Department 5 Geoengineering - GFZ - GeoForschungsZentrum ...
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Abb. 5.20: Geologischer Schnitt durch das Nordostdeutsche Becken und angrenzende Gebiete, für den thermische<br />
Modelle berechnet wurden. Gezeigt werden verschiedene Szenarien der Tiefenlage der Lithosphäre/Asthenosphäre-<br />
Grenze (LAB). Nummeriert und farbkodiert sind geologische Einheiten, die sich in Bezug auf Zusammensetzung und<br />
thermische Eigenschaften unterscheiden (aus Lotz, 2004).<br />
Cross section of the Northeast German Basin and adjacent areas used as conceptual model for thermal modelling. Different<br />
scenarios of the lithosphere/asthenosphere boundary depth (LAB) are shown. Numbered circles denote geological<br />
units (colorcoded) of different composition and thermal properties (from Lotz, 2004).<br />
für die geplanten CO 2SINK-Bohrungen (Abb. 5.21) geologische<br />
Vorprofile erstellt.<br />
Der CO 2SINK-Speicher (die Stuttgart-Formation) ist eine<br />
geologische Einheit von ausgeprägter Heterogenität. Klastische<br />
Sedimentgesteine, die in Überflutungsgebieten<br />
(Überflutungsfazies) abgelagert wurden, wechseln mit Ablagerungen,<br />
die in Rinnen sedimentiert sind (sandige Rinnenfazies).<br />
Diese Sandsteine vom Grauwacken-Typ bilden<br />
auf Grund sehr guter hydraulischer Eigenschaften die<br />
eigentlichen Reservoirzonen für die CO 2-Speicherung.<br />
Um die Heterogenität der Stuttgart-Formation quantitativ<br />
zu erfassen, wurde zur Reservoircharakterisierung eine<br />
geostatistische Modellierung der möglichen Rinnensandsteingeometrien<br />
(Abb. 5.22) in Zusammenarbeit mit dem<br />
Geological Survey of Denmark and Greenland (GEUS)<br />
durchgeführt.<br />
Die Charakterisierung von Reservoir- und Caprock-Gesteinen<br />
ist für das Verständnis einer sicheren CO 2-Speicherung<br />
notwendig. Erste mineralogische und geochemische<br />
Analysen der Caprock-Gesteine in Ketzin (Abb. 5.23)<br />
zeigten typische Tonsteingefüge in diesen Gesteinen.<br />
Mehr oder weniger gerundete Quarze sind in eine dichte,<br />
oft blättchenförmige Grundmasse aus Ton- und Glimmermineralen<br />
eingebettet. Große und durchgängige Porenräume<br />
sind nicht zu erkennen. Oft ist eine deutliche<br />
Schichtung von rein sandigen und tonigen Partien zu beobachten.<br />
Durchgängige Porenräume sind in diesen dichten<br />
tonigen Partien nicht zu erwarten, was sie zu idealen Abdecker-Gesteinen<br />
für Reservoire macht.<br />
Gesteinsphysikalische Parameter für das Engineering von<br />
Tiefenreservoiren<br />
Die Injektion von CO 2-haltigen Wässern in tiefe Gesteinsformationen,<br />
das Einbringen von Stützmitteln in hydraulisch<br />
frisch aufgebrochene Reservoire, die Infiltration von<br />
Bohrspülungen in Reservoirgestein und das Langzeitdurchströmen<br />
eines geothermischen Reservoirs mit Tiefenwässern<br />
beeinflussen die physikalischen Gesteinseigenschaften.<br />
Diese Änderungen können auch experimentell<br />
im Labor bestimmt werden.<br />
Mit der triaxialen Hochdruckpresse wurden am <strong>GFZ</strong> Potsdam<br />
mechanische Parameter des Bentheimer Sandsteins<br />
bestimmt. Ein Schwerpunkt war die Bestimmung des<br />
Skempton-Koeffizienten (Änderung des Porendrucks<br />
dividiert durch die Änderung des äußeren Umschließungsdrucks).<br />
Die Experimente zeigen, dass der Skempton-Koeffizient<br />
einer Probe bei Veränderungen des äußeren<br />
Stressfeldes nicht konstant ist. Bei Erhöhung des<br />
Umschließungsdruckes sinkt der Skempton-Koeffizient.<br />
Durch die Vorbelastung der Probe werden die Einflüsse<br />
von bleibenden Deformationen minimiert. Das Modell<br />
zeigt, dass gerade die Porenraumgeometrie (runde Poren<br />
bis irreguläre Poren) in direktem Zusammenhang mit<br />
deren Deformationsverhalten steht.<br />
Zweijahresbericht 2004/2005 <strong>GeoForschungsZentrum</strong> Potsdam<br />
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