Verkäufliche Denkmälerche mit der Unteren Denkmalschutzbehörde in Wunsiedel, dieMöglichkeit, auf dem angrenzenden Gartengrundstück einendenkmalgerechten Neubau zu errichten. Allein der Stadel zurStraßenseite steht nicht zum Verkauf.http://partner.immowelt.de/blfd-bayern/include/ObjDetail.asp?ID=30602020Förderung: Das Anwesen liegt in einem städtischen Sanierungsgebiet.Unbeschadet der Möglichkeit von Steuerabschreibungennach §§ 7i, 10f, 10g, 11b EStG sowie Zuschüssen beiInstandsetzung (u. a. aus Städtebauförderungsprogramm und<strong>Denkmalpflege</strong>fördermitteln) können daher auch ggf. Steuererleichterungennach § 7h EStG in Anspruch genommen werden,d. h. Sanierungsausgaben können binnen 10 Jahren zu 100 %abgesetzt werden.Schwaben: 87435 Kempten (Allgäu),Allgäuerstraße & MozartstraßeDaten (Anwesen Allgäuerstraße):Wohnfläche ca. 350 qm; Grundstücksgröße ca. 1.110 qm.Daten (Anwesen Mozartstraße):Wohnfläche ca. 520 qm; Grundstücksgröße ca. 1.760 qm.Verkaufspreis: auf AnfrageDie Eigentümer bevorzugen den gemeinsamen Verkauf beiderGebäude, da die Grundstücke aneinander grenzen und so eineoptimale Verwertung ermöglicht wird.Kontakt: Herr und Frau Eigentümer des Anwesens,Tel. 089-3514472, E-Mail: 2mal-denkmal@web.deObjektbeschreibung Baudenkmal in der AllgäuerstraßeBei dem Baudenkmal handelt es sich um ein stilvolles Wohngebäudemit ansprechender, neobarocker Fassade im Zentrumvon Kempten im Allgäu. Der zweigeschossige Walmdachbaumit großem geschwungenem Zwerchhaus und markantemBodenerker wurde 1916 nach den Plänen des Kemptener ArchitektenMadlener errichtet. Bis heute besticht es durch seinunverwechselbares Erscheinungsbild und seinen individuellenCharme.Im Inneren lässt das Wohngebäude mit einer Wohnfläche von ca.350 qm, verteilt auf neun Zimmer über zwei Etagen und Dachgeschoss,keine Wünsche offen. Mit seinen hellen, großen Räumenist es für eine großzügige Wohn- und/oder Büronutzung wiegeschaffen. Eine Nutzung als Wohn-/ Arbeitsdomizil wird fernerdurch den gewerblich nutzbaren Anbau sowie durch die vierGaragen auf dem ca. 1.110 qm großen Grundstück unterstützt.Objektbeschreibung Baudenkmal in der MozartstraßeAuch bei dem zweiten Baudenkmal handelt es sich um einrepräsentatives Wohn- und Geschäftshaus in der KemptenerInnenstadt. Der mächtige Walmdachbau wurde Ende des 19. Jh.errichtet und überzeugt durch seine ansprechende Erscheinungsform.Seine qualitätvolle Fassadengestaltung und die weitgehenderhaltene Ausstattung geben bis heute Einblick in die gehobeneWohnkultur des ausgehenden 19. Jh.Das ehemalige Arzthaus – mit Praxisräumen im Erdgeschoss undherrschaftlichem Wohnbereich im Obergeschoss – verfügt übereine Wohnfläche von ca. 520 qm, verteilt auf zwanzig Zimmerüber zwei Etagen und Dachgeschoss. Wenn Sie die beeindruckende,zweiflügelige Eingangstüre durchschreiten, wird dieVergangenheit lebendig. Vom reich bemalten Eingangsbereichgelangen Sie in den Mittelgang, der das Erdgeschoss erschließt.In allen Räumen sind Stuckverzierungen und bauzeitliche Türenanzutreffen. Besonders ansprechend ist der 1904 entstandeneSalon im Obergeschoss mit seiner zweiflügeligen Tür zum Flur.Im 1. Dachgeschoss befinden sich weitere Räume, die vormalsmöglicherweise als Bedienstetenwohnungen dienten.Nach denkmalgerechter Sanierung eignet sich das historischeGebäude mit seinen hohen, hellen und großzügigen Räumenbesonders für eine Wohnnutzung mit mehreren stilvollen Stadtwohnungen.Zugleich kann an die Einrichtung anspruchsvollerPraxis- und Büroräume gedacht werden. Der rückwärtige Teildes Grundstücks mit seiner großen Fläche bietet dazu weitereNutzungsmöglichkeiten zur Verwirklichung Ihre Wohn- undGeschäftsideen.http://partner.immowelt.de/blfd-bayern/include/ObjDetail.asp?ID=30599516http://partner.immowelt.de/blfd-bayern/include/ObjDetail.asp?ID=30599979Förderung: Steuerabschreibungen nach §§ 7i, 10f, 10g, 11bEStG möglich; Zuschüsse bei Instandsetzung denkbar (u. a. aus<strong>Denkmalpflege</strong>fördermitteln).Wolfgang Karl Göhner und Christine Schuller48
Im AmtIM AMT – Tel. 089/2114-0Aktuelle Aufgaben der Bodendenkmalpflege in BayernEin Vortrag am 2. Wittelsbacher Heimattag <strong>2013</strong> in AichachDie Wittelsbacher und ihr Stammsitz<strong>2013</strong>/14 ist wieder einmal ein Wittelsbacher Jahr. Gefeiertwird es besonders in der Kurpfalz – einer Landschaft amRhein, von der längst nicht mehr alle in Bayern wissen,dass sie bis vor gar nicht langer Zeit zu Bayern gehörte. DerAnlass – die Übertragung der Pfalzgrafenwürde durch denStaufer Friedrich II. an den Wittelsbacher Herzog Ludwig. I.im Jahr 1214 – hat unmittelbare Ursachen in Bayern, die imZusammenhang mit dem Bamberger Königsmord an Philippvon Schwaben und der anschließenden Reichsacht überOtto VIII. von Wittelsbach im Jahr 1208 stehen.Wir lernen aus diesem Lehrstück hochmittelalterlicherMachtpolitik, dass auch harte Sanktionen keine Garantiebieten, die mit ihnen verbundenen Ziele auch dauerhaft zuerreichen. Was die Wittelsbacher eigentlich ins Mark treffensollte, verhalf der Familie in der Folge zu wirklich europäischerBedeutung.Ihr eponymer Stammsitz Wittelsbach allerdings sollte sichvon den Folgen des Bamberger Banns tatsächlich nichtmehr erholen. Das Ende 1209 war hier endgültig – andererseitsaber auch ein Glücksfall für die Mittelalterarchäologiein Bayern. 1978 begann hier Robert Koch mit mehrjährigenarchäologischen Ausgrabungen. Damals stand das letzteWittelsbacher-Jahr, verbunden mit einer umfangreichenLandesausstellung und einem monumentalen Katalog, vorder Tür. In diesem Katalog findet sich auch ein kurzer Beitragzum Stand der Ausgrabungen 1979. Das historischüberlieferte „Schlussdatum“ für die Burg Wittelsbach, derenaus dem Grabungsbefund ermittelte Architektur durchausder besonderen Bedeutung der Familie schon im 12. JahrhundertRechnung trug, wurde zum „Datierungsschlüssel“für die mittelalterliche Keramik in ganz Südbayern.Trotzdem blieben die Grabungsergebnisse bis heute unpubliziertund in der Mittelalterarchäologie dringend erwartet.Bei der Grabung handelte es sich um eine der damalsin Bayern wie auch anderenorts üblichen Schwerpunktgrabungen,die unter der Regie und auf Rechnung des Landesamtesfür <strong>Denkmalpflege</strong> durchgeführt wurden. Grabungendieser Art fanden bevorzugt an Plätzen besonderer wissenschaftlicherBedeutung statt, ohne dass dafür die Gefährdungder originalen Denkmalsubstanz ein entscheidendesKriterium bildete. Dass für die beispielgebenden Untersuchungenin Oberwittelsbach eine umfassende Bearbeitungund Publikation der Befunde und Funde bis heute, über 30Jahre (!) nach Grabungsende aussteht, stellt diese Forschungenin eine Reihe mit anderen archäologischen Großprojektenderselben Ära. Für viele dieser Projekte waren die fürKonservierung und Restaurierung, Auswertung und Publikationeingeplanten personellen und finanziellen Mittel vonAnfang an unzureichend.Es war die Zeit einer grabenden Bodendenkmalpflege, derenvorrangiges Interesse der Erforschung der Bodendenkmälermit dem Spaten galt. Noch heute ist es dieser Ruf, der uns ineiner breiteren Öffentlichkeit vorauseilt.Archäologie und BodendenkmalpflegeDie eingangs skizzierte Situation um die überregional wichtigenGrabungsergebnisse auf der Burg Oberwittelsbachund zahlreicher anderer Projekte kann heute vor allem einesverdeutlichen: Archäologie und Bodendenkmalpflege sindund waren nicht identisch! Vielmehr stellt die Archäologieein wichtiges, wenn nicht sogar das wichtigste Methodengerüstfür die (Boden-)<strong>Denkmalpflege</strong> zur Verfügung,das immer dann zum Einsatz kommt, wenn der eigentlicheAuftrag der <strong>Denkmalpflege</strong> – nämlich der Erhalt des Originals– nicht erfüllt werden kann. Archäologie ist damitkein Selbstzweck – abgesehen von einigen anspruchsvollenForschungsprojekten, die vorzugsweise von universitärenEinrichtungen durchgeführt werden und sich in den denkmalfachlichenRahmen einfügen.Mit diesem Anspruch bzw. der Forderung nach Erhaltungdes Originals vor Ort argumentiert die Bodendenkmalpflegein Bayern inzwischen wieder seit mehr als 10 Jahren.Um einige Überlegungen zur heutigen Programmatik derBodendenkmalpflege in Bayern vorzustellen, möchte ichmit einer Binsenweisheit beginnen:Im Boden ist das Bodendenkmal am besten aufgehoben.Im Falle der obertägig sichtbaren Bodendenkmäler beispielsweiseim Aichacher „Grubet“ ist das vermutlich füralle einsichtig. Immerhin handelt es sich mit über 3500sichtbaren Trichtergruben um eines der eindrucksvollstenPingenfelder in Süddeutschland. Nach Ausweis der jüngstenGrabungsergebnisse finden sich neben den Öfen zur Rennfeuerverhüttungim Revier auch Grubenhäuser, die zumTeil über verfüllten Schächten errichtet wurden. Bei einemdendrochronologisch auf das Jahr 650 n. Chr. datiertenBeispiel handelt es sich um einen der ältesten sicher datiertenmontanarchäologischen Befunde Süddeutschlands.Zusammen mit dem durch ältere Radiokarbonanalysenin das 7./8. Jahrhundert datierten hölzernen Ausbau einesSchachtes aus dem Revier um den Hainberg bei Rennertshofen,Lkr. Neuburg-Schrobenhausen, spiegelt sich hier diegroße Bedeutung der Eisengewinnung und -verarbeitung inunserer Region, die später bald verloren gehen sollte. Eineurkundliche Überlieferung zu diesen Altbergbaurevierenexistiert ebenso wenig wie für den durch Hölzer aus demTrichtergrubenfeld im Forst Steinkart bei Bad Griesbachauf das Jahr 693 n. Chr. datierten Abbau.Solche Befunde, die zu den ältesten zuverlässig datiertenMontanrevieren in Deutschland zählen, stehen für die wirt-49