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Denkmalpflege Informationen Nr. 156 (November 2013)

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DenkmalforschungDer Keller unter dem ehemaligen Gasthof„Goldener Löwe“ (Wunsiedler Straße 4)Beim Gasthof „Goldener Löwe“, unter dem sich der nördlichsteder drei dokumentierten Keller befindet, handeltes sich um eines der ältesten Häuser im Ort, ein Denkmalim Besitz der Stadt, das derzeit saniert wird. Hier will dieStadt Weißenstadt das erste Hohlraummuseum Bayernsinstallieren. Etwa mittig im Gebäude führt eine steileTreppe in einen nördlich gelegenen jüngeren Kellerraum(R 1), südlich davon schließt sich ein etwa 7,20 m unter derErdoberfläche liegender Felsenkeller an, an dem sich verschiedeneStadien des Ausschlages, der Nutzung und desWasserhaushaltes ablesen lassen. Von dem aus nordwestlicherin südöstlicher Richtung verlaufenden Hauptraum (R3) zweigt nach Norden hin ein unvollständig aus dem Felsengeschlagener kleinerer Seitenraum ab (R 4). An der östlichenOrtsbrust (Kellerende) ist der stufenweise Ausschlagvon etwa 0,55 m Höhe erhalten geblieben. Eine irreguläreÜberhöhung dieses Kellerraumes sowie Reste der Balkenlochkonstruktezeigen an, dass hier wohl ein weiterer Ausschlagder Firste (Decke) geplant war, aber letztlich nichtmehr zur Ausführung kam. Gegenüber dem Hauptraumzweigt ein Raum nach Süden ab. Auch dieser ist unvollständigerhalten geblieben, wie die südliche Ortsbrust, dasEnde des bergmännischen Vortriebs in diese Richtung, mitdem stufenweisen Ausschlag belegt. Nordwestlich davonverläuft entlang der Kellerwand eine Seige (S 2), eine Vertiefungzum Abfluss des Wassers, mit einer Gesamtlängevon knapp 21 m bei einer Lichte/Weite von 0,95 × 0,65 m,auf deren Sohle eine Rinne eingeschlagen ist. Die Seigeführt nach Südwesten und ist an ihrem derzeitigen Endemit Schutt verfüllt, sodass das Bergwasser nicht abfließenkann. Etwa 2,20 m westlich dieser Seige verläuft eine weitereWasserseige (?) vom Hauptraum aus nach Westen, diejedoch nach 7,80 m ebenfalls plombiert ist.Drei Felsbilder am Abzweig zwischen Hauptraum (R3) und südlichem Kellerraum (R 5) belegen indirekt dieDer Keller unter dem Gasthof „Goldener Löwe“(Vermessung: Thomas Striebel, Stefan Hedler, Bernhard Häck,Zeichnung: BLFD, Bernhard Häck)jüngere Erweiterungen im Südenin der Mitte des 19. Jahrhunderts:Felsbild 1 (FB 1), ein Schild mit denInitialen des ehemaligen EigentümersJohann Lorenz Welzel, trägtdie Jahreszahl 1853, ein Terminusante quem für den Ausbau. Das1820 von Gastwirt Welzel erworbeneGebäude war vermutlichdem großen Stadtbrand des Jahres1832 zum Opfer gefallen, was zuLinks: Der unvollständig aus dem Felsgeschlagene Raum 5 mit angrenzenderWasserseige, deren Ende derzeit nochplombiert istRechts: Blick nach Süden in die vomKellerraum (R 2) abzweigende Wasserseigemit der tief eingeschlagenen Rinne(Fotos: BLFD, Bernhard Häck)24

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