13.07.2015 Aufrufe

AMOK Diskussionsunterlagen - HTL Villach

AMOK Diskussionsunterlagen - HTL Villach

AMOK Diskussionsunterlagen - HTL Villach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

o n l i n e j o u r n a l k u l t u r & g e s c h l e c h t # 5 ( 2 0 0 9 )B e c k e r E i c k e l m a n n K o n t r o l l v e r l u s t12und kontextuellen Bedingungen zum Objekt der Aufnahme degradiert werdenund sich infolgedessen medialer Gewalt ausgesetzt sehen. Generelllässt sich das Strukturprinzip des Photographesomenons auch an solchen(Handy-)Aufzeichnungen verdeutlichen, die von vornherein keine eineindeutigenSubjekt-Objekt-Zuschreibungen zulassen, wie unten stehendes Beispielverdeutlichen soll.Dieses Video zeigt italienische Schüler und ihre Lehrerin. Mehrere männlicheSchüler stehen oder sitzen neben der Lehrerin, die sich leicht nach vorngebeugt auf einen Tisch auflehnt. Dabei entblößt sich ein Stück des Rückensder Frau und legt zudem den Blick auf ihre Unterwäsche frei. Es ist zusehen, wie die Schüler sowohl nach dem Gesäß, als auch nach der Wäscheund sogar in die Hose der Lehrerin fassen. Diese greift nur ein einziges Malnach der in ihrer Hose steckenden Hand und scheint sich nicht weiter zurWehr zu setzen.Abb. 3: Handyaufnahme eines SchülersOb es sich bei diesen Handlungen um Formen der sexuellen Belästigungoder aber freiwillige Akte handelt, ist dem Material nicht zu entnehmen. DieInformation jedoch, dass die Lehrerin nach Veröffentlichung des Videos imKollegenkreis suspendiert wurde, verdeutlicht den Umstand, dass das Videomaterialin den innerschulischen Sinn- und Wertezusammenhängen alsAkt der Freiwilligkeit kontextualisiert worden ist. 23 Der Betrachter weiß nicht,ob die Lehrerin, ebenso wie die Schüler, Teil einer selbstschöpferischen undselbstinszenierenden Handlung ist. Lediglich hinsichtlich der Schüler lässtsich das Videomaterial im Sinne einer das Selbst konstituierenden Inszenierungverstehen (permanente Close-Ups von einem der ‚Täter‘). In Bezug aufdie Lehrerin, deren Rolle nicht eindeutig zu bestimmen ist, lässt sich dasVideo durchaus als Instrument medialer Gewalt verstehen (insbesondere imHinblick auf die sich für die Lehrerin ergebenden Konsequenzen).23 Http://www.break.com/index/italian_students_fondle_teacher.html (18.10.2008).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!