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Tram Point Binz bleibt Binz – drei Bewohner erzählen - Lokalinfo AG

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A K TUELL Zürich 2 Nr. 15 11. April 2013 3IN KÜRZEStrassenprostitutionAb 1. September 2013 gestattetder Stadtrat die Strassenprostitutionim Gebiet Niederdorf nurnoch von 22 bis 2 Uhr. Die Fensterprostitutionan der Häringstrasseist von 19 bis 5 Uhr erlaubt.Damit wird ein weitererTeil des Massnahmenpakets umgesetzt.AUFEIN WORTLorenz SteinmannAbstimmungNeben den eidgenössischen undkantonalen werden den Stimmberechtigtenam 9. Juni zweikommunale Vorlagen unterbreitet.Es geht um einen Objektkreditvon 64,8 Mio. Franken für diekommunale Wohnsiedlung aufdem Areal Kronenwiese in Unterstrassund einen Objektkredit von90 Mio. Franken für das SchulhausBlumenfeld in Affoltern.FerienangeboteJonglieren, zaubern, Feuer schlucken,Muttertagsgeschenke basteln,eine Tanzshow für «Züritanzt» einstudieren oder zusammenleckere Gerichte kochen <strong>–</strong>dies und vieles mehr können Kinderund Jugendliche während derFrühlingsferien vom 23. April bis4. Mai in den soziokulturellenEinrichtungen in der Stadt Zürichunternehmen. Mehr Infos aufwww.stadt-zuerich.ch.Christoph MörgeliDie Universität Zürich klärt die inder Sendung «Rundschau» erhobenenBehauptungen ab, ChristophMörgeli habe am MedizinhistorischenInstitut ungenügendeDoktorarbeiten akzeptiert Siebeauftragt die zuständige Fakultätum Klärung des Sachverhalts.Bevor die Abklärung erfolgt ist,nimmt die Universität Zürichnicht weiter Stellung.Neuer DirektorMarkus Linder übernimmt dieGeschäftsführung der SAL <strong>–</strong>Schule für Angewandte Linguistik,einer privaten Stiftung, diesich der Aus- und Weiterbildungim Bereich von Sprachberufenverpflichtet hat. Der Stiftungsratund Direktorin Suzanne Bänziger,die 2014 in Pension geht,klären damit frühzeitig die Nachfolge.Markus Linder tritt seineStelle im August an.Züri FäschtVom 5. bis 7. Juli findet das im3-Jahres-Rhythmus durchgeführteund grösste Volksfest derSchweiz statt. Als diesjährigerGastkanton lädt das Tessin zu lokalenSpezialitäten an seinen direktam See liegenden Standplatzam General-Guisan-Quai ein.St. Gallen zu GastNach 1992 ist der Kanton St. Gallenzum zweiten Mal Gast amZürcher Sechseläuten. Im Zentrumdes Auftritts der OstschweizerNachbarn stehen ein mysteriösesSt. Galler Ross sowie vielKultur und Kulinarisches auf demLindenhof.Lisbeth Herger (Journalistin und Autorin) und Heinz Looser (Historiker und Enkel von Anna Maria Boxler). jg.Eine unendlich traurige GeschichteDie SP 1 + 2 lud in Zusammenarbeitmit den ABZ-Siedlungskommissionen zueiner Lesung des Buchs«Zwischen Sehnsucht undSchande, die 52 Stationenim Leben der Anna MariaBoxler (1884<strong>–</strong>1965)».Jeannette GerberLisbeth Herger (Journalistin und Autorin)und Heinz Looser (Historikerund Enkel von Anna Maria Boxler)verfolgten die Spuren der vor bald 50Jahren verstorbenen Grossmutter.«Zürich 2» berichtete schon anlässlichder Buch-Premiere im September2012 über den Inhalt. Um kurzzu rekapitulieren: Anna Maria Boxlerwar eine von Armut geplagte Stickerin.Sie kam 1884 als unehelichesKind zur Welt; lebenslang haftete ihrdas Stigma der Illegitimität an. Siebenvon ihren insgesamt neun Kinderwurden ihr von den Behörden weggenommenund fremdplatziert oderverdingt. Über 50 Mal musste sie inihrem Leben umziehen, wurde verurteiltwegen Ungehorsam, Abtreibungund Prostitution. Sie gehörte zu jenenFrauen, die im letzten Jahrhundertwegen Liederlichkeit administrativSchicksal schlug schnell zuManchmal schlägt das Schicksalschnell und gnadenlos zu: Am 28.März, am selben Tag, als in dieserZeitung ein Artikel über die gesuchteNachfolge des Kalchbühl-Ladens erschien,ist Erwin Meier nach einemEingriff im Spital verstorben.Er wurde am 5. September 1949in Villmergen/<strong>AG</strong> geboren. Nach einerKaufmännischen Lehre und diversenStellen arbeitete Erwin Meierlange als Mitarbeiter bei der Post.Vor sechs Jahren dann hat sich derWunsch nach einer selbstständigenTätigkeit mit der Übernahme desKalchbühl-Ladens an der gleichnamigenStrasse erfüllt: Gemeinsam mitEhefrau Vreni, die als gelernte Konditorinfür das beliebte Angebot anselbstgebackenen Kuchen sorgte,führte Erwin Meyer das weit überdas Quartier hinaus bekannte Geschäft.Erwin Meier <strong>bleibt</strong> uns nichtnur als sprachgewandter (Italienischversorgt wurden. Ihr Enkel HeinzLooser hat in Kirchen-, Dorf- undStaatsarchiven recherchiert und dabeiauch eindrückliche Bittschriftenseiner Grossmutter gefunden. Dieumfangreiche Biografie zeigt eine widerständigeFrau im Kampf umsÜberleben und gewährt gleichzeitigeinen Einblick in ein unrühmlichesStück Schweizer Sozialgeschichte.Diese Bittschrift an den Pfarrer vonAarwangen möchte ich stellvertretendzitieren, denn sie illustriert klardie damaligen Zustände:«Gerlikon, den 13.8.1923»«Sehr geehrter Herr Pfarrer! Bezugnehmendauf unsere Unterredungvom letzten Donnerstag teile ich Ihnenmit, dass ich mit den zuständigenMännern geredet habe, leidermit keinerlei Erfolg. Es heisst allgemein,solange mein Mann arbeite,dass er seine Familie ohne fremdeHülfe über Wasser halte, werdenauch Gemeinde und Regierung bei soeinem rohen und gewalttätigen Mannnichts ausrichten können. AndereMänner trinken auch, und solangedie Familie keinen sichtbaren Mangelhätte, könne man nichts machen, seineRohheit müsse man ertragen, soschwer es auch sei für Frau und Kinder.Also solange er seine Familienicht gerade verhungern lässt, oderNACHRUFund Französisch waren seine Lieblingssprachen),dem richtigen Gespürfür die Anliegen der Kundschaft undder gutmütigen Art in Erinnerung:Oft sorgte auch sein Humor für einefröhliche Stimmung im Kalchbühl-Laden.Frau und Kinder zu Tode prügelt, findetman im Kanton Thurgau keinenGrund gegen einen solchen Unhold,der einem das Leben zum Ekel machtdurch seine schlimmen Launen undUnerträglichkeiten, einzuschreiten.»Hier ist wohl jeder Kommentarüberflüssig. Der Brief beschreibt inseiner Schlichtheit die sozialen Gegebenheitenjener Zeit nur allzu genau.Tröstlich ist nur, dass dies alles inder heutigen Zeit dank AHV und Sozialfürsorgenicht mehr vorkommt,dass man nicht mehr wegen «Abweichungvon der Norm» bestraft werdenkann.Eine Art Entschuldigung in BernIn diesem Zusammenhang sei daraufhingewiesen, dass das EidgenössischeJustiz- und Polizeidepartementim Beisein von Bundesrätin Somarugazum Gedenkanlass für die Opfervon fürsorgerischen Zwangsmassnahmenam 11. April im KulturcasinoBern Verdingkinder, Heimkinder,administrativ Versorgte, Zwangssterilisierteund andere Opfer von fürsorgerischenZwangsmassnahmen einlädt.Immerhin.Wer interessiert eine Biografie seiner Familiezu verfassen: Die Autorin LisbethHerger bietet Kurse und Wegleitungenzum Schreiben und Recherchieren an: info@schreiber-schneider.ch.Erwin Meier (†).Archivfoto: ls.Der LebensmittelpunktViel Zeit für die Hobbys (Waldspaziergängeund das Pilzesammeln,gerne auch im Tessin) blieben jedochnicht, denn der Kalchbühl-Laden warErwin und Vreni Meiers Lebensmittelpunkt:Bereits morgens um fünfUhr begann der Tag mit dem Einkaufvon Frischwaren, nach Geschäftsschlusswaren noch Hauslieferungen,Bestellungen oder die Buchhaltungzu erledigen. Wenn dann endlich Feierabendwar, erfreute sich ErwinMeier an einem guten Essen oderSportsendungen. Wir sprechen derFamilie mit Sohn Remo unser herzlichesBeileid aus. Die Abdankung findetam 18. April um 14 Uhr auf demFriedhof Manegg statt.Gabriella GroppettiWegen Geschäftsaufgabe findet diese Wocheein Totalausverkauf statt: Kalchbühl-Laden, Kalchbühlstr. 75, 8038 Zürich, Telefon044 482 21 81. Öffnungszeiten: Freitag7.30 bis 13.30 und 15 bis 18.30 Uhr,Samstag 7.30 bis 16 Uhr. Am 16.4. eröffnetder Wollishofer Ivan Hochstrasser denLaden neu. Damit ist die Nachfolge schnellerals erwartet geregelt. Infos: sfcoop.chDer Botaniker Elias Landolt ist gestorben.Von meinem Elternhausmit viel Flora- und Faunathemengeprägt, ist mir die Todesanzeigedes Wissenschaftlers sofort insAuge gestochen. Ich bin ja zumindestein bisschen mit Blumen aufgewachsen,auch wenn ich leiderziemlich «kei Ahnig vo Botanik»habe. Mein Nachruf auf Seite 6versucht trotzdem, dem wichtigenZürcher ein wenig gerecht zuwerden. Dabei ist mir aber aufgefallen,wie wenig über Elias Landoltbekannt ist. Weder an derETH, wo Landolt als emerierterProfessor bis zu seinem Tod einBüro hatte, noch in den Redaktionsstubender Zürcher Tageszeitungen.Bis heute keine Reaktionoder eine Würdigung. Das machtmich irgendwie nachdenklich. Istdas ein Zeichen unserer schnelllebigen,oberflächlichen Welt?Hautnah amSechseläuten dabeiAm kommenden Wochenende stehtdas Sechseläuten auf dem Programm.Traditionell beginnt dies mitdem Vorsechseläuten in Adliswil amSonntag, 14. April. Um 8.30 Uhr startetder Umzug zur Alterssiedlung Tal.Ab 11 Uhr unterhält die Harmonieauf dem Bruggenplatz das Publikummit vielseitigen Klängen. Der Oldtimer-Clubführt auch dieses Jahr eineFestwirtschaft.Am Montag, 15. April, marschiertdie Harmonie Adliswil als Zunftspielder Zunft zur Schmiden ganz vorneim Sechseläutenumzug. Als dritteZunft im Zuge wird sie aufspielen.Um 20 Uhr findet das überaus beliebtePlatzkonzert im Niederdorfstatt, und zwar auf dem Stüssihofstatt-Platz.Beide Anlässe finden beijedem Wetter statt. Hoffen wir fest,dass uns frühlingshaftes Wetter undwarme Temperaturen durch dasSechseläuten-Wochenende begleitenwerden. (eing.)www.harmonie-adliswil.chANZEIGENKeine Reaktion

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