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Hugo Schuhmacher - Casa del Arte

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1995 weilte der 1939 in Zürich geborene Künstler abwechselnd in sei ner Geburtsstadt<br />

und auf Bali. Die grösstenteils grossformatigen Werke, die <strong>Schuhmacher</strong> im Foyer<br />

des Stadthauses Uster präsentiert, sind denn auch vom schrillbunten Geist des tropischen<br />

(Touristen)-Paradieses geprägt. «Le ben – Überleben» nennt der Maler seine<br />

Aus stellung, ein sinnreicher Titel, der auf die sozialen Umstände in der Schweiz und<br />

auf Bali hinweisen soll. «Le ben – Überleben» nennt <strong>Schuhmacher</strong> aber auch ein<br />

zwei teiliges Bild, das die Gesichter von Affen in ihrem natürlichen Umfeld zeigt. Fauna<br />

und Flo ra bilden die zentralen Themen, für die sich der Künstler engagiert. Die Eigen -<br />

heit in <strong>Schuhmacher</strong>s Werk besteht darin, dass er meist mehrteilige photorea li stische<br />

Ar beiten präsentiert. Viele bilden auf den ersten Blick keine Einheit, son dern scheinen<br />

voneinander unabhängige Bilder zu sein. Erst bei genauerem Hinsehen wird sichtbar,<br />

dass es zwischen den einzelnen Motiven durchaus eine visuelle Verbindung gibt. Wo<br />

diese Diskrepanz nicht zutage tritt, sind die Übergänge fliessend, das Werk wird somit<br />

zu einer homogenen Einheit von üppiger Machart. – <strong>Schuhmacher</strong> lässt sich auch auf<br />

kei nen Stil festlegen. Zwar sind die meisten Bilder in Acryl auf Leinwand oder Bri -<br />

stolpapier ge arbeitet, aber der Künstler nimmt zwischendurch auch gerne einmal<br />

Farbstifte zur Hand oder siebdruckt seine Werke – etwa das neunteilige «Spektral-Sit -<br />

t ich» – auf Papier.<br />

Uster, Stadthausfoyer (Bahnhofstrasse 17), bis 19. Mai.<br />

r. ba., Neue Zürcher Zeitung<br />

20.12.1996<br />

Nagetiere in der Weihnachtszeit<br />

Zürich: Silvio R. Baviera und Susann Walder im Grossen und im Kleinen Helmhaus<br />

Sie liegen quer zum Alltag und sind doch ganz nah dran. Sie arbeiten an Gegenent -<br />

wür fen und streben einen Klimawechsel an. Die Kunstschaffenden Silvio R. Baviera<br />

und Susann Walder schleusen Frischzellen in die Gesellschaft ein.<br />

VON SABINE ARLITT<br />

Was immer Silvio R. Baviera auch tut, hat im Kern mit Sprache zu tun. Der 1944 ge -<br />

bo rene Zürcher mit kulturellem Mischblut, 24jährig in der aufbruchsfreudigen 68er-<br />

Zeit, war stets reizempfänglich und reizte selbst. Er spannte den Bogen vom Einzel -<br />

wort bis zu "Wortkaminen", vom Text ohne Titel bis zum mehr als tausend Seiten um -<br />

fassenden, schwarzgebundenen Kompendium seiner gesammelten Taten und Werke.<br />

Die "Durchtunnelung der Normalität", so der Ausstellungstitel, hat sich der Selfmade-<br />

Verteidiger des selten Gesagten, selten Gezeigten und selten Gehörten in den Kopf<br />

gesetzt.<br />

Mit dem literarischen Bauchladen ins Wirtshaus<br />

Ende der 60er Jahre zog Baviera erstmals mit seinem literarischen Bauchladen von<br />

Wirtshaus zu Wirtshaus, bot regelmässig im Café "Odéon" Texte feil, quer zum Strom<br />

und mittendrin im Alltag. Statt für seine Texte einen Verleger zu suchen, gründete er<br />

vor dreissig Jahren den Verlag "Um die Ecke".<br />

Der erste Text von Clemens Mettler erschien bei "Um die Ecke". Anton Bruhin, Walter<br />

Kauer und Mat Keller fanden hier eine Plattform. Wirklich rentiert hat aber erst die<br />

Publikation über Friedrich Kuhn, Zürichs exemplarischen "peintre maudit". Paul Nizon<br />

hatte den Text zum Buch mit Vorzugsausgabe beigesteuert. So kam, ge tragen von<br />

der Idee, bibliophile Bücher herauszugeben, 1970 zum Verlag die Edition Silvio R.<br />

Baviera hinzu. Das Interesse an Grafiken junger Künstler stieg sprunghaft an, der<br />

Verleger hatte die Nase dafür, das Unternehmen prosperierte. Unter dem Titel "Mappe<br />

Museum Baviera" sind fünfzig Grafiken im Helmhaus ausgestellt.

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