Department 5 Geoengineering - GFZ - GeoForschungsZentrum ...
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Abb. 5.12: Versuchsdeich mit seismischer Quelle und Empfängern<br />
am <strong>GeoForschungsZentrum</strong> Potsdam (Länge 5 m,<br />
Breite 0,3 m, Höhe 1,2 m; Foto: K. Jaksch, <strong>GFZ</strong>).<br />
Model dike with the seismic source and receivers at the<br />
<strong>GFZ</strong> Potsdam (length 0.3 m, width 5 m, height 1.2 m).<br />
Der Versuchsdeich wurde mit einem annähernd homogenen<br />
Lehmmaterial verfüllt und auf einer Seite abgeschlossen,<br />
um das Fluten mit Wasser zu ermöglichen.<br />
Vor den Messungen wurden Tests der seismischen Sweep-<br />
Quelle durchgeführt, um einen möglichst hohen Energieeintrag<br />
in den gewünschten Frequenzbereichen zu erreichen<br />
und Oberflächenwellen zu unterdrücken. Das obere<br />
Diagramm in Abb. 5.13 zeigt ein Sweep-Signal, mit dem<br />
der Vibrator angeregt wird, mit Frequenzen von 100 bis<br />
6.100 Hz und konstanten Amplituden. Im unteren Diagramm<br />
erkennt man aus dem Kopfsignal, das direkt an<br />
der Ankopplungsfläche aufgezeichnet<br />
wurde, wie sich die Amplituden des<br />
Sweeps durch die Materialeigenschaften<br />
des Deiches und die Übertragungseigenschaften<br />
des Vibrators ändern.<br />
Ein langfristiger Durchfeuchtungsversuch<br />
mit einem konstanten Wasserstand<br />
von einem Meter (Abb. 5.12) wurde<br />
begonnen. Anfangs in Stunden- und später<br />
in Tagesabständen wurden seismische<br />
Messungen durchgeführt, um den zeitlichen<br />
Durchfeuchtungsverlauf zu erfassen.<br />
Die Untersuchungen haben gezeigt,<br />
dass die fortschreitende Durchfeuchtung<br />
des Versuchsdeiches sich in deutlichen<br />
Veränderungen der Amplituden des<br />
Sweep-Signals auswirkt. Ein wesentliches<br />
Ziel der Untersuchungen ist die Herleitung<br />
von Beziehungen zwischen den<br />
seismischen Messgrößen (z. B. Geschwindigkeiten<br />
und Dämpfungen) und<br />
den bodenmechanischen Parametern. An<br />
Modelldeichen des Instituts für Wasser<br />
und Gewässerentwicklung (IWG), Bereich<br />
Wasserwirtschaft und Kulturtechnik,<br />
der Universität Karlsruhe mit Wasserstandssteuerung<br />
zur Simulation von<br />
Hochwasserszenarien wurden geotechnische, hydraulische<br />
und seismische Untersuchungen durchgeführt. Dazu<br />
wurden vier Deiche aufgebaut, bei denen das Bodenmaterial,<br />
die Böschungen und die Hochwasserszenarien variiert<br />
wurden. Das Schuss- und Empfänger-Array bestand<br />
aus drei parallelen Messlinien mit 3-Komponenten-Geophonen.<br />
Abb. 5.14 zeigt die Messkonfiguration.<br />
Bis Ende April 2005 wurden die seismischen Messungen<br />
an den großmaßstäblichen Modelldeichen im Theodor-<br />
Rehbock-Laboratorium des IWG der Universität Karlsruhe<br />
durchgeführt. Soweit möglich, wurden die verschiedenen<br />
Hochwasserszenarien begleitend gemessen.<br />
Dazu wurde an zwei Modelldeichen mit unterschiedlicher<br />
Materialzusammensetzung gemessen. Über die gesamte<br />
Messzeit bewährte sich die vom <strong>GFZ</strong> Potsdam entwickelte<br />
Messtechnik, wie z. B. die speicherprogrammierbare<br />
Steuerung des Positionierungswagens und die<br />
Anpressvorrichtung der Quelle unter Dauerbelastung<br />
(Abb. 5.15).<br />
Für die Signalaufzeichnung wurden vier 24-kanalige und<br />
bis zu 55 zweikanalige Summit Aufzeichnungsgeräte eingesetzt.<br />
In Tests während der Trockenphase des Modelldeiches<br />
vor dem ersten Einstau wurde das für die Messungen<br />
benutzte Sweep-Signal festgelegt: Sweep-Dauer<br />
0,5 s, Frequenzband 300 bis 6.300 Hz. Eine softwaregesteuerte<br />
Regelung des Sweep begrenzt die auftretenden<br />
Beschleunigungswerte und verteilt die eingebrachte Energie<br />
gleichmäßig über das Frequenzband.<br />
Die Dauer eines Messdurchlaufs für 54 Quellpunkte betrug<br />
bis zu drei Stunden. Mit zunehmender Durchfeuchtung des<br />
Abb. 5.13: Anwendung des Echzeit-Regelungssystems auf einen linearen<br />
Sweep (Frequenzband 100 bis 6.100 Hz). Alle Sweepfrequenzen des geregelten<br />
Sweeps (grüner Graph) werden mit ungefähr gleichen Amplituden<br />
angeregt. Beim ungeregelten Sweep (blauer Graph) sind hingegen die Resonanzfrequenzen<br />
deutlich zu erkennen.<br />
Application of the real-time control system at the linear sweep (here 100 to<br />
6100 Hz) leads to the regulated sweep signal (green graph). All frequencies<br />
were stimulated nearly with the same amplitudes, whereas at the unregulated<br />
sweep (blue graph) the resonant frequencies are clearly seen.<br />
Zweijahresbericht 2004/2005 <strong>GeoForschungsZentrum</strong> Potsdam<br />
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