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AMOK Diskussionsunterlagen - HTL Villach

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o n l i n e j o u r n a l k u l t u r & g e s c h l e c h t # 5 ( 2 0 0 9 )B e c k e r E i c k e l m a n n K o n t r o l l v e r l u s t4Medien verweist 7 . Somit befindet sich der Anspruch auf eine intentionaleZielgebundenheit moderner Medien in Auflösung und führt zu einem folgenreichenKontrollverlust. Die sich daraus ergebende Konsequenz lässt sichdemnach als eine Unterbrechung der Kausalitätenkette begreifen. Die ursprünglicheIntention und Botschaft des produktiven Subjektes, d.h. seinekonkrete Absicht und intendierte Aussage an potenzielle RezipientInnen,verflüchtigt sich im Kontext frei zirkulierender Bilder und Bedeutungen. Innerhalbdieser Kausalitätenkette haben wir es somit mit einer kontextspezifischenSinn- und Wertezuschreibung zu tun, die sich jeweils auf einenspezifischen normativen Rahmen bezieht. Dies bedeutet, dass die Thematisierungein und desselben Sachverhaltes in bestimmten sozialen Kontexten‚neue‘ Sinn- und Wertezuschreibung hervorbringt, also aus dem ‚ursprünglich‘intendierten Sinn- und Wertekontext herausgelöst wird und einer ‚neuen‘Einbettung unterliegt. Moderne Massenmedien zeichnen sich demnachdurch das Charakteristikum der ‚Dekontextualisierung‘ (Kontextualisierung,Herauslösung, Re-Kontextualisierung) aus. Dieser Sachverhalt lässt sichanhand von ausgewählten Beispielen medialer Repräsentationen im Folgendenexemplifizieren.Transformation des Objekts der Überwachung zum produktiven SubjektWie eingangs erläutert stellen hochentwickelte bildgebende Verfahren einenzentralen Aspekt in Bezug auf moderne Gesellschaften dar. Diese Gesellschaftenfunktionieren als Gesellschaften, in denen nichts ohne Bebilderungexistieren kann. Die in diesen Strukturen verorteten Subjekte bedienen sicheben dieser bildgebenden Verfahrenen, um ihre eigene Identität herzustellen,„[…] das postmoderne Subjekt akzeptiert die Macht der Institutionen oderdie Macht der Gesellschaft, seine Identität zu formen, nicht mehr und glaubtzuweilen an die Möglichkeit der Selbst-Schöpfung, vielleicht in der Form7 Vgl. Barthes, Roland: Tod des Autors, in: Fotis Jannidis, Gerhard Lauer, Mattias Martinez,Simone Winko (Hg.): Texte zur Theorie der Autorschaft. Ditzingen 2000, S. 185-193.

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