der Bohrlochintegrität als auch<br />
dem Monitoring der CO 2-Ausbreitung im<br />
Untergrund. Neben der Bestimmung der<br />
Temperaturänderung sind die Erfassung<br />
mikroseismischer Ereignisse und elektrischer<br />
Reservoireigenschaften geplant.<br />
Außerdem soll während der CO 2-Injektion<br />
eine kontinuierliche Erfassung des<br />
Injektiondrucks in situ erfolgen. Die Auswirkungen<br />
des CO 2 auf die Verrohrung<br />
und Zementierung sind zu untersuchen.<br />
Das Konzept für die Ausführung der Bohrungen<br />
ist mit dem brandenburgischen<br />
Landesamt für Geologie und Bergbau<br />
abgestimmt, das Genehmigungsverfahren<br />
ist eingeleitet. Das Projekt kooperiert<br />
mit CO 2SINK und profitiert von dessen<br />
starker industrieller und wissenschaftlicher<br />
Beteiligung. CO 2SINK bietet für<br />
COSMOS den Zugang zum Testfeld mit<br />
Zweijahresbericht 2004/2005 <strong>GeoForschungsZentrum</strong> Potsdam<br />
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