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GESCHÄFTSBERICHT - SV SparkassenVersicherung

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mit Schäden überliefert. Das heißt, im Durchschnitt standErfurt alle vier Jahre unter Wasser. Die Frage, was man da -gegen tun kann, hat deshalb schon früher die Menschenbeschäftigt. Ende des 19. Jahrhunderts entschied die Stadtsich dann zu einer radikalen städtebaulichen Maßnahme, umden Hochwasserschutz deutlich zu verbessern. Man bauteden sogenannten Flutgraben, der bis heute mit das Stadtbildprägt – und immer noch das sehr gut funktionierendeZentrum der Hochwasserabwehr Erfurts ist.WAS IST DER FLUTGRABEN?Der Flutgraben ist ein großes künstliches Flussbett mittendurch Erfurt. Das Bett des Flutgrabens hat eine Sohlenbreitevon 20 Metern. Seine Anlage war ein ge wal tiges Bauprojekt,das viele Jahre dauerte und 1889 ab geschlossenwar. Es begann damit, dass man alte Festungsanlagen, fürdie man keine Verwendung mehr hatte, abgerissen hat. Da -durch ergab sich eine zusammenhängende Schneise durchdie Stadt, an deren Stelle dann der Flutgraben ausgehobenwurde. Gleichzeitig bändigte man die Gera, die innerhalbErfurts in mehrere Seitenarme auseinanderfiel, indem manden Nebenlauf der besonders gefährlichen »Wilden Gera« zuschütteteund die Gera in den Flutgraben umleitete. Schließlichwurden noch elf Straßen- und drei Fußgängerbrückenüber den Flutgraben gebaut. Seit der Fertigstellung des Flutgrabensist die Innenstadt Erfurts von Hochwassern verschontgeblieben.HAT DAS JAHRHUNDERTHOCHWASSER 1994IN THÜRINGEN ERFURT NICHT GETROFFEN?Nicht die Innenstadt. Das Hochwasser vom April 1994wurde durch Starkregen verursacht. Es hat in Thüringen undim Harz rund 24 Stunden lang ununterbrochen geregnet. Aneinigen Orten sind damals 100 Liter/m 2 Niederschlag gefallen.Viele Flüsse wie die Saale, die Ilm, die Hörsel, aber auchkleinere Bäche traten weit über die Ufer und setzten Stra ßen,Gleise und Ortschaften unter Wasser. Das galt auch für dieGera. Der Flutgraben hat die Erfurter Innenstadt aber auchdamals geschützt. Was der Flutgraben nicht hat schützenkönnen, waren die Vororte: Bischleben, Hochheim, Möbisburg,Molsdorf, Gispersleben und Kühnhausen waren vomWasser eingeschlossen. Spätestens damals wurde klar, dasswir auch etwas für unsere Vororte tun müssen.HABEN SIE DAFÜR BESONDERE HOCHWASSERSCHUTZ-MASSNAHMEN EINGERICHTET?Ja, in den letzten Jahren stand tatsächlich der Schutz derVororte im Zentrum des Interesses. Im Auftrag der OberstenWasserbehörde sind umfangreiche Deichanlagen ge plantund gebaut worden, die inzwischen fertig gestellt sind. Jetztsind endlich auch unsere Vororte gut geschützt. Damit sinddie baulichen Maßnahmen vorerst abgeschlossen. Die StadtErfurt ist aber ständig dabei, weiter an den Hochwasserschutzkonzeptenzu arbeiten.DANN VERLASSEN SIE SICH NICHT AUF IHRE BAUWERKE?Der Flutgraben und die Deiche sind wichtig, aber damitist es nicht getan. Man benötigt einen klaren Gefahrenabwehrplan,der bei einer sorgfältigen Beobachtung der Ge fahrensituationbeginnt, damit man frühzeitig gewarnt ist, wennein Hochwasser kommt. Man muss ständig im Blick haben, obdie Bauwerke bei einem kommenden Hochwasser wirklichhalten, muss die Lenkungsinstrumente, die man in der Handhat, einzusetzen wissen, muss auch Notfallpläne haben, wennmal das Jahrtausendhochwasser ko m mt, das alle Hochwasserschutzmaßnahmensprengt. Das eigentlich Entscheidendebeim Hochwasserschutz ist deshalb das dahinter stehendeHochwasserschutzkonzept. Hier sind wir gerade nachdem Hochwasser von 1994 sehr intensiv dabei, den GefahrenabwehrplanHochwasser ständig zu aktualisieren und zukonkretisieren.ERLÄUTERN SIE DIESEN GEFAHRENABWEHRPLAN DOCHMAL GENAUER.Der Gefahrenabwehrplan hat vier Stufen: eine Meldestufeoberhalb der Meldegrenze, sowie die Alarmstufen I, II undIII. Entscheidend für die Einstufung ist der Pegel der Gerabei Möbisburg. Die Meldegrenze liegt bei 160 Zentimetern,

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