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Denkmalpflege Informationen Nr. 156 (November 2013)

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Porträtsdig, im hohen Alter noch eine stolze Erscheinung war undgern gelebt hatte. Er kämpfte sehr tapfer, aber er litt daran,wie rasch ihn die Kräfte verließen, wie seine Hilflosigkeitzunahm, wie ihm klar wurde, dass nicht nur die anderensterben.Totenfeiern sind für uns, für diejenigen, die auf dieser Weltund in diesem Leben zurück geblieben sind. Wir brauchendie Totenfeiern. Wir empfehlen den Verstorbenen Gott undder Fürsprache der Heiligen. Wir bestätigen uns gegenseitig,wie groß der Verlust des lieben Menschen gewesen ist.Wir geben Trost und finden Trost. Wir bieten den AngehörigenHilfe an, soweit sie uns möglich ist, bei all den Fragen,den alltäglichen und den nicht alltäglichen, die der Weggangdes geliebten Menschen aufgeworfen hat. Liebe Frau Schosser:Sie sind nicht allein.Liebe Frau Schosser: Ich möchte Ihnen auch sagen, dasswir, die Mitarbeiter im Bayerischen Landesamt für <strong>Denkmalpflege</strong>Ihren Mann ganz außerordentlich geschätzthaben. Wir haben uns jedes Mal gefreut, wenn er bei einemSommerfest, beim Neujahrsempfang dabei war. Ich persönlichhabe mich jedes Mal gefreut, wenn ich ihn, den väterlichenFreund, bei den Sitzungen des Landesdenkmalratestraf. Erich Schosser hat mir manchen wertvollen Hinweisgegeben und manchen guten Rat erteilt. Ein ganz unerwartetesund umso größeres Geschenk war es, als er mir dasDu anbot.Heute ist wieder ein Herbsttag, kein sonniger Herbsttagdiesmal. Der Himmel weiß nicht so recht, ob er mit unstrauern und weinen soll über den Verlust, oder ob er sichheiter zeigen soll darüber, dass da eine neue Seele auf demWeg in den Himmel ist. An diesem Herbsttag haben wiruns versammelt, um Abschied zu nehmen von Erich Schosser.Wir tragen ihn jetzt zu Grabe auf dem Winthirfriedhof,einem Ort der großen Stille mitten im Getriebe der Großstadt.Das, was sterblich an Erich Schosser war, ruht danndort, wo der Porzellankünstler Franz Anton Bustelli (1723–1763) ruht, dort, wo König Ludwig I. seinem geistlichenErzieher Joseph Anton Sambuga (1752–1815) ein edlesGrabdenkmal errichten ließ und mit einem Vers zierte.Das, was sterblich an Erich Schosser war, ruht dann dort,wo die Erzgießer Johann Baptist Stiglmaier (1791–1844)und Ferdinand von Miller (1813–1887) und der Gründerdes Deutschen Museums Oskar von Miller ruhen. Dort,wo man 1962 den Star des deutschen Stummfilms, ErnaMorena (1885–1962), 1996 den Journalisten und SchriftstellerSigi Sommer (1914–1996) und 2009 den wundervollenSchauspieler und Kabarettisten Jörg Hube (1943–2009)zu Grabe trug.Ein Friedhof dient den Lebenden eher als den Toten. So istes für die Lebenden schön, dass sie sich gerade auf diesemFriedhof an Erich Schosser erinnern können. Dort, mittenunter den Gräbern von Menschen, die künstlerische undkulturelle Güter geschaffen haben, dort ruht dann einer, derein Leben lang dafür gekämpft hat, dass unsere kulturellenGüter bewahrt bleiben.Wir danken dem Verstorbenen für alles, was er uns gegebenhat. In Respekt und in aufrichtigem Mitgefühl verneigenwir uns vor der Trauer seiner Ehefrau und vor der Trauerseiner Töchter.Eva-Maria Striegl geht von Bord21 Jahre lang im Sekretariat der LandesstelleBeim Stichwort „Bremen“ kommen wohl den meisten Zeitgenossendie Begriffe „Hansestadt“, „Werder Bremen“ oder die„Bremer Stadtmusikanten“ in den Sinn – für die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Landesstelle für die nichtstaatlichenMuseen in Bayern liegt noch eine weitere Assoziationnahe, und die heißt „Eva-Maria Striegl“. Obwohl seit vielenJahren in Bayern lebend und seit mehr als 21 Jahren (seit1. April 1992) als Sekretärin in der Landesstelle tätig, hältsie nicht nur eisern am „Bremer Snak“ fest, sondern pflegtauch ihre verwandtschaftlichen und freundschaftlichenKontakte, die sie immer wieder in ihre Heimatstadt führen.Mit norddeutscher Gelassenheit verkörpert sie seit mehr alszwei Jahrzehnten für den jeweiligen Landesstellenleiter undviele Kolleginnen und Kollegen auch in stürmischen Zeitenzwischen klingelnden Telefonen und zahlreichen zu vereinbarendenTerminen einen Fels in der Brandung. Sekretariatsarbeiterledigt Eva-Maria Striegl aber nicht nur „zu Hause“im Büro der Landesstelle im Alten Hof – besonders gerne istsie bei den Tagungen der Landesstelle wie dem BayerischenMuseumstag im Tagungsbüro vor Ort in den bayerischenBezirken oder auch bei den Bayerisch-Böhmisch-Sächsisch-Oberösterreichischen Museumsfachtagungen zugange. Derdiesjährige Bayerische Museumstag in Passau war wohlder letzte mit Eva-Maria Striegl im Tagungsbüro, denn siewird Ende des Jahres ihre langjährige Tätigkeit bei der Landesstelleaus Altersgründen beenden.Mit ihrer hilfsbereiten und zugänglichen Art wird sie sichernicht nur vielen Tagungsbesucherinnen und -besuchern inErinnerung bleiben, sondern auch allen anderen Kolleginnenund Kollegen, die im Museumswesen tätig sind und mitdenen sie im Sekretariat, dem „Herzen der Landesstelle“,Kontakt hatte. Reiselustig und aufgeschlossen nahm sie auchstets an den Exkursionen der Landesstelle zu neuen Museenund Ausstellungen teil. Ein Höhepunkt war sicher die Englandreisemit ihren damaligen Chef Egon Johannes Greipl,den sie wegen ihrer guten englischen Sprachkenntnisse1992 zur Tagung der Europäischen Museumsfachberaterbegleitete. Auch privat setzte sich die Reisefreudigkeit u. a.Eva-Maria Striegl im Tagungssekretariat, 2009 (Foto: BLfD)58

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