NEF-EXPRESS - Nürnberger Eisenbahnfreunde eV
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<strong>NEF</strong> on tour<br />
umgespurte ehemalige DB-Strecke den<br />
neuen Endpunkt Quedlinburg.<br />
Am Bahnhofsvorplatz beginnt unsere<br />
Stadtrundfahrt mit einer aus Zugmaschine<br />
und Anhängern bestehenden, äußerlich einem<br />
Eisenbahnzug nachgebildeten<br />
Touristenbahn, wie es sie in vielen Städten<br />
gibt. Bei der Fahrt ist allzu deutlich zu spüren,<br />
dass eine Fahrt auf Schienen viel angenehmer<br />
ist als auf dem holperigen Kopfsteinpflaster<br />
der historischen Altstadt von<br />
Quedlinburg. Die Fahrt endet am Marktplatz<br />
und jeder kann individuell zu Fuß zum Bahnhof<br />
zurückkehren.<br />
Die Malletlok 99 5906 bringt unseren Zug<br />
nach Alexisbad zurück und wir steigen in<br />
einen Omnibus um, der uns nach Eisfelder<br />
Talmühle bringen sollte, weil eine Fahrt mit<br />
dem nächsten fahrplanmäßigen Zug uns zu<br />
spät nach Nordhausen gebracht hätte und<br />
für eine Sonderfahrt kein Triebwagen verfügbar<br />
war.<br />
Sonntag, 23. September:<br />
12<br />
von Matthias Köhler<br />
Ebenso wie am Sonnabend bestiegen wir bei<br />
genauso schönem Spätsommerwetter den<br />
Triebwagen in Richtung Eisfelder Talmühle.<br />
Allerdings drängten wir uns heute in den<br />
vorderen der beiden Triebwagen, um bis<br />
Wernigerode durchfahren zu können. Nach<br />
einem längeren Kreuzungshalt in Eisfelder<br />
Talmühle gab es eine außerplanmäßige Kreuzung<br />
mit dem Triebwagen 187 012 in Benneckenstein,<br />
die unserer Bahn bis Drei<br />
Annen Hohne eine leichte Verspätung einbrachte.<br />
Von Drei Annen Hohne in 534 m<br />
Höhe ging es in gemütlicher Fahrt talwärts<br />
ins 234 m tief gelegene Wernigerode.<br />
Unser Reiseleiter Kurt Müller disponiert<br />
aber spontan um und läßt den Bus nach Stiege<br />
fahren. Dort erreichen wir tatsächlich<br />
(wenn auch knapp) den Triebwagen der HSB<br />
(diesmal den „Wittenberger“, 187 015 von<br />
1996), mit dem wir statt um 19.40 Uhr schon<br />
um 19.10 Uhr in Nordhausen ankommen.<br />
Unser Abendessen können wir, weil der Wirt<br />
per Handy verständigt wurde, auch schon<br />
eine halbe Stunde früher als geplant einnehmen.<br />
Für die Fahrt mit der Bahn von Stiege nach<br />
Alexisbad haben wir am Vormittag 50 Minuten<br />
gebraucht, die Fahrzeit des Omnibusses<br />
von Alexisbad nach Stiege betrug gerade<br />
die Hälfte, nämlich 25 Minuten. Dies<br />
zeigt eindrucksvoll, wie weit moderner Strassenverkehr<br />
dem traditionellen Schienenverkehr<br />
vor allem bei relativ kurzen Beförderungsstrecken<br />
überlegen ist. Wen wundert<br />
es deshalb, dass sich die Bahn immer mehr<br />
aus der Bedienung der Fläche zurückzieht?<br />
Kurz nach dem Betriebsbahnhof Drängetal<br />
folgte der einzige Tunnel der HSB, der<br />
70 m lange Thumkuhlenkopftunnel durch<br />
den Hornfelsen. Immer weiter talwärts erreichten<br />
wir nach zwei engen Schleifen die<br />
Talsohle im Wernigeröder Stadtteil Hasserode.<br />
Die Bierbrauerei gleichen Namens wurde<br />
allerdings inzwischen ins neue Gewerbegebiet<br />
verlagert. Weiter ging es hier ähnlich<br />
einer Überlandstraßenbahn durch Vorgärten<br />
und neben romantischen Wegen zur berühmten<br />
Straßenkreuzung am Westerntor.<br />
Hier fuhren wir mit unserem Triebwagen<br />
quer über die ampelgesicherte Kreuzung unmittelbar<br />
vor dem spätmittelalterlichen Stadttor.<br />
<strong>NEF</strong>-<strong>EXPRESS</strong> 1/2008