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Nachfolge - beim KMU-HSG - Universität St.Gallen

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Credit Suisse Bulletin plus | <strong>Nachfolge</strong> | 11eine Lösung, welche die Zukunft meinerMitarbeitenden und ihrer Familiensichert.»Die STRABAG SE beabsichtigt, ihre<strong>St</strong>ellung in der Schweiz – vor allem imVerkehrs- und Wegebau – zu stärken.Deshalb besteht aus Brunners Sichtkeine Gefahr, dass die neuen BesitzerArbeitsplätze abbauen. Um die Kontinuitätzu wahren, vereinbarte er mitder Käuferin, weiterhin die Geschäftsführungder Frey + Götschi AG auszuübenund Mitglied des Verwaltungsratsder drei Gesellschaften zu bleiben.Auf Ende Februar 2009 hat er sichnun aus all diesen Funktionen zurückgezogen.Einerseits bleibt die Kontinuitätdank Reto Koch, seinem langjährigen Partner, weiterhin gewahrt, anderseitsmerkte er, dass es für einenUn ternehmer, der 37 Jahre lang selbstständigentscheiden konnte, nicht einfachist, sich mit den <strong>St</strong>rukturen einesKonzerns abzufinden.Die Banken geben den SauerstoffWelche Rolle spielen die Banken?Walter A. Brunner: «Die Banken gebenden Sauerstoff. Vor allem am Anfangbrauchen die Unternehmen diese Partnerschaft.Ist das Verhältnis zu denBanken getrübt, entstehen Probleme.Auch ich habe früher schlechte Erfahrungengemacht und deshalb die Bankgewech selt. Seit über zehn Jahren sindmeine Firmen nun bei der Credit Suisse.Bei der <strong>Nachfolge</strong>regelung stützte ichmich allerdings hauptsächlich auf einspezia lisiertes Finanzberatungsunternehmenab.»Nun ist nur der Hochbau übrig geblieben.«Übrig geblieben ist nichtdas richtige Wort», präzisiert Brunnerschmun zelnd. «Es gibt manche attraktiveHochbauprojekte. Vor allem einesinteressiert mich im Besonderen: das<strong>St</strong>adion Zürich auf dem Hardturmareal.Nach der Ausschreibung befanden wiruns in der Poleposition. Nun geht es javielleicht doch noch los …» Auf dasssich auch dieser Kreis schliesse. •Schrittweiser Übergangvom Vater auf den SohnKeinen Druck auf den Sohn ausüben,mit ihm einige Jahre in der Firmazusammenarbeiten und sie ihm dannübergeben: ein Idealfall.Alex Neher AG, Ebnat-KappelMetallwaren und WerkzeugfabrikGegründet 193750 MitarbeitendeInhaber: Edi SchiessDesignierter <strong>Nachfolge</strong>r: Samuel Schiesswww.alexneher.ch«Aus meiner Sicht handelt es sich umein perfektes Timing», erklärt SamuelSchiess, der letzten August ins väterlicheUnternehmen in Ebnat-Kappel eingestiegenist. «Nach meiner Ausbildung an derFH in Rapperswil habe ich fünf Jahre beiBühler in Uzwil gearbeitet und standdamit am Scheideweg. Sollte ich weiterhineine Karriere bei einem Grosskonzernverfolgen? Dies wäre, wegen der Möglichkeit,im Ausland zu arbeiten, attraktivgewesen. Oder sollte ich einen erstenkonkreten Schritt zur Übernahme unseresFamilienunternehmens wagen?»Vater Edi Schiess übte auf seinenSohn keinen Zwang aus, konnte aber miteiner äusserst reizvollen Aufgabe aufwarten:dem Aufbau eines zukunftsweisendendritten <strong>St</strong>andbeins neben dentendenziell eher zurückgehenden Bereichen<strong>St</strong>anzerei und Werkzeugbau sowieder Blechbearbeitung mit Laserschneiden,Abkanten und Schweissen.«Wir haben an einer Fachmesse das neueLiftbett vorgestellt, ein Pflegebett, daseine wesentlich verbesserte Höhenverstellungzulässt.»Die Resonanz war hervorragend, dochnun gilt es, den zweiten Prototypen zurSerienreife weiterzuentwickeln. Genaudas Richtige für Samuel Schiess, derbei Bühler als Projektmanager tätig gewesenist. Daneben absolviert er nun ander Zürcher Hochschule für AngewandteWissenschaften in Winterthur eine be-triebswirtschaftliche Zusatzausbildung.Dann ist der Sohn gerüstet, um das Unternehmen– die Alex Neher AG – zu übernehmen.Doch wann genau dies der Fallsein wird, wissen die beiden nicht. Esspielt auch keine Rolle, denn sie arbeitenmiteinander wie aus einem Guss.«Vielleicht werden einige ältere Mitarbeitende,die seit vielen Jahren bei derAlex Neher AG beschäftigt sind, Mühemit der Umstellung haben», sinniert derSohn. «Aber einige werden in absehbarerZeit ebenfalls pensioniert, und die anderenwerden merken, dass sich an derFirmenphilosophie wenig ändern wird.»Blicken wir in der Geschichte gut 20Jahre zurück, so sehen wir Edi Schiessim Familienunternehmen in Lichtensteigmitarbeiten. Mit der Zeit waren dort sogardrei Cousins sowie Edis Vater tätig –zu viele für eine optimale Zusammenarbeit.Edi entschloss sich mit 50 Jahren,anderswo als Betriebsleiter zu wirken.Doch schnell merkte er, dass der Inhaber,Konrad Neher, einen <strong>Nachfolge</strong>r suchte,da keiner seiner drei Söhne, alle Ingenieure,den Betrieb übernehmen wollte.«Sicher spielte mit, dass der potenzielleFirmeninhaber seine Brüder hätte mitbeteiligenmüssen. Deshalb habe ich daraufgeachtet, dass nicht nur das Unternehmen,sondern auch die Familie selbstüber genügend Substanz verfügt. Samuelkann mit einem Erbvorbezug die Firmaübernehmen, ohne dass seine beidenSchwestern benachteiligt werden.» •Edi und Samuel Schiess. Arbeiten als Partner.

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