Umwelterklärung 2011 Werk Salzgitter (1,8 MB) - Volkswagen AG
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Umweltschonende Fertigungsverfahren<br />
<strong>2011</strong> Materialnutzungsgrad im Presswerk<br />
Um die Umweltleistung von <strong>Volkswagen</strong> plakativ und<br />
interessant darzustellen, möchten wir in jeder erscheinenden<br />
<strong>Umwelterklärung</strong> eine neues, besonders<br />
umweltschonendes Fertigungsverfahren darstellen.<br />
Für das abgelaufene Berichtsjahr möchten wir Ihnen<br />
eine aktuelle Entwicklung aus dem Bereich des Presswerkes<br />
vorstellen.<br />
Die Lebensgeschichte eines jeden Automobils beginnt<br />
im Presswerk. Hier werden aus Flachstahlbändern<br />
in mehreren Arbeitsschritten Karosserieteile geformt<br />
(siehe S. 11).<br />
Durch die spezifi sche Form eines jeden Pressteils ist<br />
es bisher schwierig, das eingesetzte Flachstahlband<br />
vollständig auszunutzen. Das bedeutet, dass eine<br />
nicht zu vernachlässigende Menge Stahl wieder in den<br />
Recyclingkreislauf zurückgeführt werden muss.<br />
Umweltvorteile der vorgestellten Fertigungstechnologie<br />
Zukünftig sollen die entstehenden Verschnittmengen<br />
bei der Teileausformung auf ein Minimum reduziert<br />
werden. Diese Bemühungen betreffen dabei<br />
alle Prozesse der vorgelagerten Produktentwicklung<br />
als auch der Produktionsschritte.<br />
Um das Umweltziel der Technischen Entwicklung<br />
zu erreichen, wurden bereits seit 2006 verschiedene<br />
Maßnahmen wie z. B.<br />
- die Optimierung der Zuschnitt- und Presswerkzeuge,<br />
- die Optimierung der Flachstahlbreite,<br />
- die Anpassung der Platinenschachtelung sowie<br />
- die Änderungen der Bauteilgeometrie<br />
umgesetzt. Der Materialnutzungsgrad wurde dadurch<br />
weiter erhöht. Der Materialnutzungsgrad<br />
beschreibt dabei das Verhältnis von dem Gewicht<br />
Standortübergreifender Teil 29<br />
des fertigen Zwischenprodukts (z. B. einer Seitentür)<br />
zu dem zu Beginn des Prozesses eingespeisten<br />
Einsatzgewichts der Rohplatine. Je höher also der<br />
Materialnutzungsgrad ist, desto weniger Stahl fällt<br />
im Prozess als Schrott an.<br />
In der Addition aller Optimierungsmethoden zeichnet<br />
sich bereits für das Jahr <strong>2011</strong> eine Einsparung<br />
von 73.000 t Stahlblech ab. Diese Menge entspricht<br />
ca. 14 % der Stahlmenge, die im Jahr 2009 im <strong>Werk</strong><br />
Wolfsburg zur Produktion eingesetzt wurde.<br />
Eindrucksvoll erscheint neben der eigentlichen<br />
Reduzierung des Stahls die Einsparungsrechnung in<br />
Form von CO -Emissionen. Für die Erzeugung von<br />
2<br />
1 kg Blech werden ca. 2,583 kg CO emittiert 2 1 , dies<br />
ergibt eine Gesamteinsparung von 188,559 t CO /a. 2<br />
Für den voraussichtlich ab 2012 produzierten Golf<br />
VII könnte der Materialnutzungsgrad von derzeit<br />
43 % auf ca. 58 % gesteigert werden. Eine solche<br />
Entwicklung wurde durch Optimierungsschritte im<br />
Bereich des Produkts (Entwicklung, Design) als auch<br />
der Produktionsschritte möglich gemacht und ist ein<br />
gutes Beispiel für die enge Verzahnung von Entwicklung<br />
und Produktion bei <strong>Volkswagen</strong>.<br />
Platinenschachtelung, schematisch<br />
1620<br />
Platine<br />
linkes Bauteil<br />
Anmerkung 1: Quelle IISI Daten für Europa. Die Werte beziehen sich auf eine „Cradel-to-gate“ Betrachtung.<br />
1395<br />
Platine<br />
rechtes Bauteil<br />
DLR