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Interferometrische Messungen an Querflötenköpfen - JAEGER ...

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2.3. QUERFLÖTENKOPFFERTIGUNG 27sind. In erster Linie war es das Gold, das in der Löttechnik einen vorr<strong>an</strong>gigenPlatz einnahm. Dazu gehörten selbstverständlich auch die Goldlote,da es <strong>an</strong> Silber im Altertum weitgehend fehlte und dieses Metall zeitweisesogar einen höheren Stellenwert einnahm. Als Flussmittel verwendete m<strong>an</strong>nicht Borax, sondern Chrysokoll, das mit Natron und <strong>an</strong>deren Stoffen vermengtwurde. Auch Alaun und Galmei dienten häufig als Flussmittel, währendBronze als Lot Anwendung f<strong>an</strong>d. Das Hartlöten war schon in der Antikebek<strong>an</strong>nt. Die Römer verwendeten zum Löten vorzugsweise Blei, wobei Harzals entsprechendes Flussmittel diente. Seit dem Mittelalter werden die Lötarbeitenbesonders im Orgelbau zu einem wichtigen Best<strong>an</strong>dteil in der Instrumentenfertigung.Bereits um die erste Jahrtausendhälfte werden in einigenSchriften Hinweise auf eine geeignete Zusammensetzung der Lote gegeben.Borax und Salmiak werden seit der Renaiss<strong>an</strong>ce verwendet. Der PosaunenundTrompetenmacher des ausgehenden Mittelalters kam ohne Kenntnissedieser Löttechnologie nicht aus. Häufig musste das Lot noch selbst <strong>an</strong>gefertigtwerden, wobei bestimmte Zusammensetzungen zu beachten waren.Der Holzblasinstrumentenbauer wurde mit dieser Technik erst konfrontiert,als die Klappenzahl sukzessiv zunahm und Gestänge, Mech<strong>an</strong>iken, S-Rohre,Schallbecher, Verdecke und <strong>an</strong>dere Teile dieses Arbeitsverfahren dringenderforderlich machten. Das Löten als Verfahrenstechnik nimmt heutzutage imBlasinstrumentenbau einen hohen Stellenwert ein, wobei fundierte Kenntnisseder Metallurgie erforderlich sind, um sie entsprechend in die Praxisumsetzen zu können. Erst das Wissen um Zusammenhänge, die zwischen derZusammensetzung der Lote, Grundwerkstoffe und Hilfsmittel bestehen, setztden modernen Facharbeiter in den St<strong>an</strong>d, die richtige Auswahl zu treffen, dieschließlich seinen Vorstellungen und den Wünschen der Kunden weitgehendentsprechen.Zum exakten Platzieren des Kamins <strong>an</strong> der vorgesehenen Stelle der Mundplattewird eine Lötvorrichtung benötigt. Die Mundplatte passt genau mitihrem Zentrierloch in diese Vorrichtung, der Kamin wird oben draufgelegtund mit einem Spezialeisen in der gewünschten Position befestigt. Für dennächsten Arbeitschritt wird Hartlot und Lötpaste benötigt. Zuerst werdendie zwei Teile <strong>an</strong> der zu verlötenden Stelle mit Lötpaste bestrichen. Dies gewährtein sauberes Verrinnen des Lotes und ermöglicht dass das Silber, dasmit dem Luftsauerstoff reagieren würde, nicht schwarz wird. Das Lot wirdmit einem But<strong>an</strong>gasbrenner zum Schmelzen gebracht [Dul89].Hartlote sind nach DIN 8513 überwiegend kupferhaltige, oft auch edelmetallhaltigeNichteisenmetall-Legierungen. Die Arbeitstemperaturen der Kupfer-Silber-Zink-Lote und Kupfer-Silber-Zink-Cadmium-Lote liegen im Bereichzwischen 800 ◦ C bis 860 ◦ C. Die Arbeitstemperaturen der Kupfer-Zinn-Lote, Kupfer-Zink-Lote und Kupfer-Nickel-Zink Lote liegen zwischen 850und 1040 ◦ C. Diese Lote werden in erster Linie zum Hartlöten von EisenundNickelwerkstoffen sowie von Kupfer und Kupferlegierungen <strong>an</strong>gewendet,deren Schmelztemperatur mindestens 50 ◦ C über der Arbeitstemperatur des

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