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ter“ öffnen: begleitet vom großen, deutschen Orchester werden sie<br />
während der Aufführung ihre Musik live von sich zu Hause spielen.<br />
Also ein Event auch mit einer starken technologischen Komponente…<br />
Der für mich in dieser Hinsicht bedeutungsvollste Aspekt ist, dass<br />
Technologie, in modernen Aufführungen oft auf ein bloßes, dekoratives<br />
Beiwerk reduziert, zu einem wahren linguistischen Faktor wird,<br />
integrierender Bestandteil einer theatralischen und musikalischen Inszenierung.<br />
Wie ein Mikrofon – um ein einfaches Beispiel zu nennen<br />
–, das bei richtigem Gebrauch zu einem musikalischen Instrument<br />
wird, ein klangliches Vergrößerungsglas, nicht einfach ein Lautverstärker.<br />
Dass Musiker auf eine Entfernung von 3.000 Kilometer gemeinsam<br />
musizieren, wird so zu einem dramaturgischen Element:<br />
die Entfernung wird imaginär, sie wird durch die Satelliten-Technologie<br />
aufgehoben, die dieses „Wunder“ auch im metaphorischen<br />
Sinn möglich macht.<br />
Das Projekt wird durch einige weitere, parallele Elemente vervollständigt.<br />
Ein von Fabrica produziertes Buch mit Ausschnitten aus den<br />
verschiedenen Interviews, eine Live-Aufnahme in DVD der Aufführung,<br />
eine Website. Es handelt sich also um ein wirklich globales Projekt,<br />
das über Aufführungen im traditionellen Sinn weit hinaus geht.<br />
Und nach Karlsruhe?<br />
Das Programm wird 2005 fortgesetzt: im Juni wird CREDO das<br />
Internationale Musikfestival von Istanbul eröffnen, im Monat darauf<br />
wird es in Australien, beim Queensland Music Festival in Brisbane,<br />
gezeigt.<br />
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Das Interview führte Pietro Valdatta