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Zürcher Beiträge zur Psychologie der Arbeit - PdA - ETH Zürich

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<strong>Zürcher</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Psychologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong> – Heft 2, 2013darstellt, wird dabei ausgeblendet. Wenn auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite das Gleichheits- und Bedarfsprinzipeng verknüpft ist mit <strong>der</strong> Zustimmung zum Bedingungslosen Grundeinkommen, somag dies auf <strong>der</strong> Auffassung beruhen, dass Individuen in einem demokratischen Gemeinwesenvielmehr Bürger als <strong>Arbeit</strong>nehmende sind. Und als Bürger sind sie mit gleichen Bürgerrechtenausgestattet und haben Anspruch auf eine würdevolle Existenz, was das BGE zumAusdruck bringen würde.In einer konstruktiven Diskussion würde außerdem berücksichtigt, dass unterschiedliche Gerechtigkeitseinstellungenmit spezifischen Sozialisierungserfahrungen verknüpft sind. Sowürde dieser Zusammenhang in <strong>der</strong> Diskussion selbst aufgegriffen, dekonstruiert sowie inBezug auf den subjektiven Möglichkeitsraum, den <strong>der</strong> Vorschlag eines BGE bei einer Personherzustellen vermag, kritisch reflektiert werden. Darüber hinaus sollte explizit diskutiert werden,inwiefern ein BGE dem von Gegnern und Befürwortern geteilten Bedürfnis nach intaktensozialen Beziehungen entgegenkommen könnte. Betrachtet man zusätzlich den Befund,dass beide Gruppen individuelle Leistung hochhalten und persönliches Wachstum äußerstwertschätzen, sollte für die Diskussion konstruktiv sein, die Möglichkeiten persönlicher Entwicklungin einer Gesellschaft mit BGE, zu diskutieren. Generell sollte in <strong>der</strong> Diskussion überdas BGE - aus kommunikationspsychologischer Perspektive - davon abgesehen werden,Wahrheitsansprüche auf Zukunftsszenarien zu erheben. Selbst häufig vorgetragene Wirkungsvermutungenmüssen spekulativ bleiben, da uns Vergleichsszenarien fehlen. Besserwäre es, verschiedene Szenarien gedanken-experimentell durchzuspielen und damit überMöglichkeiten statt über spekulativ bleibende Wirkungen zu diskutieren. Inwiefern es in <strong>der</strong>zukünftigen Diskussion gelingt, individuelle Entwürfe eines „guten Lebens“, unterschiedlicheGerechtigkeitsauffassungen sowie universelle, menschliche Lebensziele zu diskutieren, wirdauch Einfluss darauf nehmen, welche Position die heute noch Unentschlossenen beziehenwerden.49

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