Department 5 Geoengineering - GFZ - GeoForschungsZentrum ...
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Abb.5.50:Hochwasserwahrscheinlichkeitskurven für den Pegel Rhein/Rees.<br />
Die Extremwertstatistik überschätzt die Abflüsse für Wiederkehrintervalle<br />
größer ca. 300 Jahre. Bei solchen Ereignissen treten oberhalb von Rees<br />
Deichbrüche auf, so dass die Hochwasserwellen deutlich reduziert werden.<br />
Das am <strong>GFZ</strong> Potsdam entwickelte probabilistische Modell berücksichtigt<br />
diesen Effekt.<br />
Flood frequency curves for the gauge Rees at the river Rhine. The extreme<br />
value distributions overestimate discharges that exceed a return period of<br />
about 300 years. During such events levee breaches will probably occur<br />
upstream of Rees so that the flood wave will be considerably reduced. The<br />
probabilistic model developed at <strong>GFZ</strong> Potsdam takes this effect into account.<br />
Das Abflussgeschehen im extremen Bereich wird somit<br />
von einem Prozess (Deichbruch und Ausbreitung der Hochwasserwelle<br />
im Hinterland) dominiert, der bei weniger<br />
extremen Ereignissen nicht eintritt. Da keine Beobachtungsdaten<br />
zu Hochwasserereignissen mit Deichbrüchen<br />
vorliegen, basiert die Extremwertstatistik auf falschen<br />
Annahmen. Erst die Integration von Prozesswissen<br />
und wahrscheinlichkeitstheoretischen<br />
Ansätzen macht die Extrapolation<br />
in den extremen Bereich möglich.<br />
Momentan wird diese Konzeption der<br />
Kopplung von Prozesssimulation und probabilistischen<br />
Ansätzen auf zusätzliche<br />
Prozesse erweitert. Dies betrifft insbesondere<br />
die hydrologischen Prozesse der<br />
Hochwasserentstehung in den Flusseinzugsgebieten.<br />
In diesen Zusammenhang<br />
Abb. 5.51: Räumliche Verteilung der<br />
befragten Privathaushalte, die vom<br />
Hochwasser 2002 betroffen waren. Eingefärbt<br />
sind die zugehörigen Postleitzahlenzonen.<br />
Insgesamt wurden 1.697 Haushalte<br />
interviewt, davon befinden sich 449<br />
im Donau-Einzugsgebiet, 1.248 im Elbe-<br />
Einzugsgebiet.<br />
Spatial distribution of interviewed private<br />
households, affected by the 2002 flood.<br />
ZIP-code areas are marked in colour. All<br />
together, 1697 private households were<br />
interviewed of which 449 are located in<br />
the Danube catchment and 1248 in the<br />
Elbe catchment.<br />
ordnet sich auch die Helmholtz-Nachwuchswissenschaftlergruppe<br />
„Integration<br />
von Informations- und Modellierungssystemen<br />
zur Verbesserung des Managements<br />
von großräumigen Hochwassersituationen“<br />
ein – eine gemeinsame Aktivität mit<br />
der Universität Karlsruhe im Rahmen von<br />
CEDIM. Die Gruppe, finanziert durch den<br />
Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft,<br />
entwickelt ein übertragbares<br />
Modellierungssystem, das die<br />
Quantifizierung des Hochwasserrisikos in<br />
großen Flusseinzugsgebieten erlaubt. Darüber<br />
hinaus kann dieses System zur Wirksamkeitsanalyse<br />
von übergeordneten Hochwasserschutzstrategien<br />
eingesetzt werden.<br />
Besonderes Merkmal dieses Systems ist<br />
die Verwendung einer Software-Plattform<br />
zur Modellkopplung, so dass das Modellsystem<br />
schnell auf verschiedene Fragestellungen<br />
und Flusseinzugsgebiete angepasst<br />
werden kann. Dadurch wird es sehr<br />
einfach möglich, unterschiedliche Modellierungsansätze,<br />
Prozessbeschreibungen,<br />
Modelldiskretisierungen etc. vorzunehmen.<br />
Ein weiteres Forschungsfeld ist die Abschätzung von<br />
Hochwasserschäden. Da neuerdings Entscheidung über<br />
Hochwasserschutzmaßnahmen durch Kosten-Nutzen-Analysen<br />
untersetzt werden müssen, besteht ein großer Bedarf<br />
nach fundierten Aussagen über die zu erwartenden Schäden<br />
im Falle von Hochwasserereignissen. Eine Analyse<br />
Zweijahresbericht 2004/2005 <strong>GeoForschungsZentrum</strong> Potsdam<br />
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