03.12.2012 Aufrufe

Hugo Schuhmacher - Casa del Arte

Hugo Schuhmacher - Casa del Arte

Hugo Schuhmacher - Casa del Arte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

01.12.1991 - 05.01.1991<br />

Love<br />

Kokosphonien, andere Bilder und Zeichnungen<br />

Galerie im Riegelhaus, Hüttwilen<br />

15.11.1992 - 20.12.1992<br />

"Un voyage vers moi-même"<br />

Einführung Fritz Billeter<br />

Galerie 2016, Hauterive<br />

03.06.1993 - 06.08.1993<br />

Autolandschaften<br />

und andere Werke<br />

sowie Arbeiten, die auf Bali geschaffen worden sind<br />

*<br />

Schwimmen<br />

*<br />

Das Boot ist voll. Es ist leer. Was bleibt, ist schwimmen, schwimmen, um sich über<br />

Wasser zu halten, unter dem Horizont. Orientieren tut man sich, ist kein Ufer zu er -<br />

spähen, nach den Sternen - Fixsternen, in ihrer unglaublichen Distanz weit genug entfernt,<br />

dass sie sich, gemessen am Menschen, stationär verhalten, in vernachlässigbarer<br />

Ruhe sind, bewegungslos. Das wiederum setzt ein Bezugssystem voraus,<br />

Koordi naten des Abwägens - das Einschätzen von Situationen. Schwimmen, aber<br />

auch unter anderem sprechen, bleibt einem nicht erspart, mit einiger Anstrengung zu<br />

erlernen, und in Bälde merkt man, dass es keineswegs schadet, darin Gewandtheit<br />

zu erlangen, sei es des Vergnügens wegen oder, um sich gegenüber den unausweichlichen<br />

Wettbewerbs-Verhältnissen in Offen- oder Verschlagenheit zu behaupten.<br />

Nichtschwimmer drohen, der Situation entsprechend, zu ertrinken oder sind, zu<br />

Zaungästen verdammt, mehr oder minder gelitten. Man vermacht sie einem sozialen<br />

Netz, das schon einem Reservat ähnelt, unter dem Motto etwa, dass nur die Tüch -<br />

tigsten Ansprüche zu stellen hätten. Auf diesem Umweg lässt sich die latente For -<br />

derung z. B. nach Arbeit ein bemerkenswertes Stück weit neutralisieren. Hat man welche,<br />

stört es auch nicht, entfremdete zu leisten. Das sind vorübergehend keine Fra -<br />

gen oder nur solche, die ruhig die Antworten schuldig bleiben dürfen. Bedrängt, abgedrängt<br />

zu sein, das ergibt keine Kategorie, vielleicht in fortgeschrittenem Sta dium eine<br />

für jene, die selber davon betroffen sind.<br />

Die Andern - was kümmert sie? Nicht einmal der eigene Dreck! Ein Kompromisschen<br />

vielleicht.<br />

Selber - ist man König, hochbegnadet.<br />

Schwimmen - ein natürlicher Akt - würde man meinen, wäre nicht eine durch den<br />

Menschen und seiner Sucht, sich dauernd unmässig aufzuspielen, verursachte Ge -<br />

wässer-Verschmutzung zu beklagen, die schon manchem idyllischen Strand ein dau -<br />

erhaftes Badeverbot aufgezwungen hat. Der Mensch verwehrt sich in seinen ihn er -<br />

zeugenden Elementen selbst die Freude, einfach zu existieren, ohne gleich fatale<br />

Folgen heraufzubeschwören. Kaum zu kapieren ist, dass er die Probleme zwar er -<br />

kennt und trotzdem letztlich gegen sich selber han<strong>del</strong>t. Noch macht es sich bezahlt,<br />

auf Kosten der Natur unsinnige Geschäfte zu tätigen. Einer scheinbaren Ordnung - in<br />

gestylten Abständen spricht man von neuer Weltordnung - ist selbst die Vernunft ausgeliefert,<br />

Stoff für redselige Debatten - nur, es darf sich kaum etwas wirklich verändern,<br />

denn über dem Abgrund zwischen Reich und Arm ist es schon beinahe natür-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!