1.+ 2. TagAuf geht’s nach GeorgienG eorgien. Vermutlichschauen sich jetzt vieleerst noch einmal die Landkartegenauer an.Georgien – in genau dieseskleine Land sollte unsere Reisegehen. Ein Land, von demman im Alltag nicht viel hört,liest oder sonst erfährt. Dochgerade das ist es, was denReiz an diesem Land ausmacht.Östlich vom SchwarzenMeer, in Vorderasien liegend,befindet sich Georgien.Es ist ein unscheinbares Land,kein typischer Urlaubsort unddoch hat es etwas Extravagantes.Mit gepackten Koffern, denReisepass allseits griffbereitund jeder Menge guter Launeversammelten wir uns amFreitagmittag im Flughafen<strong>Berlin</strong> Tegel, wo uns unserFlieger um 12 Uhr in das sonnigeTiflis bringen sollte.Zuvor machten wir jedocheinen Zwischenstopp in Lettland.Weg vom endlosen Regenim kalten <strong>Berlin</strong> landetenwir gegen 15 Uhr im schondeutlich wärmeren Riga. Daunser Flieger nach Tiflis erstum Mitternacht starten würdenutzten alle die Gelegenheit,um in die Innenstadt <strong>zu</strong> fahrenund sich das eine oder anderean<strong>zu</strong>schauen. Nach einer erstenStärkung wurde die Stadtbesichtigt – während einigeRigas Sehenswürdigkeitenbestaunten, unternahmen an-dere eine Tretbootfahrt. VomPulverturm über das Freiheitsdenkmalbis hin <strong>zu</strong> denPromenaden an Rigas Gewässerngab es viel <strong>zu</strong> entdecken.Die freie Zeit wurdeaber vor allem auch genutzt,um die anderen Teilnehmerbesser kennen<strong>zu</strong>lernen underste Freundschaften <strong>zu</strong>knüpfen.0 Uhr – sowohl Teilnehmerals auch Tutoren trottetenmit müden Gesichtern <strong>zu</strong>mFlughafen in Riga und warenfroh, als das Flugzeug endlichabhob. Alle hofften, <strong>zu</strong>mindestein paar StündchenSchlaf <strong>zu</strong> ergattern.Mit jeder Minute nähertenwir uns Georgien, wo wir4.30 Uhr am Morgen amFlughafen von Tiflis von denGeorgiern herzlichst begrüßtwurden. Schnell wurden dieGastfamilien bekannt gegeben,Wochenpläne verteiltund dann trennten sich vorersteinmal unsere Wege. Zusammenmit meiner Gastschwesterund gleichzeitigenSeminarpartnerin Khatia(unsere Namensähnlichkeitließ mich bereits beim Lesenihres Namens schmunzeln)fuhr uns ein Freund und ebenfallsTeilnehmer, Archil, nachHause. Bereits <strong>zu</strong> diesemZeitpunkt bekam ich einenEinblick in den georgischenStraßenverkehr, der uns auchdie ganze Woche lang begleitenund Heiterkeit auslösenwürde. Unangeschnallt (außerdem Fahrer) fuhren wir mehroder weniger auf den StraßenTiflis‘, holperten, wichen Löchernaus, hupten und wurdenvon einer Seite <strong>zu</strong>r nächstengeschleudert. In der Gastfamiliedann angekommen, warich froh, festen Boden untermir <strong>zu</strong> haben und fiel auchgleich ins Bett, damit ich fünfStunden später wieder aufstehenkonnte.Nachdem sich alle ein bisschenSchlaf gegönnt hatten,trafen wir uns am Samstag um10 Uhr vor der Staatlichen6
1.+ 2. TagAuf geht’s nach Georgien<strong>Universität</strong> Tbilisi wieder. Allein kurzer sommerlicherKleidung, denn schon jetztwar es unerträglich heiß unddabei waren die Mittagstemperaturenvon 40-45°C nochnicht erreicht. Vor der Uniangekommen, bekamen wirstutzten nicht schlechtüber das „zero tolerance“-Prinzipdes georgischenRechts.Abends besuchten wirnoch das Mtskheta-Kreuzkloster und genossenvon dort dieAussicht der untergehendenSonne beisommerlicher, warmerAbendluft ehewir den Tag mit einem typischgeorgischen leckerenAbendessen ausklingenließen.Katjasogar noch die Entlassungsfeierlichkeitendes diesjährigenBachelorjahrgangs mit undbefanden uns kurzerhand aneiner „amerikanischen Highschool“.In der Bibliothek der<strong>Universität</strong> konnten wir dannauch Deutschland wiederfindenund entdeckten promptzwei volle Regale deutscherLehrbücher. Anschließendwurden wir von dem Dekander juristischen Fakultät unddem Strafrechtsprofessor GuramNachkhebia begrüßt unddas Seminar offiziell eröffnet.Mittags ging es dann auf denWeg <strong>zu</strong>m Justizhaus in Rustaviund dem Justizministeriumin Tiflis. In letzterem hörtenwir einen hochinteressantenVortrag <strong>zu</strong> dem Thema„Criminal Justice Law“ und7